Feneberg kooperiert mit Amazon
Kemptener Supermarktkette Feneberg kooperiert mit Amazon – Start von Lebensmittellieferservice für München
RAVENSBURG (ben) - Die Kemptener Supermarktkette Feneberg arbeitet in München mit dem Onlinehändler Amazon zusammen. Feneberg-Chef Hannes Feneberg stellte am Donnerstag in der bayerischen Metropole den Online-Shop im Rahmen des Prime-Now-Konzepts des US-Konzerns vor. Nach Firmenangaben besteht nun für Münchner Kunden die Möglichkeit, online Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs zu bestellen und sie sich innerhalb der Stadtgrenzen nach Hause liefern zu lassen. Die Supermarktkette Feneberg unterhält in München ein eigenes Lager, die Auslieferung übernehmen dann die Kuriere von Amazon.
RAVENSBURG - Pizza und Pampers, das ist die erste Bestellung gewesen, die im neuen Online-Shop von Feneberg beim weltgrößten Digitalhändler Amazon eingegangen ist. Die Allgäuer Supermarktkette arbeitet seit Donnerstag mit dem Unternehmen zusammen und bietet nun über die Plattform des Digitalkonzerns einen Lebensmittellieferservice für München an. Kunden können über den Amazon-Service Prime Now online bestellen und ihre Waren im Stadtgebiet der bayerischen Hauptstadt ausliefern lassen.
Die Preise sind nach Angaben des Unternehmens dieselben wie in den Filialen der Kette, die ihren Stammsitz in Kempten hat. Auf Wunsch – und in den Stadtgebieten, die innerhalb von einer Stunde erreicht werden können – bieten Feneberg und Amazon eine Auslieferung innerhalb von 60 Minuten; Kosten dafür: 6,99 Euro. Die zweistündige Lieferung ist für den Kunden nicht mit Mehrkosten verbunden. Der Mindestbestellwert liegt bei 20 Euro.
In dem OnlineShop gibt es nach Angaben von Feneberg alle Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs – inklusive der Feneberg-Eigenmarken und Eigenproduktionen des Unternehmens. Dazu gehören auch die Produkte der Feneberg-Linie Von hier, für die das Unternehmen in einem Gebiet 100 Kilometer rund um Kempten Bauern unter Vertrag genommen hat, die für Feneberg Lebensmittel nach bestimmten Qualitätsmerkmalen produzieren. Auf den Produkten ist der jeweilige Erzeuger vermerkt. Dieses Kriterium ist in dem neuen Online-Shop allerdings nicht wählbar, da das gleiche Produkt oft von verschiedenen Bauern kommt.
„Logischer Schritt in die Zukunft“
„Die Zusammenarbeit mit Amazon ist für uns der nächste logische Schritt in die Zukunft der Nahversorgung“, erklärte Hannes Feneberg bei der Präsentation des Konzepts laut Pressemitteilung am Donnerstag in München. Feneberg führt das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Christof. Vater Theodor Feneberg erweiterte das Käsegeschäft der Familie 1947 um den Handel mit Lebensmitteln. Im Gebiet zwischen Ulm, München und den Allgäuer Alpen betreibt Feneberg mittlerweile 75 Filialen, dazu in Kempten eine Metzgerei und eine Bäckerei. Geschäftszahlen nennt Feneberg nicht. Nach Schätzungen des EHI Retail Institutes beläuft sich der Jahresumsatz auf rund 375 Millionen Euro.
In München betreibt Feneberg drei Filialen und hat zudem den Lieferdienst Freshfoods gekauft. Vom Lager dieses Start-ups aus beliefert Feneberg die Münchener Kunden – die Freshfoods-Bestellungen mit vier eigenen Lieferfahrzeugen; die Anfragen, die über Amazon reinkommen, übernimmt der US-Handelskonzern mit eigenen Fahrradkurieren oder der in der bayerischen Landeshauptstadt stationierten Lieferflotte. Die Frage, ob Freshfoods schon profitabel arbeitet, beantwortet Feneberg nicht. „In Deutschland ist es schwierig, einen E-Commerce-Händler im Foodbereich zu finden, der schwarze Zahlen schreibt“, sagt FenebergMarketingchef Jens Bork auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Man erhoffe sich durch Freshfoods und die Kooperation mit Amazon viel für die Zukunft zu lernen.