Richard Titer wechselt von Tuttlingen nach Wellendingen
Fußballer vom SC 04 ist in die Vorbereitung gestartet – Sieben Neuzugänge stehen zwei Abgängen gegenüber
TUTTLINGEN - Seit Montag bereitet sich der SC 04 Tuttlingen auf die neue Saison in der Fußball-Bezirksliga vor. Trainer Ertan Tasdemirci, der das Amt zum Saisonende von Walter Schneck übernommen hatte, versammelte 20 Feldspieler zum Aufgalopp um sich. Nicht mehr dabei ist Richard Titer.
Der Mittelfeldspieler hat den Landesliga-Absteiger verlassen und schließt sich Liga-Konkurrent SC Wellendingen an. Für den Tuttlinger Trainer kam die Entscheidung schon überraschend. „Das war nicht so geplant“, meinte Tasdemirci, der nach der Rückkehr aus dem Urlaub am Sonntag von Titers Abmeldung erfuhr.
Für Aufregung sorgt der Wechsel allerdings nicht. „Richard ist ein korrekter Junge“, sagt Tasdemirci. Titer habe aus persönlichen und beruflichen Gründen zuvor schon angekündigt, kürzer treten zu wollen. „Es ist schwierig, wenn man nicht trainieren kann. Ich verstehe ihn“, meint der SC 04-Coach.
Selaci, Ameti, Bastoglu und Tule sind neu beim SC 04
Dem Abgang von Titer und Sheriff Bah (FC Bad Dürrheim) stehen insgesamt sieben Neuzugänge gegenüber. Dass Marcel John (BSV Schwenningen), Maurice Merz (SV Zimmern II), Robin Petrowski und Antonio Piccione (beide SV Seitingen-Oberflacht) den SC 04 verstärken würden, stand schon länger fest (wir berichteten). Nun haben auch Gzim Selaci, Bekim Ameti (beide KF Shqiponja Tuttlingen), Fatih Bastoglu (Hattinger SV) und Emin Tule (SG Empfingen) für die nächste Spielzeit zugesagt.
Während Mittelfeldspieler Selaci und Stürmer Bastoglu das Manko der vergangenen Saison – mit 27 Treffern stellte der SC 04 den schwächsten Angriff der Landesliga – beheben sollen, sind Linksfuß Ameti und Innenverteidiger Tule eher zur Torsicherung vorgesehen. Mit dem aktuellen Kader von 20 Feldspielern wird Tasdemirci nicht in die Saison gehen. Um zwei Spieler, die sich dann erst in der zweiten Mannschaft beweisen sollen, wird das Aufgebot verkleinert.
Tasdemirci will zurück: „Das Feuer brennt noch in mir“
Am Samstag haben alle Spieler die gleichen Chancen, auf sich aufmerksam zu machen. Gegen den VfR Stockach steht der erste Test der Vorbereitung auf dem Programm. Die Gäste sind nur wegen der um fünf Treffer schlechteren Tordifferenz aus der Landesliga abgestiegen. Deshalb sei der Vergleich auch ein Spiel zweier gleichwertiger Gegner, meint Tasdemirci. Der Tuttlinger Trainer wird jeden Spieler 45 Minuten auf dem Rasen einsetzen. In der weiteren Dreiviertelstunde sollen die Akteure eine Laufeinheit absolvieren. „Bei uns geht es jetzt um die Grundlagenausdauer und die Gewöhnung an den Ball.“
Selbst wird Tasdemirci nicht eingreifen. „Trainer zu sein und auch noch selbst auf sich zu gucken, ist schwierig“, sagt der Neu-Trainer, der erst gegen Ende des Jahres in einer Doppelrolle als Coach und Spieler zum Erfolg des SC 04 beisteuern möchte. Weil die Operation am Kreuzband erst dreieinhalb Monate her ist, kann sich Tasdemirci momentan ausschließlich auf seine Aufgabe als Trainer konzentrieren. „Profis sind nach einem halben Jahr wieder einsatzfähig. Bei Amateuren dauert es auch neun bis zwölf Monate“, deutet er an, dass er so schnell nicht auf den Platz zurückkehren wird.
Die Schuhe an den Nagel zu hängen, kommt aber nicht in Frage. „Ich will noch mindestens zwei Jahre spielen. Das Feuer brennt noch in mir“, sagt er. Bis dahin wird er alles versuchen, dass sein Team zum Start in die Bezirksliga-Saison wieder heiß auf Fußball ist.