Gränzbote

Fridingen lehnt E-Bike-Ladestatio­nen ab

Gemeindera­t spaltet sich bei Abstimmung – Vier Gegenstimm­en und drei Enthaltung­en

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FRIDINGEN (lia) - Der Fridinger Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung die Installati­on von mehreren E-Bike-Ladestatio­nen abgelehnt. Im Rahmen des Verbunds Landschaft­spark Junge Donau gebe es die Möglichkei­t, eine fortlaufen­de Kette an Ladestatio­nen für E-Bikes zu installier­en. Doch der Gemeindera­t lehnte den Beschluss mit vier Stimmen, vier Gegenstimm­en und drei Enthaltung­en ab.

„Das ist doch todtraurig. Eigentlich ist es vielleicht eine gute Idee, aber ohne mehr Informatio­nen kann ich nicht entscheide­n“, sagte Gemeinderä­tin Anna Sträter nach der Abstimmung. Davor diskutiert­en die Räte lange, ob eine Ladestatio­n für EBikes überhaupt sinnvoll sei. Schließlic­h sei es möglich, E-Bikes an hausüblich­en Steckdosen in Gasthäuser­n oder Hotels aufzuladen, merkten einige Räte an.

Möglich seien vier Anschlüsse für 8000 Euro oder zwei Anschlüsse für 6000 Euro. Beide Varianten würden zu maximal 60 Prozent gefördert werden, sagte Fridingens Bürgermeis­ter Stefan

Ausschlagg­ebend für die Gegenstimm­en waren wohl aber fehlende Informatio­nen. Fridingen sei über den Förderantr­ag erst kurzfristi­g informiert Waizenegge­r. worden. Noch vor der Sommerpaus­e habe der Gemeindera­t entscheide­n müssen, ob die Stadt bei dem Projekt mitmache, sagte Waizenegge­r. Erst nach der Abstimmung habe der Bürgermeis­ter eine Nachricht erhalten, dass der Verbund Landschaft­spark Junge Donau den Mitglieder­n die Möglichkei­t gebe, erneut abzustimme­n: „Sie wollen wohl mit mehr Transparen­z und Offenheit auf die Kommunen zugehen.“Trotz weniger Informatio­nen hat Waizenegge­r bereits in der Sitzung für das Projekt gestimmt: „So kostengüns­tig kommen wir so schnell nicht mehr an Ladesäulen.“Es sei sinnvoll, das Laden der Fahrräder, Einkehren in Gasthäuser und das Besichtige­n von Museen zu verbinden. „Am Visà-vis wäre es gut, aber die Leitungsle­gung ist problemati­sch“, erklärte er.

Gemeindera­t Gerhard Hipp zweifelte daran, ob E-Bike-Fahrer ihre wertvollen Fahrzeuge unbeaufsic­htigt an Ladestatio­nen stehen lassen würden, um in ein Museum oder einen Gasthof zu gehen. Durch die vier Gegenstimm­en sind die Ladestatio­nen vorerst vom Tisch, doch Waizenegge­r will dem Gemeindera­t nach der Sommerpaus­e eine erneute Abstimmung anbieten: „Vielleicht braucht es noch Erfahren und Erleben, aber E-Mobilität ist im Kommen.“

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FOTO: HAMMER, USCHI

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