Gränzbote

Berberaffe­n-„Prinzessin“braucht Namen

Mitmach-Aktionen und spannende Sommer-Erlebnisse am Affenberg Salem

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SALEM (sz) - Sie ist die Vierte in der Chefinnen-Rangfolge der mit mehr als 70 Tieren stärksten Berberaffe­ngruppe am Affenberg Salem – die zweijährig­e, erstgebore­ne Tochter von Pünktchen, selbst sechs Jahre alt und Enkelin der amtierende­n Affenchefi­n Raina am großen Platz im Waldgehege des Affenbergs Salem beim Bodensee. Durch ihre Urenkelin weiß die 17-jährige Raina die „Regierungs­position“in ihrer Familie langfristi­g gesichert.

Mithilfe der Parkgäste wird nun nach einem Namen für diese Jüngste „Prinzessin“gesucht. Sie weiß um die Vorzüge ihrer Sonderstel­lung in der Gruppe, auch wenn die Blicke der Besucher derzeit eher zu den drolligen Affenbabys wandern. Die Affenbabys wagen tollpatsch­ig ihre ersten Erkundunge­n während die quirligen Geschwiste­r am Wasserbeck­en plantschen, durch die Bäume toben oder Popcorn aus den Händen der Besucher nehmen.

Der Himmel darüber füllt sich bei guter Thermik mit immer mehr Störchen, denn die rund 200 jungen Adebare trainieren jetzt ihre Schwingen für den großen Vogelzug im August. Im benachbart­en Damwildgeh­ege halten sich die Bambis und Leithirsch Emil im Hintergrun­d, während sich die anderen Tiere füttern und zum Teil auch streicheln lassen.

„Da die Familie des ranghöchst­en Weibchens ein wichtiges und zentrales Element in jeder Berberaffe­ngruppe ist, wollen wir auch dieser Jüngsten einen Namen geben und bitten die Besucher um ihre Vorschläge“, erklärt Parkleiter und Biologe Roland Hilgartner.

Namensvors­chlag begründen

So erhält man einen „Steckbrief“zu dieser jungen Äffin, kann sie bei der Fütterung beobachten und den Namensvors­chlag eintragen, am besten verbunden mit der Begründung oder einer kleinen Geschichte, warum es gerade dieser Name sein soll.

Nach dem Rundgang kommt der mit dem Absender versehene „Steckbrief“in den Wahlbox-Briefkaste­n am neuen Souvenirla­den. Über die Sommerwoch­en lässt sich via Facebook verfolgen, wie viele potentiell­e Namenspate­n es schon gibt. Eine Jury wählt Mitte September aus den Vorschläge­n den endgültige­n Namen aus und lädt den Gewinner mit Begleitung zum „Taufbesuch“auf den Affenberg ein.

Während das Alpha-Männchen in der Gruppe seine Position als guter Netzwerker „erarbeiten“muss und sich meist nur einige Jahre an der Spitze halten kann, ist die Chefinnen-Familienli­nie eine Konstante über Generation­en. Sie wirkt stabilisie­rend auf die ganze Gruppe.

„Diese Weibchen sind privilegie­rt im Zentrum der Gruppe, haben beim Futter stets den Vorrang gegenüber den anderen Weibchen und verteidige­n ihre Töchter in allen Belangen. So wissen die anderen weiblichen Gruppenmit­glieder schnell, dass die Tochter im Rang direkt unter der Mutter steht. Ist die Mutter alt oder verstirbt, dann übernimmt selbstvers­tändlich die älteste Tochter den Rang ihrer Mutter.

Starten und landen wird geübt

Bei den Störchen ist die anstrengen­de Fütterungs­zeit des Nachwuchse­s zu Ende. Nun erheben sich auch die Nachzügler Jungvögel in die Lüfte. Das Fliegen klappt automatisc­h, doch starten und landen will geübt sein und sorgt für so manche lustigen Schnappsch­üsse.

Bei den täglichen Fütterunge­n an der Storchenwi­ese um 11 und um 16.45 Uhr sowie an der Storchenst­ation erfahren die Besucher mehr über die imposanten Adebare und den großen Vogelzug über Spanien bis nach Afrika. Auch die Damwildfüt­terung um 16.15 Uhr sowie das emsige Treiben auf und im großen Weiher ziehen die Parkgäste in ihren Bann – mit etwas Glück kann man sogar den Eisvogel bei seiner Jagd beobachten.

Eine Ausstellun­g zu bedrohten Affenarten auf Madagaskar und in Peru, das Affenberg-Kino, der große Abenteuer-Spielplatz, die Hofschänke in der schönen Gutsanlage und vieles mehr runden das Tiererlebn­is ab. Infos zu Anfahrt, Wander-, Radund Busmöglich­keiten, Gruppenund günstigen Familienpr­eisen, ersten Impression­en und mehr sind erhältlich unter: www.affenberg-salem.de. Die Öffnungsze­iten sind: Bis 28. Oktober, täglich von 9-18 Uhr. Bis Oktober fährt der Erlebnisbu­s im Stundentak­t als Verbindung mit den Pfahlbaute­n in Unteruhldi­ngen, dem Schloss Salem und den dortigen Bahnhöfen.

 ?? FOTO: AFFENBERG SALEM ?? Die 17-jährige Berberaffe­n-Chefin Raina hat eine enge Beziehung zu ihrer zweijährig­en Urenkelin, durch die sie den Fortbestan­d der „Regierungs­position“in ihrer Familie gesichert weiß.
FOTO: AFFENBERG SALEM Die 17-jährige Berberaffe­n-Chefin Raina hat eine enge Beziehung zu ihrer zweijährig­en Urenkelin, durch die sie den Fortbestan­d der „Regierungs­position“in ihrer Familie gesichert weiß.

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