Sacher: „Will zeigen, was ich kann“
Neuzugang der Wild Wings wählt bei Rückkehr leise Töne – Schwenningen ist seine Heimat
VS-SCHWENNINGEN - Die Rückkehr zu den sportlichen Wurzeln ist es nicht ganz. Ausgebildet wurde Mirko Sacher beim EHC Freiburg. Dass der 25-jährige Neuzugang der Schwenninger Wild Wings die Doppelstadt aber als seine Heimat bezeichnet, hat einen Grund. Wegen Freundin Verena (28) ist Sacher mit Schwenningen eng verbunden.
„Ich hatte schöne Jahre in Dresden. Es war trotzdem eine leichte Entscheidung für Schwenningen“, erklärt der Verteidiger, der von 2011 bis 2015 schon für die Wild Wings die Schlittschuhe schnürte. In der zweiten Bundesliga und der DEL wurde er in mehr als 160 Spielen eingesetzt.
Seine Bilanz fällt trotzdem gemischt aus. „Die ersten beiden Jahre sind ganz gut gewesen. Wir sind jeweils mindestens bis ins Halbfinale der Play-Offs gekommen“, erzählt Sacher. Nach dem Aufstieg der Wild Wings in die DEL war der Abwehrspieler weniger gefragt, wurde sogar als Stürmer in der vierten Reihe aufgeboten. „Die Zeit in der DEL war nicht so gut. Ich durfte weniger spielen.“
In Dresden zum besten Zweitliga-Verteidiger gereift
Um seiner Karriere neuen Schwung zu geben, nahm Sacher den sportlichen Abstieg in Kauf. „Ich wollte spielen und Erfahrungen sammeln“, sagt er. Mit seinem Heimatverein EHC Freiburg stieg er aus der Oberin die zweite Bundesliga auf. Trotz des Erfolgs, an dem Sacher maßgeblichen Anteil hatte, zog es ihn fort. Der Verteidiger unterschrieb beim Freiburger Liga-Konkurrenten Dresdner Eislöwen.
In zwei Spielzeiten erzielte er für die Sachsen 26 Treffer, kam auf 60 Scorerpunkte und wurde nach der Hauptrunde 2016/17 ausgezeichnet. „Mirko Sacher hat sich zum besten Verteidiger der zweiten Liga entwickelt und sich die Chance für die DEL erarbeitet. Zudem kommt Mirko aus der Region und kennt Schwenningen bereits, damit passt er auch gut in unser Konzept“, sagt Schwenningens Manager Jürgen Rumrich.
Sacher: „Ich möchte zeigen, was ich kann.“
Auch für die Rückkehr auf die höchste deutsche Eishockey-Bühne sieht sich Sacher nun gerüstet. „Ich kenne die DEL und kann beim Tempo mithalten.“Auch wenn es schon einen Tick schneller sein werde. Aber: „Mirko ist läuferisch versiert und bringt eine gute Spielübersicht mit“, lobt Rumrich die Vorzüge seines Neuzugangs, der seine Treffer weniger mit Schüssen von der blauen Linie erzielt hat.
„Ich schalte mich gerne nach vorne ein, versuche Überzahl zu schaffen“, meint Sacher, der unbeschwert in den Konkurrenzkampf um Kaderplätze und Spielminuten geht. „Ich lasse mich überraschen. Wenn ich die Chance bekomme, möchte ich zeigen, was ich kann.“Das ist auch die Erwartung von Rumrich und Trainer Pat Cortina. „Als ich erfahren hatte, dass Schwenningen Interesse an mir hat, habe ich mich mit beiden unterhalten. Pat Cortina hat mir gesagt, dass er mit meiner Leistung in Dresden zufrieden war und nun gespannt ist, wie ich den Sprung in die DEL schaffe.“
Bevor es ihn mit seinen Mitspielern häufiger unter das Hallendach zieht, genießt er noch die Freizeit im Garten von Freundin Verena. Da er bereits drei Wochen nach der Saison wieder angefangen hat, zu trainieren und durch die gemeinsame Arbeit mit Kai Herpich, Marc El-Sayed, Lennart Palausch und Benedikt Brückner schon „ziemlich fit“ist, kann er es sich leisten, ein wenig „faul auf der Haut zu liegen.“