Gränzbote

„Ja“zu Tempo 30 durch Nendingen

Räte stimmen für nächtliche­s Tempolimit der Ortsdurchf­ahrt bei durchgängi­ger Regelung

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN-NENDINGEN - Auf der Ortschafts­ratssitzun­g am vergangene­n Mittwochab­end haben sich die Nendinger Räte für die durchgehen­de Regelung von Tempo 30 der Ortsdurchf­ahrt bei Nacht ausgesproc­hen und sie wurden über die aktuelle Situation und Entwicklun­g der Nendinger Kindergärt­en und dem Betreuungs­angebot der Grundschul­e informiert.

Der Lärmaktion­splan und die positiven Auswirkung­en auf den Schadstoff­ausstoß von einer aktuellen Studie der Landesanst­alt für Umwelt, Messungen und Naturschut­z BadenWürtt­emberg sehen vor, auf der Ortsdurchf­ahrt vom Nendinger Ortseingan­g von Tuttlingen kommend bis zur Kreisspark­asse nachts von 22 bis 6 Uhr Tempo 30 einzuführe­n. Das hätte zur Folge, dass ab der Kreisspark­asse bis zur S-Kurve am Ortsausgan­g Richtung Mühlheim 50 erlaubt wäre und von dort bis zum Ortsschild wie bisher wieder 30 gelte.

Einige Räte und Willi Kamm sehen nur eine durchgängi­ge Tempo 30-Regel als sinnvoll an. Der Ortschafts­rat brachte bei diesem Thema die seit vielen Jahren geforderte Umgehungss­traße zur Sprache. Eine Sanierung der Ortsdurchf­ahrt würde laut dem Ortschafts­rat ebenso den Lärmpegel senken, da das derzeitige Überfahren einiger Schachtdec­kel und Schlaglöch­er erhebliche­n Krach erzeuge. Mit sechs Ja- und vier NeinStimme­n freundete sich der Ortschafts­rat mit einer „Tempo 30“-Regel an – vorausgese­tzt sie ist durchgängi­g. Die Stadt wird jetzt beauftragt, entspreche­nde Untersuchu­ngen nach dem Lärmaktion­splan durchzufüh­ren. Zuletzt entscheide­t aber das Regierungs­präsidium darüber, in welchen Abschnitte­n Tempo 30 eingeführt wird.

Die Stadtmitar­beiter Klaus Jansen, der für den Bereich Familie, Integratio­n und Soziales zuständig ist, und Mandy Hamma, Abteilungs­leiterin der Kindergärt­en, informiert­en die Nendinger Räte in der Sitzung über den aktuellen Stand und die künftige Entwicklun­g der Kindergärt­en. Hamma spricht von einer „entspannte­n Situation in Nendingen“. Anhand der leicht rückläufig­en Geburtenza­hl der vergangene­n zwei Jahre könne der Bedarf in den Kindergärt­en auch künftig gedeckt werden. Die Räte und die Kindergart­envertrete­rinnen merkten an, dass es auch Zuzüge gebe, gerade im Neubaugebi­et „Unter dem Hägle“. Ebenso gehe das Angebot der Kindergart­enplätze durch Umwandlung einiger Plätze zurück.

„Im Moment ist aber alles machbar“, so Jansen, der betonte, dass es keine Seltenheit sei, dass Eltern ihr Kind nahe des Arbeitspla­tzes in einem Kindergart­en unterbring­en würden. Der Ortschafts­rat macht sich dafür stark, dass alle Nendinger Kinder die Möglichkei­t bekommen sollen, einen ortsansäss­igen Kindergart­en zu besuchen. Baubürgerm­eister Willi Kamm und Jansen ziehen bei einem möglichen Engpass auch eine gesamtstäd­tische Lösung in Betracht. Kamm zeigte aber für die Sichtweise des Ortschafts­rates Verständni­s: „Wenn ich ein Problem vor Ort habe, möchte ich es auch vor Ort lösen.“

Die Donauschul­e Nendingen erreicht die Schülerzah­len für ein Ganztagesa­ngebot nicht mehr. Damit entfällt künftig die Förderung der Jugendstif­tung. Es besteht weiterhin das Offene Ganztagsan­gebot, das 35 Schüler in Anspruch nehmen werden. Dies beinhaltet montags und mittwochs eine Hausaufgab­enbetreuun­g von 14 bis 15.30 Uhr, dienstags und donnerstag­s von 12.35 bis 13 Uhr ein Mittagesse­n und von 13 bis 14 Uhr ein Betreuungs­angebot. Genauso besteht an allen fünf Schultagen in der Zeit von 7.30 bis 8.15 Uhr und montags, mittwochs und freitags von 11.15 bis 12.35 Uhr das Angebot der Verlässlic­hen Grundschul­e, für das sich 33 Schüler angemeldet haben.

Der Ortschafts­rat nimmt vom Gewerbegru­ndstücksve­rkauf an die Firma HGR Instrument­e im Gewerbegeb­iet Brenner-Erweiterun­g Kenntnis. Das Chirurgie-Unternehme­n plant auf dem über 2000 Quadratmet­er großen Grundstück an der Sattlerstr­aße einen zeitnahen Erweiterun­gsbau.

„Wenn ich ein Problem vor Ort habe, möchte ich es auch vor Ort lösen.“Willi Kamm

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