„#Erhaltenswehrt“kritisiert Behörden
Stellungnahme zum Verzicht auf einen Tuttlingen-Besuch von Franz Untersteller
TUTTLINGEN (sz) - Mit Verärgerung hat die Bürgerinitiative „#Erhaltenswehrt“die Reaktion von Landesumweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) auf die geplante Donauwehrabsenkung aufgenommen. Darüber hatte unsere Zeitung berichtet. „Dass das Ministerium dem Erhalt des Donauwehrs in jetziger Form praktisch keine Chance einräumt, ist engstirnig und für die Bürger nicht nachvollziehbar. Das bedeutet, unser Bürgerengagement muss weitergehen und sogar verstärkt werden“, schreibt sie in einer Stellungnahme am Freitagnachmittag.
Die vielen Argumente für den Erhalt des sommerlichen Aufstaus hätte die Initiative bereits oft genannt. Die Wasserqualität habe sich in den vergangenen Jahren durch das Wehrmanagement erheblich verbessert und erfülle die geforderten Normen. „Für uns steht fest, dass eine Wehrabsenkung um einen Meter nur noch in geringem Maße zur besseren Qualität der Donau beitragen würde. Das Argument der Durchfließbarkeit nimmt sich das Ministerium selbst, durch den Vorschlag, den Aufstau beizubehalten, aber um einen Meter zu senken. Ebenso wird die besondere Lage Tuttlingens hinter der Donauversickerung und dem wenig ankommenden Wasser ignoriert“, schreibt die Initiative.
Gefährdetes Stadtbild
Das Tuttlinger Stadtbild wäre dagegen durch den Abstau „erheblich gefährdet“– nur scheine das die verantwortlichen Stellen, insbesondere im Umweltministerium und Regierungspräsidium Freiburg nicht zu interessieren. „Sie ignorieren das Anliegen zahlreicher Tuttlinger Bürger, Touristen und Besucher, die dieses Stadtbild mit der aufgestauten Donau seit Hunderten von Jahren schätzen und lieben.“
„#Erhaltenswehrt“zeigt sich darüber enttäuscht, dass das Ministerium sich offenkundig so wenig für die Belange seiner Bürger interessiere. Von Diskussionsbereitschaft sei bislang nichts zu spüren gewesen – und erst jetzt, da die Absenkung in Augen der Behörden beschlossene Sache sei, sei zumindest erstmals von Bürgerinformation zu lesen. Diese sei bisher gänzlich ausgeblieben.
„Für uns steht deshalb fest: Sollte sich die Stadt Tuttlingen entscheiden, den Rechtsweg einzuschlagen, steht die Bürgerinitiative mit ihren bisher knapp 3000 Unterstützern voll und ganz dahinter. Und wir werden alles daran setzen, noch mehr Unterschriften zu sammeln. Jeder kann mit seiner Unterschrift zeigen, dass man sich das Verhalten des Ministeriums nicht gefallen lässt“, schließt die Bürgerinitiative ihre Stellungnahme.