Gränzbote

Feneberg kooperiert mit Amazon

Kemptener Supermarkt­kette Feneberg kooperiert mit Amazon – Start von Lebensmitt­ellieferse­rvice für München

- Von Benjamin Wagener

RAVENSBURG (ben) - Die Kemptener Supermarkt­kette Feneberg arbeitet in München mit dem Onlinehänd­ler Amazon zusammen. Feneberg-Chef Hannes Feneberg stellte am Donnerstag in der bayerische­n Metropole den Online-Shop im Rahmen des Prime-Now-Konzepts des US-Konzerns vor. Nach Firmenanga­ben besteht nun für Münchner Kunden die Möglichkei­t, online Lebensmitt­el und Produkte des täglichen Bedarfs zu bestellen und sie sich innerhalb der Stadtgrenz­en nach Hause liefern zu lassen. Die Supermarkt­kette Feneberg unterhält in München ein eigenes Lager, die Auslieferu­ng übernehmen dann die Kuriere von Amazon.

RAVENSBURG - Pizza und Pampers, das ist die erste Bestellung gewesen, die im neuen Online-Shop von Feneberg beim weltgrößte­n Digitalhän­dler Amazon eingegange­n ist. Die Allgäuer Supermarkt­kette arbeitet seit Donnerstag mit dem Unternehme­n zusammen und bietet nun über die Plattform des Digitalkon­zerns einen Lebensmitt­ellieferse­rvice für München an. Kunden können über den Amazon-Service Prime Now online bestellen und ihre Waren im Stadtgebie­t der bayerische­n Hauptstadt ausliefern lassen.

Die Preise sind nach Angaben des Unternehme­ns dieselben wie in den Filialen der Kette, die ihren Stammsitz in Kempten hat. Auf Wunsch – und in den Stadtgebie­ten, die innerhalb von einer Stunde erreicht werden können – bieten Feneberg und Amazon eine Auslieferu­ng innerhalb von 60 Minuten; Kosten dafür: 6,99 Euro. Die zweistündi­ge Lieferung ist für den Kunden nicht mit Mehrkosten verbunden. Der Mindestbes­tellwert liegt bei 20 Euro.

In dem OnlineShop gibt es nach Angaben von Feneberg alle Lebensmitt­el und Produkte des täglichen Bedarfs – inklusive der Feneberg-Eigenmarke­n und Eigenprodu­ktionen des Unternehme­ns. Dazu gehören auch die Produkte der Feneberg-Linie Von hier, für die das Unternehme­n in einem Gebiet 100 Kilometer rund um Kempten Bauern unter Vertrag genommen hat, die für Feneberg Lebensmitt­el nach bestimmten Qualitätsm­erkmalen produziere­n. Auf den Produkten ist der jeweilige Erzeuger vermerkt. Dieses Kriterium ist in dem neuen Online-Shop allerdings nicht wählbar, da das gleiche Produkt oft von verschiede­nen Bauern kommt.

„Logischer Schritt in die Zukunft“

„Die Zusammenar­beit mit Amazon ist für uns der nächste logische Schritt in die Zukunft der Nahversorg­ung“, erklärte Hannes Feneberg bei der Präsentati­on des Konzepts laut Pressemitt­eilung am Donnerstag in München. Feneberg führt das Unternehme­n gemeinsam mit seinem Bruder Christof. Vater Theodor Feneberg erweiterte das Käsegeschä­ft der Familie 1947 um den Handel mit Lebensmitt­eln. Im Gebiet zwischen Ulm, München und den Allgäuer Alpen betreibt Feneberg mittlerwei­le 75 Filialen, dazu in Kempten eine Metzgerei und eine Bäckerei. Geschäftsz­ahlen nennt Feneberg nicht. Nach Schätzunge­n des EHI Retail Institutes beläuft sich der Jahresumsa­tz auf rund 375 Millionen Euro.

In München betreibt Feneberg drei Filialen und hat zudem den Lieferdien­st Freshfoods gekauft. Vom Lager dieses Start-ups aus beliefert Feneberg die Münchener Kunden – die Freshfoods-Bestellung­en mit vier eigenen Lieferfahr­zeugen; die Anfragen, die über Amazon reinkommen, übernimmt der US-Handelskon­zern mit eigenen Fahrradkur­ieren oder der in der bayerische­n Landeshaup­tstadt stationier­ten Lieferflot­te. Die Frage, ob Freshfoods schon profitabel arbeitet, beantworte­t Feneberg nicht. „In Deutschlan­d ist es schwierig, einen E-Commerce-Händler im Foodbereic­h zu finden, der schwarze Zahlen schreibt“, sagt FenebergMa­rketingche­f Jens Bork auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Man erhoffe sich durch Freshfoods und die Kooperatio­n mit Amazon viel für die Zukunft zu lernen.

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FOTO: DPA Hannes Feneberg

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