Überangebot am Ölmarkt könnte länger dauern
Technologiekonzern Linde ergattert US-Großauftrag
DRESDEN/MÜNCHEN (dpa) - Der Technologiekonzern Linde hat einen millionenschweren Großauftrag in Texas an Land gezogen. Das Münchner Unternehmen soll dort für das US-Unternehmen Braskem eine neue Produktionsanlage für Kunststoffe errichten, teilte Linde mit. Der Dresdner Standort sei für die Projektkoordination zuständig, sagte ein Sprecher. Bei der Abwicklung spielten aber auch andere Standorte eine Rolle. „Das kann man nicht so genau auseinanderdividieren.“Auf die Zahl der Arbeitsplätze am zuletzt kriselnden Standort Dresden habe der Auftrag keine Auswirkungen, sagte der Sprecher. Etwa 500 Menschen arbeiten dort. Das Auftragsvolumen liege im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Braskem ist eines der weltweit größten Chemieund Kunststoffunternehmen. Noch im November hatte Linde die Schließung in Dresden als Option genannt. Die Fusion mit Praxair, die Linde am 1. Juni gegen den Willen der Arbeitnehmer besiegelte, brachte jedoch auch für Dresden eine Standortgarantie bis 2021.
Osram und Continental sprechen über Kooperation
MÜNCHEN (dpa) - Der Lichtkonzern Osram und der Autozulieferer Continental haben über ein Gemeinschaftsunternehmen für Lichttechnik im Automobilbereich gesprochen. Bisher sei allerdings keine Einigung über wesentliche kommerzielle Eckpunkte erzielt worden, teilte Osram mit. Bei den Gesprächen geht es laut Osram um das eigene Geschäft mit halbleiterbasierten Lichtmodulen des Segments „Specialty Lighting“. Dieses habe 2016 einen Umsatz von rund 150 Millionen Euro erwirtschaftet. Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“berichtet, dass Osram und Continental Teile ihrer Autozuliefergeschäfte bündeln wollen. PARIS (dpa) - Das Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt könnte nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) länger andauern als bisher gedacht. In einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung räumten IEAExperten ein, dass nach wie vor kein Ausgleich von Angebot und Nachfrage im Handel mit Rohöl zu erkennen sei. Erst am Vortag hatte das Ölkartell Opec mitgeteilt, es pumpe nach eigener Einschätzung weiter zu viel Rohöl auf den Weltmarkt. Zuvor hatte sich die IEA noch zuversichtlicher zum Abbau des Überangebots geäußert. Nach einer Kürzung der Produktionsmenge durch die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und andere wichtige Förderländer hatte die Agentur noch davon gesprochen, dass der Prozess des Ausgleichs von Angebot und Nachfrage bereits stattfinde und sich kurzfristig verstärken werde.
Commerzbank kann Stellenabbau durchziehen
FRANKFURT (dpa) - Bei der Commerzbank ist der Weg zum Abbau Tausender Stellen frei. Nach monatelangen Verhandlungen hat sich das Frankfurter Geldhaus mit den Arbeitnehmervertretern auf die Bedingungen für das im Herbst 2016 angekündigte Sparprogramm geeinigt, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Bei den Verhandlungen ging es unter anderem um die Höhe der Abfindungen für Mitarbeiter, die die Bank freiwillig verlassen, sowie Vorruhestand und freiwillige individuelle Arbeitszeitreduzierungen. Die teilverstaatlichte Commerzbank hatte im Herbst angekündigt, bis zum Jahr 2020 insgesamt 9600 Vollzeitstellen zu streichen, ohne das Filialnetz auszudünnen. Etwa 1650 Stellen waren bis Ende März bereits weggefallen – auf Vollzeitbasis waren noch 41 600 Menschen bei der Bank beschäftigt.