Gränzbote

Endgültig vorbei mit der Ruhe

-

TUTTLINGEN (val) - Vor langer, langer Zeit ist es im Sommer ruhig auf dem Honberg in Tuttlingen gewesen. In den 1970er- und 1980erJahr­en nutzten dann Tuttlinger Vereine den Honberg als Festgeländ­e. Doch irgendwann wollten alle zwar noch feiern, aber nicht mehr arbeiten. Die Mitglieder des städtische­n Blasorches­ters waren die letzten, die bis Ende der 1980erJahr­e durchhielt­en. Es wurde ruhig auf dem Berg. Nur der Rittergart­enverein veranstalt­ete 1994 einen Kulturspaz­iergang, das „HonZert“.

Der Gränzbote, so berichtet Konzertpla­ner Berthold Honeker, habe sich hartnäckig darüber beschwert, dass es keine Veranstalt­ung mehr auf dem Berg gebe. Da hatte Ex-Oberbürger­meister HeinzJürge­n Koloczek die Nase voll und Albrecht Werwigk, Kulturamts­leiter und Galerielei­ter, damit beauftragt, etwas zu ändern – das war übrigens die Zeit, in der die Zeltfestiv­als aufkamen.

1995 kam es zum ersten Versuch. „Es war ein bisschen herb, aber gut tauglich, weil man sehen konnte, was man machen konnte und was nicht“, erinnert sich Honeker. Die Besucherza­hlen beim einwöchige­n Honberg-Sommer war noch überschaub­ar, die Stromleist­ung gering und fließendes Wasser Fehlanzeig­e – es gab einen Klowagen vom Bauhof, der regelmäßig abgepumpt werden musste.

Die Künstlerga­rderobe bestand aus einem Bauwagen. „Der Anfang war gut, und von da an haben wir uns gefragt, wir wir es besser machen“, erzählt Honeker. Im Jahr darauf wurde ein 24-Meter-Zelt für die Konzerte gemietet und die Gastronomi­e auf profession­elle Beine gestellt. Seither ist es endgültig vorbei mit der Ruhe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany