„Es wird ein Wiedersehen mit den Kindern von damals geben“,
Rolf Zuckowski kommt am Wochenende nach Rietheim-Weilheim und erklärt, warum er die Weihnachtsbäckerei nicht singen möchte
sagt Rolf Zuckowski, der nach Rietheim-Weilheim kommt.
RIETHEIM-WEILHEIM - Es gibt bestimmt wenige Kinder und Erwachsene, die nicht mindestens eines seiner Lieder mitsingen können. Aus Kinderzimmern ist seine Musik kaum wegzudenken. Nun macht er auf seiner Jubiläumstour Halt in Rietheim-Weilheim. Redakteurin Alexandra Schneid hat mit Rolf Zuckowski über seine Beziehung zu der Gemeinde, Erinnerungen an frühere Konzerte in der Region und über die beiden Auftritte in der Gemeindehalle am Wochenende gesprochen.
Sagen Sie mal, Herr Zuckowski, haben Sie eigentlich nah am Wasser gebaut?
Emotional betrachtet ist das nicht meine Eigenart. Wobei ich jetzt mit 70 Jahren in einem Alter bin, in dem ich auch mal gerührt bin. Tränen fließen aber eher selten. Gebaut habe ich bisher übrigens nicht, nur ein Ferienhaus gekauft. Meine Frau ist aber an der Elbe aufgewachsen, und wir leben nun in ihrem Elternhaus. Insofern leben wir schon nah am Wasser.
Ich dachte nur, ob Ihnen die Tränen kommen, wenn Kinder und Erwachsene des Gesangvereins auf der Bühne stehen und Ihre Lieder singen...
Doch, doch, ich werde schon auch auf die Bühne kommen und Solopassagen singen. Darauf kann sich das Publikum freuen. Die Tournee heißt schließlich Für und mit Rolf. Im Vordergrund stehen aber die Chöre mit ihren Liedern.
Welches Lied würden Sie besonders gern am Wochenende hören?
Das kann ich gar nicht sagen bei mehr als 500 selbstgeschriebenen Liedern. Es gibt einige Lieder, die regelmäßig bei Konzerten gespielt werden, beispielsweise „Wie schön, dass du geboren bist“. Oft hat am Konzerttag jemand Geburtstag. Ich werde höchstens erwarten, dass die Chöre nicht die „Weihnachtsbäckerei“singen. Das Lied mag ich zwar sehr gerne, aber es ist im Juli nicht unbedingt passend, wobei kleine Kinder da oftmals kein Pardon kennen. Die drei Chöre, Erwachsene, Jugendliche und Kinder, werden bestimmt altersstufengerechte Lieder singen.
Ihre Jubiläumstournee umfasst mehr als 40 Konzerte: Warum ist das kleine Örtchen Rietheim-Weilheim auch dabei?
Weil es Annette Merz gibt (Anmerkung der Redaktion: Die ehemalige Erzieherin des evangelischen Kindergartens initiierte das erste Treffen mit Rolf Zuckowski.). Die allermeisten Orte verbinde ich mit einer besonders engagierten Person. Als sie von meiner Tournee zu Gunsten unserer Stiftung „Kinder brauchen Musik“erfahren hat, hat sie sich gemeldet. Es hat nicht lange gedauert, bis sie alles organisiert hatte. Gerade mit den kleineren und mittleren Städten verbinde ich sehr viel. Die Leute dort engagieren sich viel mehr und unmittelbarer als die in Großstädten.
Rietheim-Weilheim ist Ihnen von Konzerten Anfang der 90er-Jahre bekannt. Freuen Sie sich auf ein Wiedersehen nach 25 Jahren?
Es wird teilweise ein Wiedersehen geben mit den Kindern von damals, die heute Erwachsene sind und wiederum Kinder haben. Das wird emotional. Die Zusammenarbeit mit dem Gesangverein hat Ende der 70er-Jahre begonnen. Ich wurde für ein Konzert in den Musiksaal der Grundschule eingeladen. Nun freue ich mich, meine Lieder mit neuem Klang zu hören.
Haben Sie noch Kontakt zu den Kindern, mit denen Sie in Rietheim-Weilheim aufgetreten sind?
Zu den Kindern, die heute ja Erwachsene sind, habe ich keinen Kontakt. Ich war ja nur zu Besuch. Die Verbindung zu Annette ist geblieben. Über sie haben sich die Treffen angebahnt. Zu den Kindern, mit denen ich eine CD aufgenommen habe, habe ich dagegen teilweise noch engen Kontakt und es gibt regelmäßige Rolf und seine Freunde-Treffen.
Neben den Auftritten in RietheimWeilheim haben Sie auch Konzerte in der Stadthalle in Tuttlingen gegeben: Was ist Ihnen davon in Erinnerung geblieben?
In bester Erinnerung ist mir die Gegend mit dem lebendigen Chorleben und einem Publikum, das sehr gerne mitsingt, geblieben. Auch die familiäre Gastfreundschaft der Menschen blieb mir im Gedächtnis.
Sie sind zwei Tage in RietheimWeilheim: Abgesehen von den Konzerten, was haben Sie vor?
Ich habe keine Pläne geschmiedet. Ich bin an einem Tag bei Annette Merz zum Essen eingeladen. Wir werden beisammen sein und uns an frühere Zeiten erinnern. Ich denke, sie hat sich etwas Schönes und Persönliches ausgedacht.
Die Tournee geht bis Dezember: Welche Pläne haben Sie für die Zeit danach?
Nicht viele. Ich brauche ein Jahr ohne feste Pläne. Wenn man zu sehr in Plänen denkt, lebt man wie auf Schienen. Ich möchte zum Beispiel meine Liedtexte zeitgemäßer machen. Man merkt bei vielen, dass sie aus den 80er-Jahren stammen. Auf meiner Liste stehen dafür um die 15 Lieder.
Welche Lieder zum Beispiel?
In dem Lied „So wie du bist“kommen acht Vornamen vor, sechs davon sind unmodern. Ich habe aktuelle Namen eingebaut und möchte das Lied so produzieren. Es wird wahrscheinlich ein Album dazu geben, das „Dazugelernt“heißt. Vielleicht veröffentliche ich aber auch Lied für Lied, mal schauen. Ich arbeite schon lange dran und das wird mich im nächsten Jahr noch intensiv beschäftigen.
Kommen Sie mal wieder für ein Konzert in die Region, nach Tuttlingen oder sogar nach RietheimWeilheim?
Wie könnte ich dazu nein sagen. Fragen Sie mich nach dem Konzert, dann bin ich schlauer, denn es mögen sich Ideen entwickeln. Vielleicht ergibt sich daraus eine Möglichkeit, mal wieder zu kommen. Ein paar wenige Karten für das Konzert mit Rolf Zuckowski am Samstag, 22. Juli, sind noch bei der Ticketbox Tuttlingen unter der Telefonnummer 07461 / 91 09 96 erhältlich.