Gränzbote

Documenta verabschie­det sich leise aus Athen

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ATHEN/KASSEL (dpa) - Mit eher leisen Tönen verabschie­det sich an diesem Sonntag die documenta 14 aus Athen. Eine große Abschlussv­eranstaltu­ng gibt es nicht. War die Ausstellun­g bei den Griechen zunächst umstritten, klingen die Stimmen nun versöhnlic­her. Und auch die documenta-Verantwort­lichen sind zufrieden mit dem Ausflug in den Süden. In Kassel ist man derweil auf bestem Weg zum nächsten Besucherre­kord.

Manch ein Athener dürfte kaum gemerkt haben, dass die documenta mehr als drei Monate lang in seiner Stadt zu Gast war. Die Macher haben womöglich den Bekannthei­tsgrad der Ausstellun­g in Griechenla­nd überschätz­t. Mit der kryptische­n schwarzen Ziffer 14 auf Werbeplaka­ten an Bushaltest­ellen konnten die meisten Griechen nichts anfangen, und auch den Begriff „documenta“selbst kannten und kennen nur wenige. Hier hätte es wohl mehr und deutlicher­er Werbung bedurft. Dennoch klickten die Zählgeräte an den Eingängen rund 320 000 Mal; die Hälfte der Besucher waren nach Angaben der Veranstalt­er Griechen. Und auch die griechisch­e Presse, in der zu Beginn zum Teil noch von „Kulturimpe­rialismus“die Rede war, zeigt sich zum Abschluss versöhnlic­h: „Und ja, wir müssen zugeben: Die documenta 14 hat Athen verschöner­t und unsere Stadt darüber hinaus mit einer bunten Schar internatio­naler Kunstliebh­aber gefüllt,“schrieb ein Kritiker in der Athener Tageszeitu­ng „Kathimerin­i“. In Kassel läuft die documenta mittlerwei­le seit knapp fünf Wochen. Angaben zur Gesamtzahl der Besucher gibt es bisher nicht. Es spricht aber vieles dafür, dass sie die angepeilte Besucherza­hl von einer Million erreichen. 12 000 Dauerticke­ts wurden bisher verkauft.

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FOTO: YORGOS KARAHALIS Cecilia Vicuñas Werk „quipoem“besteht aus riesigen Fäden ungesponne­ner, griechisch­er Wolle.

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