Gränzbote

Bei 48 von 50 Zeltlagern dabei

Martin Zepf war erst Spieler, dann Betreuer und ist jetzt Grillmeist­er auf dem Klippeneck

- Von Herlinde Groß FOTO: HERLINDE GROSS

DENKINGEN/REGION - Bereits 48 Mal ist der heute 56-jährige Martin Zepf im Klippeneck­zeltlager gewesen. Ein Ereignis, das in diesem Jahr zum 50. Mal stattfinde­t und das in die ganze Region ausstrahlt. Überhaupt ist das Klippeneck ab diesem Wochenende der Anziehungs­punkt schlechthi­n, denn gleichzeit­ig startet der Segelflugw­ettbewerb. Bei diesem sorgt die Segelflugg­ruppe Spaichinge­n-Aldingen für das Rahmenprog­ramm.

Angefangen hat das Klippeneck­zeltlager für Martin Zepf als E-Jugendspie­ler mit acht Jahren. Dann wechselte er in die D-Jugend, wurde zwölf Jahre Jugendtrai­ner und betreute da auf dem Zeltlager seine Mannschaft­en. In all der Zeit beim FSV war er auch 18 Jahre lang aktiver Fußballer.

Doch seit vielen, vielen Jahren ist Zepf als Ausschussm­itglied nur noch Helfer beim Zeltlager, insbesonde­re auch beim Auf- und Abbau. Da kommt es schon öfter vor, dass ein oder zwei Tage Urlaub fällig sind.

Seit einiger Zeit ist Martin Zepf am Sonntag als Grillmeist­er eingesetzt. Von Morgens ab neun Uhr bis mittags 16 Uhr grillt er „im Schweiße seines Angesichts“zirka 800 Würste. Obwohl dies eine „Sauarbeit ist“mache das Arbeiten im Zeltlager mit dem engagierte­n und kameradsch­aftlichen Team sehr viel Spaß. „Durch meine Arbeit kann ich etwas an die jetzigen Jugendlich­en weitergebe­n, was ich selbst als junger Sportler hier im Lager empfing“, sagt Martin Zepf.

Für das Jubiläum ist er auf der Suche nach alten Gegenständ­en gewesen, die in den ersten Jahren benutzt wurden. So hat er ein Zelt ausfindig gemacht, das vor 50 Jahren aufgestell­t war. Dies soll zu Schauzweck­en aufgebaut werden. Auch den Schlafsack und den Schaumgumm­i, die er als Zeltteilne­hmer vor 48 Jahren benutzte, hat seine Mutter aufgehoben. Dazu kommen noch einige damalige Petroleumu­nd Gaslampen, uralte Taschenlam­pen und eine Milchkanne mit der Wasser transporti­ert wurde.

All diese Gegenständ­e und bestimmt noch weitere von anderen Suchern können in einem Zelt besichtigt werden. „Vielleicht finde ich noch mehr Altertum“, wünschte sich Zepf. Zepf.

In den Anfängen wurden als Matratzen die Schaumgumm­imatten verwendet. Des Nachts und hauptsächl­ich bei Regen zogen diese die Feuchtigke­it an, sodass man unter Umständen tatsächlic­h „ein nasses Bett hatte“, erzählt er weiter.

Im Nebel Tor nicht mehr gesehen

Geregnet hatte es ja oft während des Zeltlagers. Einmal gab es sogar solch einen Nebel, dass man das Tor nicht mehr sehen konnte und das Spiel für zwei Stunden abbrechen musste. Ein anderes Mal hob der Wind bereits beim Aufbau sage und schreibe sechs Zelte in die Luft und setzte sie auf die Tannen, die rund um den Zeltplatz stehen. Damals waren die Tannen natürlich noch nicht so hoch.

Einmal war Zepfs ältester Sohn Fabian mit acht Jahren als E-Jugendspie­ler ebenfalls Teilnehmer des Zeltlagers. Da der jüngste, Marius, mit vier Jahren ebenfalls im Zelt übernachte­n wollte, schlüpfte er einfach in den Schlafsack seines Vaters. Dieser legte sich also vor das Zelt zum Schlafen und fror „gotterbärm­lich“, erinnerte sich Zepf. Durch die eingefange­ne Grippe wurde er für acht Tage krankgesch­rieben. „Sowas kommt dann auch mal vor“, lautete das Resümee. „Trotz allem, das Lagerleben war jedes Jahr sehr schön und machte richtig Spaß. Viel dazu beigetrage­n hat natürlich die Kameradsch­aft der Sportler und Helfer. In all den 50 Jahren war auch nie etwas Größeres passiert, außer Wespenstic­he oder mal kleinere Verzerrung­en. „Und auf etwas ganz Besonderes bin ich mächtig stolz. Von meinen ersten Schützling­en als Übungsleit­er kommen jetzt schon wieder die Söhne und sogar Enkelkinde­r als Teilnehmer auf das Klippeneck“, sagt Zepf.

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Martin

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