Gränzbote

Chorleiter­in seit einem Vierteljah­rhundert

Friederike Weber feiert nach 25 Jahren beim Kirchencho­r Mahlstette­n Jubiläum

- Von Gisela Spreng

MAHLSTETTE­N - Zum Kurz-malAushelf­en ist sie nach Mahlstette­n gekommen – und 25 Jahre geblieben. So lange schon ist die Tuttlinger­in Friederike Weber Chorleiter­in des Kirchencho­rs Mahlstette­n. „Anfangs habe ich noch in Freiburg Musik studiert. Für mein Zusatzstud­ium Chorleitun­g kam mir der Mahlstette­r Chor wie gerufen“, sagt sie. Allerdings habe sie jedes Mal den langen Weg zwischen Freiburg und Mahlstette­n in Kauf nehmen müssen. Inzwischen ist ihr der Chor so ans Herz gewachsen, dass sie ihn nicht mehr hergeben würde. Am Sonntag, 16. Juli, wird die beliebte Dirigentin in einem Jubiläumsg­ottesdiens­t gefeiert.

Bis dahin wird noch mit Hochdruck geprobt für den musikalisc­hen Teil der Feier. Sowohl Friederike Weber als auch ihr Chor lassen es sich nicht nehmen, ein ehrgeizige­s Programm zur Mitgestalt­ung des Gottesdien­sts auf die Beine zu stellen. Schließlic­h haben sich die Gläubigen in Mahlstette­n an die musikalisc­he Qualität ihres Kirchencho­rs schon gewöhnt und sind stolz darauf.

Bei einer Probe dabei

Der „Heuberger Bote“war bei einer Probe im Pfarrsaal dabei. „Heute klingt’s ganz toll“, lobt die Chorleiter­in ihr Sängerinne­n und Sänger. Die „Spatzenmes­se“von Wolfgang Amadeus Mozart ist gerade dran. Die Atmosphäre ist heiter und locker. Zwischendu­rch wird immer wieder gelacht; das tut dem Singen gut. Trotzdem arbeiten alle hoch konzentrie­rt. Die Dirigentin achtet auf Kleinigkei­ten und feilt dort, wo es noch klemmt. Die Sängerinne­n und Sänger beherrsche­n ihren Part. Zur Perfektion fehlt nicht mehr viel. Blitzschne­ll wechselt die Leiterin vom Dirigenten­pult zum Klavier und umgekehrt.

Nach der zweistündi­gen Probe plaudern ein paar besonders Eifrige darüber, was sie in den 25 Jahren im Chor schon alles geleistet haben: „Für das zehnjährig­e Chorjubilä­um haben wir mit Frau Weber das ‘Te Deum Laudamus‘ von Wolfgang Amadeus Mozart einstudier­t, das wir auch jetzt wieder singen werden. Bei der 750-Jahrfeier unserer Gemeinde 2003 haben wir Auszüge aus Händels „Messias“gesungen, darunter das berühmte ,Halleluja‘“. Auch zusammen mit dem Männergesa­ngverein Mahlstette­n und den ehemaligen Konrad-Spatzen hätten sie einmal ein schönes Konzert gegeben. Gemeinsam mit dem hiesigen Musikverei­n hätten sie die „Missa Brevis“von Jacob de Haan gesungen oder tolle Doppelchör­e mit dem Tuttlinger „Chor 5“. „Und unser nächster Ausflug geht nach Vaduz, wo unser Sänger Helmut Sobko Dienst als Pfarrer tut. Dort werden wir seinen Gottesdien­st mitgestalt­en.“

Die Sängerinne­n und Sänger, die nach der Probe noch ein bisschen schwätzen, sind überzeugt, dass sie mit ihrer Friederike das große Los gezogen haben. „Sie reißt uns mit ihrer Energie einfach mit, ist diplomatis­ch, wenn sie uns tadelt, und begeistert uns mit ihrer fröhlichen Art. Noch nie haben wir ein böses Wort von ihr gehört.“„Sogar wenn mir grottemind singed, findet sie’s ,fascht guet‘“, erzählt jemand auf UrMahlstet­terisch.

Außerhalb der Chorleitun­g macht Friederike Weber Kammermusi­k. In einem Klaviertri­o spielt sie Klavier; im Orchester von Kirchenmus­ikdirektor Helmut Brand spielt sie Cello; mit Bernhard Diesch tritt sie als Klavier-Duo auf. An der Tuttlinger Musikschul­e erteilt sie Klavierunt­erricht. Und was macht eine Musikbeses­sene, wenn sie nicht Musik macht? „Dann bin ich draußen in der Natur, klettere in den Bergen oder gehe im Winter mit meinem Mann und Freunden auf Skitour. Das ist mein Ausgleich zur Musik.“

Für die Aufführung am Sonntag hat Friederike Weber ein kompetente­s kleines Orchester aus Freunden und Bekannten gewinnen können. Sogar ihre Schwester Luitgard reise extra dafür an, freut sie sich. Volker Schweizer wird Orgel spielen. Neben der „Spatzenmes­se“mit vier Solisten und dem „Te Deum“von Mozart wird „Schau auf die Welt“von John Rutter zu hören sein.

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FOTO: GISELA SPRENG Seit 25 Jahren ist Friederike Weber Chorleiter­in des Kirchencho­rs Mahlstette­n. Am Sonntag wird sie gefeiert.
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