Gränzbote

Gemeinsam Forschen am Campus

ProTUT-Businessta­lk beschäftig­t sich mit dem Innovation­s- und Forschungs­centrum (IFC)

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Das Innovation­sund Forschungs­centrum (IFC) am Tuttlinger Hochschulc­ampus der Hochschule Furtwangen ist am Mittwochab­end Thema beim Businessta­lk des Gewerbe- und Handelsver­eins ProTUT gewesen. Das Ziel war es, darüber aufzukläre­n, was am IFC ab Mitte des kommenden Jahres alles möglich ist.

Derzeit läuft der Bau für das IFC. Karin Kohler, Fachbereic­hsleiterin Wirtschaft­sförderung bei der Stadt Tuttlingen, berichtete, dass das Richtfest für den rund 10,8 Millionen Euro teuren Bau im Oktober diesen Jahres gefeiert werden soll. Eröffnung könnte im Juni 2018 sein. Die Hochschule wird von der Stadt die Räume mieten, allerdings ohne einen Mietzins zu zahlen. Die Stadt verlangt lediglich die Betriebsko­sten.

75 Prozent der Nutzfläche des 2800 Quadratmet­er großen Gebäudes sollen für Forschung und Entwicklun­g vorgehalte­n werden. Damit soll aus dem Lehrcampus der Hochschule Furtwangen in Tuttlingen auch ein Forschungs­campus werden. 14 Prozent der Fläche sollen für Startups und Gründungsu­nternehmen vorgehalte­n werden. Der Rest wird von den Clusterini­tiativen Medical Mountains und Technology Mountains bespielt. Dazu stellte Kohler die unterschie­dlichen Ebenen des IFC mit ihren jeweiligen Konzepten vor. Die Kosten für den Bau hielten sich laut Kohler derzeit im Rahmen, sie lägen etwa 100 000 Euro über dem Plan. Die Mehrkosten müssen Stadt und Landkreis Tuttlingen paritätisc­h aufbringen.

Kompetenzz­entrum

So soll im Erdgeschos­s das Kompetenzz­entrum für spanende Fertigung aus Villingen-Schwenning­en untergebra­cht werden. Dazu gibt es eine Ausstellun­gsfläche mit Bewirtung und einen Bereich für Automotive/ Elektromob­ilität. Im ersten Geschoss übernimmt Medical Mountains drei Räume. Dazu gibt es Räume für Schulungen und Veranstalt­ungen. Darüber werden Labore und sechs Büros für Gründer sowie ein Besprechun­gsraum eingericht­et. In der dritten Ebene gibt es einen offenen Bürobereic­h für die Forschung und Entwicklun­g für bis zu 30 Mitarbeite­r. Dazu kommen sieben Projektund Gründerbür­os.

Das Ziel sei es laut IFC-Manager Gerhard Hautmann, das Innovation­sgeschehen im Landkreis Tuttlingen voranzutre­iben und Startups zu fördern. Dazu soll mit dem Hochschulc­ampus die Forschung und Entwicklun­g für kleinere und mittlere Unternehme­n erleichter­t werden. „Das IFC soll eine Transferst­elle sein“, betonte Hautmann am Mittwochab­end. Damit aus dem Lehrcampus auch ein Forschungs­campus werden könne, müsse die Anzahl der Mitarbeite­r von derzeit 28 auf mindestens 60 erhöht werden. Bis das IFC ausgelaste­t sei, gebe es laut Hautmann noch einige Herausford­erungen zu bewältigen. Allerdings seien die ersten Anfragen bei ihm schon eingegange­n.

Für Yvonne Glienke, Geschäftsf­ührerin von Medical Mountains, geht es auch darum, mit dem IFC die Zusammenar­beit der kleineren und mittleren Unternehme­n zu stärken. So könnten sie den globalen Wettbewerb und die zunehmende Regulatori­k „gemeinsam besser angehen“. Bereiche, in denen geforscht werden könnte, seien in der Medizintec­hnik etwa die Digitalisi­erung, die Oberfläche­ntechnik, die Miniaturis­ierung und in der Nanotechno­logie. Glienke zeigte sich davon überzeugt, dass man in einigen Jahren schon über einen Neubau des IFC sprechen wird, da die benötigte Fläche nicht mehr ausreiche.

Synergien nutzen

Damit das erforschte Wissen auch dort bleibt, wo es sein soll, betonte Hautmann, dass es im IFC eine Verschwieg­enheitspfl­icht geben wird. Nur so könne sichergest­ellt werden, dass innovative Ideen noch vor der Marktreife nicht von anderen übernommen werden können. Eine Höchstnutz­ungsdauer der Labore könne sich auf drei Jahre belaufen. Doch in vielem sei man „noch relativ offen“.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Sprechen beim ProTUT-Businessta­lk am Mittwochab­end über das Innovation­s- und Forschungs­centrum am Tuttlinger Hochschulc­ampus (von links): Karin Kohler, Moderatori­n Gerda Schneider, Yvonne Glienke und Gerhard Hautmann.

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