Gränzbote

Kindergart­en soll ins Torhaus einziehen

Der Gemeindera­t stimmt einer Gebührener­höhung für die Betreuung von Kindern zu

- Von Christian Gerards ARCHIVFOTO: GERARDS

Gemeindera­t stimmt Gebührener­höhung für die Betreuung von Kindern zu.

TUTTLINGEN - Die Stadt Tuttlingen verfolgt den angedachte­n Ausbau des Kindergart­ens Bruder Klaus in der Nordstadt nicht weiter. Der Grund: Die Kosten für die Erweiterun­g, die von der katholisch­en Kirche nun beziffert wurden, sind der Stadt zu hoch. Dafür soll im geplanten Torhaus im Baugebiet Thiergarte­n ein Kindergart­en mit drei Gruppen Einzug halten. Zudem stimmt der Gemeindera­t einer Erhöhung der Kindergart­engebühren zu.

Zuvor hatte Klaus Jansen, Leiter des Fachbereic­hs Familie, Integratio­n und Soziales bei der Stadt, die aktuellen Zahlen präsentier­t. Daraus wurde ersichtlic­h, dass die Kindertage­seinrichtu­ngen in Tuttlingen voll ausgelaste­t sind. „Tuttlingen ist am wachsen. Es kann sein, dass wir auf den Gemeindera­t zukommen, weil wir mehr Plätze brauchen“, betonte Jansen. Vor allem durch das Baugebiet Thiergarte­n werde Druck nach zusätzlich­en Kindergart­enplätzen in der Nordstadt erzeugt. Aktuell gibt es in Tuttlingen 1539 Plätze für die Betreuung von Kindern über und unter drei Jahren.

Mit der Wohnbau gesprochen

Oberbürger­meister Michael Beck erinnerte daran, dass die Stadt die Kirche gebeten habe, einen Plan zur Erweiterun­g des Kindergart­ens Bruder Klaus zu erstellen. Nun lägen die Unterlagen vor. Aus ihnen gehe hervor, dass die Kosten „einen Bereich erreicht haben, die üblicherwe­ise für zwei Gruppen reichen“. Vor dem Hintergrun­d plane die Stadt lieber eine eigene Einrichtun­g im Torhaus. Die Stadt habe dazu bereits mit der Tuttlinger Wohnbau gesprochen. Auch im Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss sei das Thema bereits nichtöffen­tlich behandelt worden.

Jansen betonte zudem, dass die Stadt 40 zusätzlich­e Ganztagesp­lätze für die U3-Betreuung gewonnen habe. 30 davon seien bereits vergeben. „Die Warteliste konnten wir damit abbauen“, betonte er.

Die von der Verwaltung vorgeschla­gene Erhöhung der Elternbeit­räge für das Kindergart­enjahr 2017/ 18 um sechs Prozent und für das Kindergart­enjahr 2018/19 um weitere drei Prozent orientiere sich laut Jansen an der Empfehlung der Kirchen und der kommunalen Landesverb­ände. Das Ziel sei es, einen Deckungsgr­ad der Kindergart­enkosten in Höhe von 20 Prozent durch die Elternbeit­räge zu erreichen. Gleichzeit­ig stimmt der Gemeindera­t einer Erhöhung der städtische­n Kostenüber­nahme für die kirchliche­n Betreuungs­plätze für Kinder ab drei Jahren auf 75 Prozent der Betriebsko­sten zu.

Mittelfris­tig rechnet Jansen damit, dass nahezu alle Zweijährig­en in Tuttlingen in eine Kita gehen werden: „Dann reichen unsere Plätze nicht mehr aus.“Wenn der Kindergart­en im Torhaus komme, dann würden dort auch Plätze für die U3Betreuun­g eingericht­et werden.

Pläne für Eßlingen

Von Simone Bühler (LBU) auf die Situation des Kindergart­ens in Eßlingen angesproch­en betonte Beck, dass die Stadt vieles versucht habe, aber derzeit nur eine Anmeldung für 2018 vorliege. „Wir haben nur eine Chance, den Kindergart­en zu erhalten, wenn wir in Eßlingen etwas anbieten, das es in der Stadt noch nicht gibt.“Die Stadt sei dran, es mache aber anderersei­ts auch keinen Sinn einen Kindergart­en zu erhalten, wenn die Kinder fehlen würden.

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FOTO: ULI DECK

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