Hans Frick wird in den Ruhestand verabschiedet
Scheidender Schulleiter sagt der Emminger Witthohschule eine erfolgreiche Zukunft voraus
EMMINGEN-LIPTINGEN - „Gut, dass ihr nicht auf mich gehört habt“– der scheidende Schulleiter der Emminger Witthohschule hätte gerne auf einen großen Bahnhof zu seinem Abschied verzichtet. Die Feier am Donnerstagmorgen hat ihm dann aber doch ganz gut gefallen. Es gab reichlich Lob von allen Seiten. Frick war acht Jahre lang an der Witthohschule, seit einem Jahr ist er Schulleiter.
Tobias Finkbeiner, der die Schulleiteraufgaben übernehmen wird, erinnerte an die Kooperation zwischen Schule und örtlichen Firmen, die auf die Initiative Fricks zurückgehe, ebenso wie die gute Außendarstellung der Schule über die Gemeindegrenzen hinweg. Seine ruhige, sachliche und bestimmte Art zeichne Frick aus.
Stephan Wohlgemuth vom Staatlichen Schulamt Konstanz dankte dafür, dass Frick bereit gewesen sei, Verantwortung zu übernehmen und in einer schwierigen Zeit die Schulleitung übernommen habe. Auch seine offenen, konstruktiv-kritischen Worte gegenüber dem Schulamt seien wertvoll gewesen. Tanz-, Instrumentalund Gesangseinlagen der Schüler rundeten das Programm ab. In seiner Abschiedsrede sagte Frick, dass das alljährliche Sorgen für möglichst viele Anmeldungen belastend gewesen sei. Gleichzeitig habe er nirgendwo einen so angenehmen und positiven Schulalltag erlebt wie in der Witthohschule. Dies sei dem Kollegium ebenso zu verdanken, wie der Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat und der Gemeindeverwaltung. Auch der Gemeinderat habe immer das Beste für die Schule gewollt. Aber so, wie es in Schulklassen schwierige Schüler gebe, gebe es im Gemeinderat offensichtlich schwierige Räte: „Das macht es für den Bürgermeister nicht leicht.“
Der von der Schließung bedrohten Witthohschule machte er Hoffnung auf eine „erfolgreiche Zukunft“. Schon 2015 habe die Schule in einer ähnlichen Situation Glück gehabt, als die nicht kalkulierbaren Flüchtlingszahlen das Schulamt von einer Schließung abgehalten habe. Und auch jetzt habe die Schule wieder Glück. Die Bertelsmann-Stiftung sagt in Deutschland einen Schülerboom und Gebäudeengpass voraus. „Unter diesen Bedingungen eine Schule zu schließen, wäre ein Schildbürgerstreich der besonderen Art“, sagte Frick, der sich sicher ist: „Die Witthohschule hat das Schlimmste überstanden.“
Schulamtsdirektor Karlheinz Deußen wollte am Donnerstag auf Anfrage unserer Zeitung nicht ausschließen, dass die Politik anstehende Schulschließungen als Reaktion auf die Studie aussetzen werde – „noch ist aber keine Rede davon“.