Die Kröte schluckt der Ortschaftsrat nicht
Amphibienteich im Goggental: Räte fordern Nachbesserung beim Hochwasserschutz
TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Als Ausgleich für die Bebauung in der Tuttlinger Nordstadt will die Stadtverwaltung Tuttlingen einen Amphibienteich im Goggental auf Möhringer Gemarkung anlegen. Der Ortschaftsrat Möhringen hat der Vergabe der Arbeiten in Höhe von rund 100 000 Euro in der Sitzung am Dienstagabend nicht zugestimmt. Erst soll geklärt werden, wie der Hochwasserschutz dort gelöst werden kann.
„Wenn im Frühjahr Hochwasser kommt, dann sind die Amphibien futsch“: Sowohl Ortschaftsrat Michael Seiberlich (CDU), wie auch Susanne Hein (SPD) und Ortsvorsteher Herwig Klingenstein wiesen Kai Kipp vom Amt für Umwelt- und Grünplanung der Stadt auf die Lage im Goggental hin. Zuletzt sei es vor etwa drei Jahren zu einem so genanten „100-jährlichen Hochwasserereignis“gekommen, als der Seltenbach seine Wassermassen hier ausgespuckt habe. Ein „Fluss so breit wie die Donau“, so Hein, habe sich im dortigen Bereich gebildet. „Da wäre der Teich auf der Bundesstraße gewesen.“Diese Art von Hochwasser käme an der Stelle weitaus öfter vor als nur einmal in 100 Jahren.
Kipp schlug vor, die ohnehin geplante Böschung des Amphibienteiches aufzustocken. Das sei kostenneutral möglich, denn der Aushub für die rund 1800 Quadratmeter Wasserfläche könne verwendet werden. Kipp: „Wir sind bemüht, diesen auf dem Grundstück zu belassen.“
Damit gaben sich die Ortschaftsräte nicht zufrieden. Nun soll das Amt die Pläne nachbessern und ein entsprechendes Rückhaltebecken mitplanen, gab Klingenstein dem städtischen Mitarbeiter auf den Weg.
Abgesehen von der Hochwasserproblematik bemängelte Hein die deutliche Reduzierung von guter, landwirtschaftlicher Fläche durch die Ausgleichsmaßnahme. Seiberlich stieß ins selbe Horn: „Ein Ausgleich in bestehender, intakter Natur – das verstehe ich nicht.“
Projekte im Haushalt 2018
Ein weiterer Punkt waren Möhringer Belange für den Haushaltsplan 2018 und das Investitionsprogramm. Neu aufgenommen werden soll für das kommende Jahr die Ufermauer des Krähenbachs Möhringen (350 000 Euro), ebenso die Gestaltung des Krähenbachs (40 000 Euro in 2018 und 150 000 Euro in 2019). Dazu wird die Abteilung Tiefbau der Stadt nach der Sommerpause Pläne vorlegen, sagte der Ortsvorsteher. Der Krähenbach sei voll zugewachsen. Auch wenn es gewollt gewesen sei, dass eine gewisse Verlandung stattfinde, so müsse das Bachbett teilweise ausgebaggert werden. Das müsse auch mit Blick auf die Erschließung des Baugebiets „Heuhäusle“erfolgen (mit 500 000 Euro in den Haushalt 2018 eingestellt).
Für die Gemeinschaftsgrabanlage, den Garten der Erinnerung und das Baumgrab auf dem Friedhof Möhringen sind Mittel in Höhe von 8000 Euro vorgesehen. Weitere Posten: Erschließung Gänsäcker III, Unter Buchsteig: 150 000 Euro; Planung Winkelgasse (50 000 Euro); Hechtgasse Möhringen (40 000 Euro). In den kommenden Jahren bis 2021 sind insgesamt 1,18 Millionen Euro für die Bischofszeller Straße und Battagliastraße vorgesehen.
Die Ortschaftsräte plädierten dafür, 2018 Gelder für das Sanierungsprogramm Möhringen in den Haushalt einzustellen. Herwig Klingenstein wird den Vorschlag bei der Kinderärztliche Notfallpraxis, bis 16 Jahre, 01805/ 19282410 Zahnärztliche Notfallpraxis, 01803/ 22255520
Tuttlingen
Stadtverwaltung machen, dass 20 000 Euro für das Aufhübschen des Kulturdenkmals Germania aufgewendet werden. Weitere Wünsche können bis September angemeldet werden, sagte Christian Karle, Geschäftsstellenleiter Möhringen. Erst im November würden die einzelnen Posten dann in den Haushaltsplan eingespeist.
Grundstück verkauft
Ein Grundstück im Baugebiet „Unter Jennung III/Beim Grenztäle“wird an ein Ehepaar aus Tuttlingen verkauft, beschloss der Ortschaftsrat. Das Baugrundstück mit rund 720 Quadratmetern spült 86 200 Euro in die Stadtkasse.