Proteste gegen Kalkabbau im Donautal
SIGMARINGEN/THIERGARTEN (fxh) - Knapp 400 Besucher sind am Samstag in Thiergarten bei Sigmaringen auf die Straße gegangen (Foto: Hescheler). Einwohner der Donautalortschaften, aber auch viele Besucher aus Sigmaringen und Umgebung protestierten, weil sie verhindern wollen, dass es eine Karawane von Lastwagen ihnen künftig gleichtut. Der am Mittelberg oberhalb von Thiergarten gewonnene hochreine Kalk soll mithilfe von Lastwagen abtransportiert werden. Etwa 60 Schwertransporter würden dann werktags durchs Donautal rauschen.
Der Laizer Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Gerhard Stumpp trat als Erster aufs Podium, das sich auf einem Anhänger befand: „Weltpremiere in Thiergarten und Sie sind dabei. Meinen Glückwunsch“, rief er den Besuchern zu und meinte damit die wohl erste Demo, die das 100-Seelen-Dorf
Mann erschießt zwei Menschen in Nürtingen
NÜRTINGEN (lsw) - Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Menschen in Nürtingen (Kreis Esslingen) geht die Polizei von einem Familiendrama aus. Das Motiv des Mannes sei zwar noch unklar, aber die Tat habe sich im familiären Bereich abgespielt, sagte eine Polizeisprecherin. Der Mann hatte am späten Samstagabend in einem Wohnviertel eine Frau und einen Mann erschossen. Der Tatverdächtige wurde festgenommen.
100 Selbstanzeigen wegen Terrors in Asylverfahren
STUTTGART (lsw) - Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen islamistischen Terrors steigt. Bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart gingen im laufenden Jahr 30 neue Fälle dazu ein. Das waren 19 mehr als im gesamten Vorjahr, wie ein Sprecher der Deutschen PresseAgentur mitteilte. Ein Grund sei eine wachsende Zahl von Selbstanzeigen in Asylverfahren. Bisher gibt es demnach 100 Selbstanzeigen in Asylverfahren. Menschen aus Somalia bezichtigten sich, bei der radikalislamischen al-ShabaabMiliz gewesen zu sein, die aus Pakistan und Afghanistan bei den radikal-islamischen Taliban. Mit der Selbstbezichtigung einer Zwangsmitgliedschaft in einer islamistischen Vereinigung wollen viele Asylbewerber der Abschiebung entgehen.
Rosenbauer bleibt OB in Horb am Neckar
(lsw) - Peter Rosenberger (CDU) bleibt Oberbürgermeister in Horb am Neckar (Landkreis Freudenstadt). Der 45-Jährige setzte sich bei der Wahl am Sonntag mit 71 Prozent gegen den selbstständigen Qualitätsmanager Thomas Bauer (22 Prozent) durch. Bei der OB-Wahl in Giengen an der Brenz (Landkreis Heidenheim) hat keiner der neun Kandidaten die erforderliche Hälfte aller Stimmen bekommen. Dadurch wird ein weiterer Urnengang am 30. Juli nötig. Bei der Wahl am Sonntag entfielen 48,7 Prozent und damit die meisten Stimmen auf den Sozialdezernenten im Landratsamt Heidenheim, Dieter Henle. erlebte. Der Sprecher der Bürgerinitiative machte noch einmal deutlich: „Die Entscheidung ist noch nicht getroffen.“Das Regierungspräsidium habe Ende Juni in Hausen im Tal lediglich das Zielabweichungsverfahren zugelassen. Dieses Verfahren muss das Landratsamt nun betreiben, die Sigmaringer Behörde entscheidet über die Genehmigung. Laut der Bewertung Stumpps sei der Naturund Artenschutz für die Tübinger Behörde kein K.o.-Kriterium. „Aber vielleicht finden wir noch was“, kündigte der Naturschützer an.
Der Rücken des Mittelbergs, an dem der Steinbruch entstehen soll, ist ein Natura-2000-Gebiet, also aus Sicht des Naturschutzes besonders wertvoll. Der Prinz zu Fürstenberg als Eigentümer will auf dem Gelände jährlich 200 000 Tonnen hochreine Kalke fördern lassen, die von der Industrie beispielsweise für die Herstellung von Zahncreme benötigt werden.
Grüne eröffnen Bundestagswahlkampf
FREIBURG (lsw) - Mit einer Botschaft gegen Extremisten haben die Grünen in Baden-Württemberg den Bundestagswahlkampf eröffnet. „Wer versucht, einen Polizeibeamten anzuzünden, ist nicht besser als jemand, der ein Flüchtlingsheim anzündet“, sagte Cem Özdemir, neben Kerstin Andreae einer von zwei Spitzenkandidaten, am Samstag bei der Auftaktveranstaltung in einem Biergarten in Freiburg. Andreae appellierte, die Europäische Union als Chance zu begreifen. „Ich fordere die jungen Menschen auf: Verteidigt die Europäische Union. Europa ist ein Friedensprojekt. Die großen Probleme der Zeit lassen sich nicht mehr national lösen“, sagte sie. Derzeit stehen die Grünen in den bundesweiten Umfragen bei acht Prozent und im Südwesten bei 14 Prozent.
Neu-Ulm bereitet den „Nuxit“vor
NEU-ULM (mö/hip) - Die Stadt Neu-Ulm mit ihren 60 000 Einwohnern wird sich voraussichtlich vom gleichnamigen bayerischen Landkreis trennen und selbstständige, kreisfreie Stadt werden. Ein halbes Jahr lang hat die Stadtverwaltung sämtliche Vor- und Nachteile abgewogen und ist zu dem Schluss gekommen: Ein Ausstieg wäre nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll. Am Freitag informierte Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) die Stadtratsfraktionen, dass „eine Kreisfreiheit von Neu-Ulm für die Stadt und deren Bürgerinnen und Bürger Vorteile bringt“. So heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung zum bereits im vergangenen Jahr angedachten „Nuxit“. Noch ist aber nichts entschieden, der Stadtrat wird sich mit dem Thema erst in knapp zwei Wochen befassen. Sollte er zum Schluss kommen, Neu-Ulm zur kreisfreien Stadt zu machen, wäre das ein bayernweit einmaliger Vorgang.