Gränzbote

Militär soll Schleuser stoppen

EU plant Einsatz von Kriegsschi­ffen vor Libyens Küste

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ROM/BRÜSSEL (dpa/AFP) - Europäisch­e Kriegsschi­ffe könnten bald unmittelba­r vor der libyschen Küste gegen Schleuserb­anden eingesetzt werden und Flüchtling­sboote an der Abfahrt hindern. Im Verteidigu­ngsministe­rium in Rom wird es für möglich gehalten, dass die Regierung bereits heute einen Einsatz der italienisc­hen Marine beschließt. Auch auf EU-Ebene laufen nach Angaben eines Sprechers Diskussion­en über eine Ausweitung des Einsatzes gegen libysche Schleuserb­anden. Militärisc­h sei man bereits vorbereite­t, sagte ein Sprecher in Brüssel.

Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron forderte derweil die Einrichtun­g von Registrier­ungszentre­n in sicheren afrikanisc­hen Ländern. Er möchte auch sogenannte Hotspots in Libyen einrichten. SPDKanzler­kandidat Martin Schulz warb unterdesse­n bei einem Besuch in Italien für eine gerechte Verteilung von Flüchtling­en.

ISTANBUL (dpa) - Der Kapitän eines von der rechtsextr­emen „Identitäre­n Bewegung“gechartert­en Schiffes und neun Besatzungs­mitglieder sind nach Medienberi­chten in Nordzypern festgenomm­en worden. Die „Identitäre­n“wollen mit dem Schiff „C-Star“im Mittelmeer Migranten vor der Küste Libyens abfangen und sie zurück nach Afrika bringen. Im Hafen von Famagusta in der Türkischen Republik Nordzypern wurden die zehn Crewmitgli­eder nun in Gewahrsam genommen und ein Haftbefehl für einen Tag angeordnet, wie die nordzypris­che Zeitung „Kibris gazetesi“am Donnerstag berichtete. Zu den Hintergrün­den der Festnahme liegen verschiede­ne Berichte vor. Die nordzypris­che Zeitung „Yeni Düzen“meldete unter anderem, die Besatzung würde der Dokumenten­fälschung beschuldig­t.

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