Schorer soll ohne Genehmigung gebaut haben
Streit geht weiter – Die Verwaltungsspitze erzählt ihre Sicht
VS-SCHWENNINGEN (cos) - Im Streit zwischen dem Auktionator Reiner Schorer und der Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen hat nun Oberbürgermeister Rupert Kubon auf Nachfrage im Gemeinderat die Sicht der Verwaltung dargestellt. Der Streit droht darin zu münden, dass das Auktionshaus das Oberzentrum in naher Zukunft verlässt.
Doch der Zwist hat laut Kubon schon eine viel längere Geschichte: In den 50-er Jahren sei das Elternhaus von Schorer, um den sich der Streit dreht, „völlig außerhalb der Ortschaften“als ein Hühnerstall beantragt und genehmigt worden. Sukzessive aber sei es dann so ertüchtigt worden, dass Wohnraum entstand. Die Genehmigung, derer es laut Kubon bedurft hätte, sei weder beantragt noch erteilt worden. Grundsätzlich dürfe die Stadt rein rechtlich gar keine dauerhafte Genehmigung eines Gebäudes als Wohngebäude in diesem Bereich erteilen, „weil das im Außenbereich liegt“.
Man sei Schorer bei seinen Plänen, das Elternhaus weiter umzubauen, um darin zu wohnen, entgegen gekommen, bekräftigte Bürgermeister Detlev Bührer – und das, obgleich „offensichtlich“selbst in jüngster Zeit Bauarbeiten an dem Gebäude getätigt worden seien, die einer baurechtlichen Genehmigung bedurft hätten, die aber nie beantragt worden sei. Eine mündliche Aussage dazu, dass man an dem Gebäude irgendwann einmal weiterbauen wolle, reiche dazu nicht aus. Weiterreichende Zugeständnisse könne man Schorer nicht machen. „Man wird sehen, wie Herr Schorer damit umgehen wird“, so Bührer.
Einer, der angesichts der Schilderungen der Verwaltungsspitze aus allen Wolken fiel, war der CDU-Gemeinderat Antonio Piovano: „Da habe ich einen Teil meiner Kindheit verbracht, in diesem Hühnerhaus“– dass es einst als solches erstellt worden sei, höre er an diesem Abend zum ersten Mal, so Piovano. Und noch etwas erstaunte nicht nur ihn: Wie konnten jahrzehntelang in einem Gebäude Familien wohnen, das als solches Wohngebäude nie genehmigt worden sein soll – ohne dass in all der Zeit ein Hahn danach kräht?