„Ja“zu Tempo 30 durch Nendingen
Räte stimmen für nächtliches Tempolimit der Ortsdurchfahrt bei durchgängiger Regelung
TUTTLINGEN-NENDINGEN - Auf der Ortschaftsratssitzung am vergangenen Mittwochabend haben sich die Nendinger Räte für die durchgehende Regelung von Tempo 30 der Ortsdurchfahrt bei Nacht ausgesprochen und sie wurden über die aktuelle Situation und Entwicklung der Nendinger Kindergärten und dem Betreuungsangebot der Grundschule informiert.
Der Lärmaktionsplan und die positiven Auswirkungen auf den Schadstoffausstoß von einer aktuellen Studie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BadenWürttemberg sehen vor, auf der Ortsdurchfahrt vom Nendinger Ortseingang von Tuttlingen kommend bis zur Kreissparkasse nachts von 22 bis 6 Uhr Tempo 30 einzuführen. Das hätte zur Folge, dass ab der Kreissparkasse bis zur S-Kurve am Ortsausgang Richtung Mühlheim 50 erlaubt wäre und von dort bis zum Ortsschild wie bisher wieder 30 gelte.
Einige Räte und Willi Kamm sehen nur eine durchgängige Tempo 30-Regel als sinnvoll an. Der Ortschaftsrat brachte bei diesem Thema die seit vielen Jahren geforderte Umgehungsstraße zur Sprache. Eine Sanierung der Ortsdurchfahrt würde laut dem Ortschaftsrat ebenso den Lärmpegel senken, da das derzeitige Überfahren einiger Schachtdeckel und Schlaglöcher erheblichen Krach erzeuge. Mit sechs Ja- und vier NeinStimmen freundete sich der Ortschaftsrat mit einer „Tempo 30“-Regel an – vorausgesetzt sie ist durchgängig. Die Stadt wird jetzt beauftragt, entsprechende Untersuchungen nach dem Lärmaktionsplan durchzuführen. Zuletzt entscheidet aber das Regierungspräsidium darüber, in welchen Abschnitten Tempo 30 eingeführt wird.
Die Stadtmitarbeiter Klaus Jansen, der für den Bereich Familie, Integration und Soziales zuständig ist, und Mandy Hamma, Abteilungsleiterin der Kindergärten, informierten die Nendinger Räte in der Sitzung über den aktuellen Stand und die künftige Entwicklung der Kindergärten. Hamma spricht von einer „entspannten Situation in Nendingen“. Anhand der leicht rückläufigen Geburtenzahl der vergangenen zwei Jahre könne der Bedarf in den Kindergärten auch künftig gedeckt werden. Die Räte und die Kindergartenvertreterinnen merkten an, dass es auch Zuzüge gebe, gerade im Neubaugebiet „Unter dem Hägle“. Ebenso gehe das Angebot der Kindergartenplätze durch Umwandlung einiger Plätze zurück.
„Im Moment ist aber alles machbar“, so Jansen, der betonte, dass es keine Seltenheit sei, dass Eltern ihr Kind nahe des Arbeitsplatzes in einem Kindergarten unterbringen würden. Der Ortschaftsrat macht sich dafür stark, dass alle Nendinger Kinder die Möglichkeit bekommen sollen, einen ortsansässigen Kindergarten zu besuchen. Baubürgermeister Willi Kamm und Jansen ziehen bei einem möglichen Engpass auch eine gesamtstädtische Lösung in Betracht. Kamm zeigte aber für die Sichtweise des Ortschaftsrates Verständnis: „Wenn ich ein Problem vor Ort habe, möchte ich es auch vor Ort lösen.“
Die Donauschule Nendingen erreicht die Schülerzahlen für ein Ganztagesangebot nicht mehr. Damit entfällt künftig die Förderung der Jugendstiftung. Es besteht weiterhin das Offene Ganztagsangebot, das 35 Schüler in Anspruch nehmen werden. Dies beinhaltet montags und mittwochs eine Hausaufgabenbetreuung von 14 bis 15.30 Uhr, dienstags und donnerstags von 12.35 bis 13 Uhr ein Mittagessen und von 13 bis 14 Uhr ein Betreuungsangebot. Genauso besteht an allen fünf Schultagen in der Zeit von 7.30 bis 8.15 Uhr und montags, mittwochs und freitags von 11.15 bis 12.35 Uhr das Angebot der Verlässlichen Grundschule, für das sich 33 Schüler angemeldet haben.
Der Ortschaftsrat nimmt vom Gewerbegrundstücksverkauf an die Firma HGR Instrumente im Gewerbegebiet Brenner-Erweiterung Kenntnis. Das Chirurgie-Unternehmen plant auf dem über 2000 Quadratmeter großen Grundstück an der Sattlerstraße einen zeitnahen Erweiterungsbau.
„Wenn ich ein Problem vor Ort habe, möchte ich es auch vor Ort lösen.“Willi Kamm