Musikschule: Entscheidung noch in diesem Jahr
Erstes Gespräch zwischen Zweigstellengemeinden, Stadt Tuttlingen und Musikschule
TUTTLINGEN / IMMENDINGEN / EMMINGEN-LIPTINGEN / WURMLINGEN / NEUHAUSEN / FRIDINGEN - Ob die Zweigstellen der Musikschule Tuttlingen an Bord bleiben, ist weiterhin offen. Ein erstes Gespräch am Dienstag zwischen den Bürgermeistern der Zweigstellengemeinden sowie Vertretern der Musikschule und der Stadtverwaltung Tuttlingen brachte allen Beteiligten zumindest Zeit, um die in den vergangenen Monaten hochgekochten Konflikte auszuräumen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Diese Lösung kann nach wie vor auch sein, dass sich einzelne oder alle Zweigstellen aus der Musikschule verabschieden. Im kommenden Schuljahr aber werden alle Zweigstellen die Zusammenarbeit fortführen.
Das wesentliche Ziel dieses „Vorgesprächs“sei gewesen, eine Antwort für das kommende Schuljahr zu haben. Dieses Ziel habe man erreicht, sagte Wurmlingens Bürgermeister Klaus Schellenberg auf Anfrage unserer Zeitung. Sollte am Montag der Immendinger Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen, könne die neue Schulgeldordnung in der kommenden Woche und damit rechtzeitig vor Schuljahresbeginn veröffentlicht werden. In Immendingen schlägt die Verwaltung vor – so wie zuvor in den anderen Zweigstellengemeinden auch – die kommunalen Räume ein weiteres Jahr lang kostenlos für den Musikunterricht zur Verfügung zu stellen, die erste Stufe der Gebührenerhöhung mitzutragen und die eigene Förderung den neuen Gebühren anzupassen. Nach ersten Gesprächen mit Räten geht Immendingens Bürgermeister Markus Hugger davon aus, dass sein Gremium zustimmen wird.
Auch in der Stadtverwaltung Tuttlingen hat ein Umdenken eingesetzt, was die Zeitschiene betrifft. Vor zwei Wochen hieß es noch, dass Tuttlingen von den Zweigstellengemeinden eine Entscheidung bis zum neuen Schuljahr erwartet. Nach dem gemeinsamen Gespräch mit den Zweigstellengemeinden wurde das jetzt relativiert: „Wir waren uns einig, dass es im Interesse der Kinder keinen Sinn macht, das vor der Sommerpause noch übers Knie zu brechen“, so Stadtsprecher. Arno Specht. Im September möchte Tuttlingen dieses Thema dann ausführlich aufs Tapet bringen.
Bei dem Gespräch am Dienstagmorgen waren weder Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck noch der Erste Bürgermeister Emil Buschle dabei. Beide hatten mit zum Teil markigen Worten in Richtung der Zweigstellengemeinden für deutliche Verstimmung dort gesorgt. Das Fehlen sei „in Ordnung“gewesen, sagte Joachim Löffler, Bürgermeister von Emmingen-Liptingen. Klaus Steckeler, der Direktor der Musikschule, sei ausdrücklich mit Verhandlungsvollmacht von Beck ausgestattet gewesen, außerdem sei Gudrun Egle, die Leiterin des Fachbereichs Schulen, Sport und Kultur, dabei gewesen. Hugger stimmt dem zu, „wir erwarten aber, dass bei den kommenden Gesprächen die Verwaltungsspitze dabei sein wird“.
Diese Gespräche sollen zeitnah nach den Sommerferien stattfinden. Dabei sollen die „offenen Punkte“geklärt werden – „und zwar auf beiden Seiten“, kündigte Löffler an. Insbesondere werde es um das Defizit der Musikschule gehen. Und ganz wichtig: „Die Gespräche müssen auf Augenhöhe geführt werden“, so Löfflers Forderung. Für beide sind die Ergebnisse der Gespräche noch völlig offen. Aber „ein gemeinsamer Weg wird mit Sicherheit nicht auf Basis der bisherigen Verträge möglich sein“, sagt Hugger.