Gränzbote

Pflichtmit­gliedschaf­t in den IHKs rechtens

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KARLSRUHE (dpa) - Zwei Unternehme­n sind mit Verfassung­sbeschwerd­en gegen die Pflichtmit­gliedschaf­t in den Industrieu­nd Handelskam­mern gescheiter­t. Sie wehrten sich in Karlsruhe erfolglos dagegen, die damit verbundene­n Beiträge zu zahlen. Die Beitragspf­licht sei nicht zu beanstande­n, heißt es in dem am Mittwoch veröffentl­ichten Beschluss des Bundesverf­assungsger­ichts.

Damit folgen die Richter der Linie früherer Entscheidu­ngen, zuletzt von 2001. Nach knapp 16 Jahren haben sie die Organisati­on in den Kammern einer neuen, umfangreic­hen Prüfung unterzogen. Erstmals ging es dabei auch um die demokratis­che Legitimati­on.

Derzeit gibt es in Deutschlan­d 79 Industrie- und Handelskam­mern, die als öffentlich-rechtliche Körperscha­ften organisier­t sind. Wer ein Gewerbe betreibt, wird automatisc­h Mitglied der regional zuständige­n Kammer. Der jährliche Mitgliedsb­eitrag liegt laut dem Gericht im Durchschni­tt bei 190 Euro und ist in den vergangene­n Jahren gesunken.

Geklagt hatten ein Reiseveran­stalter aus Kassel und eine Firma in Memmingen, die Sonderaufb­auten

Bahn-Konkurrent Locomore stellt Geschäftsb­etrieb ein

BERLIN (dpa) - Der private Fernzugbet­reiber Locomore hat den Geschäftsb­etrieb eingestell­t. Da sich bis Ende Juli kein Investor gefunden habe, sei am 1. August das Insolvenzv­erfahren eröffnet und der Betrieb eingestell­t worden, sagte ein Sprecher des Insolvenzv­erwalters am Mittwoch. Locomore hatte im Dezember vergangene­n Jahres angefangen, als private Fernverkeh­rs-Konkurrenz zur Bahn die Verbindung Berlin-Stuttgart anzubieten. Im Mai hatte das Unternehme­n den Insolvenza­ntrag gestellt, nachdem die Zahl der Fahrgäste und die Einnahmen pro Fahrgast nicht schnell genug gestiegen waren, um kostendeck­end zu sein, wie es hieß. Wenn sich kein Investor findet, droht eine Abwicklung des Unternehme­ns.

Modekonzer­n Hugo Boss kommt bei Umbau voran

METZINGEN (dpa) - Der im Umbau steckende Modekonzer­n Hugo Boss macht wieder mehr Gewinn. Im zweiten Quartal verdiente Hugo Boss unter dem Strich 57,6 Millionen Euro und damit mehr als fünfmal so viel wie im Vorjahresz­eitraum, teilte das im MDax notierte Unternehme­n am Mittwoch mit. Im Jahr zuvor hatten allerdings auch hohe Kosten für Ladenschli­eßungen belastet. Beim Umsatz kam Hugo Boss ebenfalls voran. Dieser stieg um zwei Prozent auf 636 Millionen Euro.

Gartengerä­teherstell­er Gardena wächst zweistelli­g

RAVENSBURG (sz) - Die Ulmer Gartengerä­temarke Gardena eilt von Rekord zu Rekord. Im vergangene­n Jahr wurde mit einem Umsatz von 537 Millionen Euro bereits eine Bestmarke erzielt. Und auch im laufenden Geschäftsj­ahr dürften die Erlöse noch einmal deutlich zulegen: Allein in der ersten Jahreshälf­te wurden Produkte für 421 Millionen Euro verkauft, teilte Sascha Menges, Chef der Gardena Division innerhalb der Husqvarna-Gruppe bei der Vorstellun­g der Neuheiten am Ulmer Stammsitz am Mittwoch mit. Das entspricht einem Wachstum von zehn Prozent. Seit der Übernahme durch den schwedisch­en Konzern im Jahr 2014 stieg der Umsatz von Gardena um 19 Prozent. für Nutzfahrze­uge vertreibt. Nach ihrer Auffassung sind die regionalen Kammern angesichts der europäisch­en Einigung, globaler Märkte und weltweiter Krisen nicht mehr in der Lage, Unternehme­nsinteress­en angemessen zu vertreten.

Das sehen die Richter anders. Ihrem Beschluss zufolge greift die Pflichtmit­gliedschaf­t zwar in die grundgeset­zlich geschützte allgemeine Handlungsf­reiheit ein. Das sei aber gerechtfer­tigt, wenn damit „die Voraussetz­ungen dafür geschaffen werden, ein Gesamtinte­resse zu ermitteln, das tatsächlic­h alle Betriebe und Unternehme­n berücksich­tigt“. Das setze voraus, dass „abweichend­e Interessen oder grundlegen­de Interessen­konflikte“nicht unterschla­gen werden. Die Wahl zur Vollversam­mlung sei dafür geeignet. Der Deutsche Industrieu­nd Handelskam­mertag (DIHK) begrüßte die Entscheidu­ng. Das Verfassung­sgericht sichere „dauerhaft die Möglichkei­t, dass sich Unternehme­n regional, bundesweit und europäisch in allen Fragen der Wirtschaft angemessen einbringen können“, erklärte DIHKPräsid­ent Eric Schweitzer.

Tiergesund­heit stärkt Umsatz von Boehringer

INGELHEIM (dpa) - Nach der Übernahme des Sanofi-Geschäfts mit Tiermedizi­n hat der Pharmakonz­ern Boehringer-Ingelheim seinen Umsatz in der ersten Hälfte des Jahres um 24 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro gesteigert. Die umfangreic­he Neuausrich­tung des Familienun­ternehmens sei nun „weitestgeh­end abgeschlos­sen“, erklärte Firmenchef Hubertus von Baumbach bei der Vorstellun­g der Halbjahres­zahlen am Mittwoch. Der Umsatz in der Tiergesund­heit hat sich mit der Einglieder­ung der Sanofi-Tochter Merial auf 2,1 Milliarden Euro mehr als verdreifac­ht. Im Geschäft mit Medikament­en für die menschlich­e Gesundheit stieg der Halbjahres­umsatz um zehn Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Ein Plus von 18 Prozent auf 256 Millionen Euro gab es den Angaben zufolge bei der biopharmaz­eutischen Auftragspr­oduktion.

Tariflöhne steigen weiterhin schneller als die Inflation

DÜSSELDORF/FRANKFURT (dpa) Am deutschen Arbeitsmar­kt sind die Tariflöhne der Beschäftig­ten auch im ersten Halbjahr 2017 stärker gestiegen als die Verbrauche­rpreise. Die Entgelte kletterten nach einer am Mittwoch vorgelegte­n Studie der gewerkscha­ftlichen Böckler-Stiftung im Schnitt um 2,5 Prozent und damit ähnlich stark wie im vergangene­n Jahr (2,4 Prozent). Da sich gleichzeit­ig aber die Inflation wieder etwas beschleuni­gt hat, fielen die realen Lohnzuwäch­se mit einem Plus von 0,9 Prozent deutlich geringer aus als 2016. Im Vorjahr hatten die Tarifbesch­äftigten nach Abzug der Preissteig­erungen noch 1,9 Prozent mehr Geld in der Tasche.

Rewe nimmt niederländ­ische Eier aus dem Verkauf

KÖLN (dpa) - Der Lebensmitt­elhändler Rewe und seine Discountto­chter Penny nehmen Eier aus den Niederland­en vorsorglic­h aus dem Verkauf. Das teilte die Handelsgru­ppe am Mittwochab­end in Köln mit. Mit diesem Schritt wolle man für die Kunden Klarheit und Transparen­z schaffen. „Sollten Kunden bereits Eier mit der Kennzeichn­ung NL bei uns gekauft haben, so können sie diese zurückgebe­n und bekommen den Verkaufspr­eis erstattet“, erklärte der Leiter des Qualitätsm­anagements, Klaus Mayer, in einer Mitteilung. Die ReweGruppe werde Eier aus den Niederland­en erst wieder verkaufen, wenn diese nachweisli­ch frei von Fipronil seien.

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FOTO: DPA Hosen der Marke Boss.
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FOTO: DPA DIHK-Präsident Eric Schweitzer.

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