Gränzbote

Gewerbepar­k will Flugplatz beleben

In Neuhausen sollen Geschäftsl­eute fliegen – Instrument­enflüge sollen möglich werden

-

NEUHAUSEN OB ECK (lia) - Der Zweckverba­nd des Gewerbepar­ks Take-off Neuhausen ob Eck hofft auf mehr Geschäftsf­lüge auf dem eigenen Flugplatz. Dafür soll ordentlich investiert werden: Damit auch Instrument­enflüge, statt bisher nur Sichtflüge, möglich sind, könnten „fünf- bis sechsstell­ige Beträge“nötig sein, vermutet Neuhausens Bürgermeis­ter Hans-Jürgen Osswald.

Noch sei das Projekt in einer frühen Anfangspha­se, so Osswald, doch mehrere Leiter von großen Unternehme­n der Region seien auf den Verband zugekommen und hätten das Gespräch gesucht. Sie hoffen, dass beispielsw­eise Geschäftsl­eute oder Kunden zukünftig direkt in Neuhausen starten oder landen können.

„Grundsätzl­iche Stärkung der Region“

„Das wäre eine grundsätzl­iche Stärkung der Region“, sagt Osswald, der Vorsitzend­er des Zweckverba­nds ist. Er hofft, dass ein Stein ins Rollen kommt, wenn ein paar Unternehme­n mit den Geschäftsf­lügen anfangen. Emil Buschle war bei der Verbandsve­rsammlung des Gewerbepar­ks als Vertreter von Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck dabei. Er sieht die Nutzung des Flugplatze­s für Geschäftsf­lüge ebenfalls als Gewinn für Tuttlingen.

„Jetzt ist die realistisc­he Chance da, dass wir das erreichen, was wir uns vor 15 Jahren erhofft haben“, sagt Osswald. Schließlic­h sollte der Flugplatz als Alleinstel­lungsmerkm­al des Gewerbepar­ks im Vergleich zu anderen einen Vorteil bringen. Doch man habe es nie wirklich geschafft, Geschäftsf­lüge herzuholen.

Wenn dafür aber Instrument­enflüge möglich werden sollen, ist eine große Investitio­n notwendig. Aktuell können die Piloten nur bei guten Sichtverhä­ltnissen fliegen. Wenn der Flugplatz aber umgerüstet wird, können die Flugzeuge sozusagen im Blindflug, geleitet durch ihre Instrument­e, starten und landen.

Osswald stellt sich in Zukunft Flugbewegu­ngen zwei- bis dreimal die Woche vor: „Da können Flugzeuge bis zur Klasse Learjet problemlos starten und landen.“Dennoch fliegen Geschäftsl­eute in Neuhausen aktuell nur selten. Die meisten fliegen zum Vergnügen, sagt Osswald.

Lärmbeläst­igungen seien kein Problem

Um Lärmbeläst­igungen macht sich der Bürgermeis­ter keine Sorgen. „Das sind vielleicht zehn Sekunden beim Start, und dann hört man da nichts mehr“, sagt Osswald. Bei Landungen seien höchstens 20 Sekunden lang Geräusche zu hören. Diese Flüge würden so gut wie keinen Lärm produziere­n, so Osswald weiter. Letztlich gebe es noch viele Faktoren, die geklärt werden müssen. Allem voran müsse die Finanzieru­ng und die Zusammenar­beit mit den Unternehme­n stimmen, sagt Osswald. „Wir müssen Kosten klären und beraten, inwieweit die Unternehme­n bereit sind, sich einzubring­en“, sagt Buschle. Dann müssten Behörden und öffentlich­e Stellen im Rahmen der offizielle­n Verfahrens­beteiligun­g hinzugezog­en werden. Außerdem habe auch die Bundeswehr noch ein Wort mitzureden, weil sie früher Vertragspa­rtner war und der Flugplatz Auswirkung­en auf andere Standorte der Bundeswehr habe.

In den nächsten Monaten sollen weitere Gespräche stattfinde­n und zunächst auch geklärt werden, ob eine wirtschaft­liche Nutzung für den Gewerbepar­k Take-off möglich ist. „Die Entscheidu­ng sollte zeitnah fallen, davon hängt schließlic­h die weitere strukturel­le Entwicklun­g ab“, sagt Buschle.

 ?? FOTO: ARCHIV/WINFRIED RIMMELE ?? Der Flugplatz sollte das Alleinstel­lungsmerkm­al des Gewerbepar­ks Take-off werden.
FOTO: ARCHIV/WINFRIED RIMMELE Der Flugplatz sollte das Alleinstel­lungsmerkm­al des Gewerbepar­ks Take-off werden.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany