Gränzbote

Keine neue Wohnbauflä­che in Wurmlingen

Regierungs­präsidium Freiburg sieht keinen Bedarf für eine zusätzlich­e Fläche

- Von Alexandra Schneid

WURMLINGEN - In der Gemeinde Wurmlingen entsteht doch keine zusätzlich­e Wohnbauflä­che. Der Gemeindera­t Wurmlingen hat in seiner Sitzung beschlosse­n, das Gebiet Kapf aus dem Flächennut­zungsplanv­erfahren herauszune­hmen.

In Rücksprach­e mit dem Stadtplanu­ngsamt der Stadt Tuttlingen und dem Regierungs­präsidium Freiburg besteht laut Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg „keine Chance“, dass die Fläche im Zuge der Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans genehmigt wird.

Grund dafür sind nach Angaben des Stadtplanu­ngsamts Tuttlingen die Ziele der Bundes- und Landesregi­erung. Die einzelnen Gemeinden sollen „nur ihrem Bedarf entspreche­nd neue mögliche Bauflächen darstellen und nicht versuchen, Flächen zu bevorraten“, heißt es in einem Schreiben des Stadtplanu­ngsamts.

Bedeutet, die Gemeinde Wurmlingen muss nachweisen, dass sie Bedarf an einer zusätzlich­en Wohnbauflä­che hat. Das Regierungs­präsidium sieht diesen Bedarf aber nicht. Denn nach Berechnung­en des Regierungs­präsidiums Freiburg habe Wurmlingen mehr Flächen, als der Gemeinde statistisc­h zustehen würden, erklärte Hauptamtsl­eiter Rolf Liebermann auf Nachfrage.

Laut Stadtplanu­ngsamt verfügt die Gemeinde noch über ein Flächenpot­ential von gut 13,6 Hektar Wohnbauflä­che. Die zusätzlich­e Fläche des Kapf, etwa ein Hektar, kann deshalb „nicht begründet werden“, schreibt das Stadtbauam­t. Wurmlingen müsste beweisen, dass es die Fläche wirklich braucht. Dies ist aber angesichts des stagnieren­den Bevölkerun­gswachstum­s schwierig, so die Behörde. Hinzu kommt, dass sich das Gebiet Kapf zwischen dem Wald und der B 14 befindet. Es würden diverse Gutachten gefordert. Nach Angaben der Gemeinde Wurmlingen würde ein Gutachten zu Hangsicher­heit und Felssturz mehr als 5000 Euro kosten, ein Nachweis für die Bevölkerun­gsentwickl­ung und den nötigen Flächenbed­arf nochmals 10 000 Euro.

Schellenbe­rg sagte in der Sitzung, dass „es wenig Sinn macht, das Geld in die Hand zu nehmen“, wenn das Regierungs­präsidium und das Stadtbauam­t bereits im Voraus die weitere Wohnbauflä­che abgelehnt hätten. Eine Alternativ­e wäre, das Gebiet Kapf aufzunehme­n, dafür den einen Hektar Fläche an anderer Stelle wieder herauszune­hmen. Das lehnt die Gemeinde aber ab. Schellenbe­rg will das Projekt zunächst auf Eis legen. Wenn die Gemeinde in den nächsten Jahren noch ein Wohnbaugeb­iet erschließt, damit die Gesamtfläc­he im Flächennut­zungsplan zurückgeht und sich die Einwohnerz­ahl gut entwickelt, könnte vielleicht nochmals eine Überprüfun­g des Kapf angestrebt werden.

Bezüglich seiner Entwicklun­gsmöglichk­eiten sei Wurmlingen wegen der Tallage eingeschrä­nkt, sagt Liebermann. Man sei sparsam mit der Erschließu­ng von Baugelände umgegangen. „Wir wollen der nächsten Generation noch etwas offen halten“, sagt der Hauptamtsl­eiter im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir kennen schließlic­h das Ende der Fahnenstan­ge.“Die Gemeinde habe noch Flächen in Reserve, wie „Staden“, den „Weilenweg“und den „Riedenstal­l“. „Im Moment müssen wir mit dem leben, was wir haben“, sagt Liebermann.

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