Ganztagsschulgebäude wird dunkelgrau und grün
Der Gemeinderat Seitingen-Oberflacht diskutiert rege über die Farben des Neubaus
SEITINGEN-OBERFLACHT - Das neue Ganztagsschulgebäude in Seitingen-Oberflacht wird in den Farben dunkelgrau und grün gehalten. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend im Rathaus mit zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme entschieden. Dem Entschluss ging eine rege Diskussion über das Farbkonzept voraus.
Conny Ilg, Diplom-Gestalterin für Farbe und Raum, und Architekt Alois Weiss stellten den Gemeinderäten ihre Ideen vor. Die Fassade soll in dunkelgrau gestrichen werden, grüne Elemente setzen innen und außen Farbakzente. Der graue Schriftzug „Ganztagsschulgebäude“soll auf grünem Untergrund an der Fassade des Neubaus angebracht werden.
Das Treppenhaus sowie die Flure, der Ruhe- und Stillarbeitsraum sowie das Klassenzimmer sollen einen Linoleum-Boden bekommen, die Pausenhalle und die Mensa einen Vinylboden in Holzoptik. Der Werkraum soll mit Industrieparkett ausgestattet werden. Die WCs und die Küche werden gefliest. „Es ist ein moderner Bau und der darf auch modern gestaltet sein“, erklärte Ilg ihr Farbkonzept. Weiss pflichtete ihr bei. Warum solle man sich nicht für etwas nicht alltägliches entscheiden. Bürgermeister Bernhard Flad sagte noch vor der Präsentation des Farbkonzepts: „Farben sind das Individuellste, was es gibt. Dem einen gefällts, dem anderen nicht.“
Und damit behielt er Recht. Gemeinderat Roland Sulzmann empfand das grau zu dunkel. Auch Meinrad Zepf war nicht überzeugt. Das dunkelgrau finde er als Farbe schwierig. Monika Fuchs bemerkte, dass der Neubau einen „großen Kontrast“ zum alten Schulgebäude darstelle.
Die Idee mancher Räte, den Neubau farblich an den Kindergarten oder das bestehende Schulgebäude anzupassen, hätte laut Architekten zur Folge gehabt, das Konzept „komplett auf den Kopf zu stellen“. Auch Flad gab zu, dass das dunkelgrau anfangs gewöhnungsbedürftig gewesen sei. Aber: „Wir wollen ein eigenständiges Gebäude, das sich von der Schule absetzt“, sagte er.
Gemeinderat Dieter Reiser hingegen fand das Farbkonzept „sehr gelungen“. Er habe lediglich etwas Bedenken, dass der Neubau das alte Schulgebäude blasser erscheinen lasse. „Aber losgelöst finde ich es super“, sagte er. Ähnlicher Meinung ist Ralf Sulzmann: „Man darf auch sehen, dass das Gebäude 2017 gebaut worden ist.“Mit dem Farbkonzept war auch Mario Wittstock einverstanden.
So recht entscheiden konnten sich die Räte nicht. Sie diskutierten, ob man das grau nicht etwas heller gestalten könnte und testeten anhand von Farbkarten, welcher Grauton zu grün passen würde. Doch Flad war der Meinung, dass das Konzept entweder so bleiben oder ein ganz anderes werden solle. Nur eine einzelne Farbe würde er nicht ändern. „Sonst ist es nicht stimmig“, erklärte er. Letztlich stimmten die Räte mehrheitlich doch für das Konzept in dunkelgrau und grün.
Neben dem Farbkonzept diskutierten die Räte auch über den Neubau, dessen Fertigstellung sich verzögert. Flad sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es ein schwieriges Gebäude sei und man sich mit dem Aufwand der Arbeiten verschätzt habe. Er geht davon aus, dass das Ganztagsschulgebäude zum zweiten Schulhalbjahr 2018 fertiggestellt werden kann. Weiss entgegnete, es könne etwas nicht stimmen, wenn man ein solch großes Projekt nach weniger als einem Jahr Bauzeit fertiggestellt haben wollte.