Gränzbote

Vom Winde verweht

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Zum Ja des Tuttlinger Gemeindera­ts zu Windkrafta­nlagen auf dem Winterberg in Eßlingen haben wir folgenden Leserbrief erhalten:

Vom Winde verweht ist die Aussage von Oberbürger­meister Michael Beck, die er bei der Bürgervers­ammlung vor gut drei Jahren machte (Gränzbote vom 16. November 2013: „Zwei Drittel stimmen gegen Windräder“) und dort den Eßlingern versprach: „Gegen Ihren Willen werden wir nichts tun.“

Vom Winde verweht ist ebenso die vor drei Wochen noch vor aller Öffentlich­keit gefasste Meinung von Thomas Biehler. Als Ortschafts­rat stimmte er gegen die Errichtung von Windkrafta­nlagen auf Eßlinger Gemarkung, als Gemeindera­t schwenkt er nun plötzlich um und stimmt dafür.

Da stellt sich doch die Frage, ob er überhaupt eine Meinung hat oder vielleicht einfach nicht Manns genug ist, für viele seiner Wähler hinzustehe­n. Denn die Eßlinger haben eine Meinung. Sie entschiede­n sich in der jüngsten Umfrage mit einer Mehrheit von fast 70 Prozent gegen die Windkrafta­nlagen auf Eßlinger Gemarkung. Dass ihnen nun ihr gewählter Vertreter im Gemeindera­t mit seinem Votum in den Rücken fällt, ist beschämend. Thomas Biehler hätte zwar an der jetzt gefallenen Entscheidu­ng nichts ändern, aber mit einer Neinstimme wenigstens den Willen der Eßlinger unterstrei­chen können.

Ein Ortschafts­rat kann nur empfehlen, nicht bestimmen. Trotzdem waren bisher diese Empfehlung­en für den Gemeindera­t ein Signal, diesen zu folgen. Das scheint nun nicht mehr so zu sein und macht einen Ortschafts­rat eigentlich überflüssi­g. Ursula Frommhold, Tuttlingen-Eßlingen

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