Quartalsende beeinflusst Arbeitsmarkt kaum
Arbeitslosen-Quote unverändert bei 2,8 Prozent – Lebhafte Nachfrage nach Arbeitskräften
TUTTLINGEN (pm) - Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist im Juli vom vorangegangenen Quartalsende kaum beeinflusst worden. 2575 Personen – 310 mehr als im Juni – meldeten sich im Laufe des Monats erstmals oder erneut arbeitslos, davon 910 Männer und Frauen unmittelbar nach einer Erwerbstätigkeit, teilt die Agentur für Arbeit RottweilVillingen-Schwenningen mit.
„Die jahreszeitlich üblichen Einflüsse wie das vorangegangene Quartalsende, auslaufende befristete Verträge sowie das Ende betrieblicher und schulischer Bildungsgänge waren ähnlich gering ausgeprägt wie im Vorjahr“, sagt Erika Faust, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen.
Die Arbeitslosenquote für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg blieb gegenüber Juni unverändert bei 2,8 Prozent bei rund 7755 Arbeitslosen. Die Quote lag damit um drei Zehntel unter dem Vorjahreswert von 3,1 Prozent. Zum überregionalen Vergleich: Die Quote für ganz BadenWürttemberg blieb im Juli 2017 unverändert auf 3,4 Prozent.
790 Arbeitslose finden Stelle
„Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg wie erwartet gegenüber Juni um 170 auf jetzt knapp 960 an. Meist sind dies gut ausgebildete junge Leute, die in der Regel als Fachkräfte am Markt gefragt sind und eine relativ kurze Zeit der Arbeitslosigkeit zwischen zwei Beschäftigungen überbrücken müssen“, schätzt Faust. In den vergangenen vier Wochen konnten 2420 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden, rund 790 von ihnen durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit sowie fast 630 weitere durch Eintritt in eine Ausbildung oder eine Maßnahme.
Die Nachfrage war weiter lebhaft mit 1565 neuen Stellenangeboten, die Betriebe und Verwaltungen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen bekanntgaben. Der aktuelle Bestand an sofort oder später zu besetzenden Arbeitsstellen liegt bei 6250 Angeboten.
Im Landkreis Tuttlingen wurden im Juli 2130 Arbeitslose gezählt, fast gleich viele wie im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb auf 2,7 Prozent. Im Kreis Rottweil nahm die Zahl der Arbeitslosen um 65 auf 2055 zu. Die Quote stieg hier um ein Zehntel auf 2,6 Prozent. Im SchwarzwaldBaar-Kreis gab es mit plus 70 auf knapp 3575 ebenfalls einen leichten Anstieg bei den Arbeitslosen. Die Quote blieb dennoch unverändert auf aktuell 3,0 Prozent.
3915 Arbeitslose zählten im Juli 2017 zu den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II), das waren 20 weniger als im Juni und deutliche 440 weniger als im Juli des Vorjahres.
Auf dem Ausbildungsmarkt in der Region ist die Situation zwei Monate vor Ende des Beratungsjahres aus Sicht der Schulabgänger weiter positiv. Von 2920 Jugendlichen, die sich seit Oktober 2016 als Bewerber registrieren ließen, sind aktuell knapp 895 noch nicht versorgt.
1645 unbesetzte Ausbildungsstellen
Für sie bieten sich allerdings noch gute Chancen bei fast 1645 unbesetzten Ausbildungsstellen. Seit Beginn des Beratungsjahres haben Betriebe und Verwaltungen aus der Region insgesamt mehr als 4230 Ausbildungsplätze zur Besetzung durch Berufsberatung und ArbeitgeberService gemeldet.
„Das rein rechnerische Verhältnis von unbesetzten Ausbildungsstellen zu unversorgten Bewerbern beträgt damit knapp zwei zu eins. Somit sollte es uns zusammen mit den Partnern der regionalen Wirtschaft gelingen, bis zum Herbst allen Bewerbern ein qualifiziertes Angebot zum Einstieg in die Berufsausbildung zu machen“, ist Faust optimistisch.