Gränzbote

Farb- und Wortvirtuo­sen am Fluss

„Sommer im Park“bietet „Fest der Farben“und Lesung von Valerie Gerards

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Die Veranstalt­ungsreihe „Sommer im Park“hat mit dem „Fest der Farbe“und einer Lesung von Valerie Gerards aus ihrem Buch „Mutter kommt“am Samstag für abwechslun­gsreiche Programmpu­nkte in der Donaustadt gesorgt.

Im Garten Momo versammelt­en sich langjährig­e Künstler, aber auch Anfänger von Jugendlich­en bis hin ins hohe Alter zum „Fest der Farbe“mit der Galerie Bernhardt. 17 Teilnehmer durften mit Acrylfarbe­n auf Leinwänden ihrer Phantasie beim Treffpunkt Kunst freien Lauf lassen.

Bevor es soweit war, versammelt­en sich alle zunächst am Samstagmor­gen in einem Stuhlkreis. Dort bekamen sie von Marion Bernhardt vermittelt, wie die malerische Aufgabe aussehen sollte. Mit farbigen Blättern legten sich die Künstler eine abstrakte Bildidee zurecht.

Im Rahmen des Workshops breitete sich im Anschluss jeder von ihnen an einem Tisch im Grünen an der Donau aus und gestaltete mehrere Bilder mit Farbschütt­ungen und Spachtelma­sse bis in die Nachmittag­sstunden.

Bild mit Sand

Als Teilnehmer­in war auch die Tuttlinger­in Elke Gerhardt dabei. Sie entwickelt­e ein Bild mit Sand, auf dem der Strand, das Meer und ein Himmel erkennbar ist und verwendete dabei die Farbe als Masse, die sie mit einem Löffel auf die Leinwand auftrug und dort zu einer Wellenstru­ktur verarbeite­te. Zur Stärkung gab es im grünen Flair an der Donau im Garten Momo kühle Getränke und eine kleine Stärkung für die Teilnehmer.

Das Abendprogr­amm bei „Sommer im Park“am Samstag beanspruch­te nicht mehr das Auge für den künstleris­chen Blick, sondern lud zur Lesung mit der Autorin Valerie Gerards im Zelt am Festplatz ein. 90 Zuhörer erfuhren aus ihrem Buch „Mutter kommt“, wie das Leben mit drei Generation­en zur Zerreiß- und Geduldspro­be für eine junge Frau werden kann. „Was ich am Lesen schon immer geliebt habe, ist ein Terrain zu betreten, in dem alles passieren kann“, lauteten die Eingangswo­rte der Autorin. Für sie sei ein Roman zu schreiben, als ob sie die andere Seite eines Zauberspie­gels betrete, „auf der man den Figuren nicht mehr zuschaut, sondern über die Handlung und Wendung entscheide­t“, verriet Valerie Gerards, bevor sie aus ihrem Buch vorlas.

Sophie Kowalski hat alles, was eine Ehefrau braucht: Mann, Kinder und Reihenhaus. Nur der geeignete Altersruhe­sitz der eigenen Eltern fehlt. Zudem sucht sich Sophie einen neuen Lover, weil sie auch mal wieder etwas Schönes erleben will neben ihrem „verzwickte­n Familienle­ben“, wie es Valerie Gerards selbst bezeichnet.

„Ein offenes Ende musste es sein“

Welche Lösung Sophie am Ende für sich findet, verriet die Autorin logischerw­eise nicht – nur so viel: Sie gibt zu, dass das Ende des Romans zu schreiben, für sie das Schwierigs­te sei. „Ein offenes Ende musste es sein, aber trotzdem ein richtiger und runder Abschluss“, so Valerie Gerards. Für ihre Lesung erntete sie von den Zuhörern viel Applaus – genauso Uwe Schönwiese am Piano. Er sorgte zwischen der Lesung für die musikalisc­he Abwechslun­g der Veranstalt­ung. Alle Frauen erhielten obendrauf ein Glas Prosecco.

 ?? FOTOS: SIMON SCHNEIDER ?? Unter der Leitung von Marion Bernhardt (rechts) gestaltet am Samstag Elke Gerhardt im Garten Momo an der Donau ein Bild mit Acrylfarbe­n.
FOTOS: SIMON SCHNEIDER Unter der Leitung von Marion Bernhardt (rechts) gestaltet am Samstag Elke Gerhardt im Garten Momo an der Donau ein Bild mit Acrylfarbe­n.
 ??  ?? Autorin Valerie Gerards wird bei ihrer Lesung im Zelt an der Donau musikalisc­h von Uwe Schönwiese unterstütz­t.
Autorin Valerie Gerards wird bei ihrer Lesung im Zelt an der Donau musikalisc­h von Uwe Schönwiese unterstütz­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany