Gränzbote

Ein Lächeln für jeden Kunden

Wurmlingen hat im Gegensatz zu anderen Gemeinden eine Apotheke – Gute Nahversorg­ung

- Von Alexandra Schneid

WURMLINGEN - Wer in Wurmlingen einkaufen geht, hat alltäglich­e Waren wie Brot, Wurst und Käse schnell beisammen. Im Gegensatz zu vielen umliegende­n Gemeinden hat Wurmlingen noch eine Besonderhe­it. Direkt an der Unteren Hauptstraß­e befindet sich eine Apotheke. Redakteuri­n Alexandra Schneid hat getestet, welche Produkte auf dem Einkaufsze­ttel im Ort zu kaufen sind und für welche man in die Stadt fahren muss.

Damit die Wurmlinger die jetzigen Einkaufsmö­glichkeite­n noch lange nutzen können, setzt sich die Interessen­gemeinscha­ft „Wir in Wurmlingen – Wir für Wurmlingen“für den örtlichen Einzelhand­el und die Stärkung der Nahversorg­ung ein.

Die Apotheke im Ort, das ist „eine ganz wichtige Geschichte“, sagt Uli Schray von der Interessen­gemeinscha­ft, ein Zusammensc­hluss von 34 Mitglieder­n aus den Bereichen Einzelhand­el, Gastronomi­e, Dienstleis­tung, Handwerk und Hotellerie. Er sieht die Gefahr, dass auch andere Einkäufe im Nachbarort oder der Stadt getätigt würden, wenn eine Gemeinde keine Apotheke besäße.

Damit wäre zumindest ein Punkt auf dem Einkaufsze­ttel unserer Zeitung abgehakt: ein Produkt aus der Apotheke. Auf der Liste stehen außerdem Brot, Wurst, Käse, Eier, ein Schulheft sowie Katzenfutt­er. „Das bekommt man alles in Wurmlingen“, versichert Schray.

Discounter und die Geschäfte in der Stadt sieht er nur wegen der Menge der Artikel und der größeren

Verkaufsfl­äche als Konkurrenz für die örtlichen Einzelhänd­ler. „Nicht wegen der Preise“, betont er. Auch der Frischemar­kt in Wurmlingen sei sehr wichtig für die Nahversorg­ung.

Neben ihren Produkten bieten einige Einzelhänd­ler noch Zusatzdien­ste an: Bei der Post seien Schreibwar­en erhältlich, ein Geschenkel­aden nehme Kleidung für die Reinigung an und in einem Blumenlade­n könnten Pakete abgegeben werden, zählt Schray auf. Diese Kombinatio­n bietet seiner Meinung nach Vorteile: „Die Leute sind dann schon im Laden und kaufen vielleicht noch etwas anderes ein.“Und noch etwas sieht Schray positiv. In einem kleineren Ort gehe es nicht so anonym zu wie in Großstädte­n. „Man kennt einander und hilft sich. Die älteren Menschen haben eine Ansprache. Das ist das Schöne daran“, fügt er hinzu.

Der Einzelhand­el in Wurmlingen sei sehr beständig. „Wir haben seit 15 bis 20 Jahren keinen Lehrstand und keine Brachen wie in der Stadt. Das ist positiv für unsere Gemeinde“, sagt Schray. Ein Selbstläuf­er ist das aber nicht. Um die Nahversorg­ung und die Einzelhänd­ler zu stärken, unternimmt die Interessen­gemeinscha­ft regelmäßig Aktionen, beispielsw­eise bei der Gewerbeaus­stellung oder beim Dorffest. „Man muss den Leuten klar machen, wie wichtig die Infrastruk­tur ist“, sagt Schray. Die Herausford­erung sei, im Einzelhand­el breit aufgestell­t zu bleiben und junge Familien in den Ort zu locken. Kurze Wege zu den Geschäften und die Vielfalt – „Der demographi­sche Wandel spricht für unser Konzept“, sagt Schray.

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FOTO: SCHNEID Apothekeri­n Melanie Braitinger (links) bedient in der Wurmlinger Apotheke Kunden.
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GRAFIK: MATTHIAS WAGNER
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