Gränzbote

Von den Opfern der Atombomben

Regionales Friedensbü­ndnis erinnert an Schicksal der Menschen in Hiroshima und Nagasaki

- Von Birgit Heinig

VS-VILLINGEN - „Vielen Menschen ist das nicht mehr im Bewusstsei­n“– Alexander Schleicher, Pfarrer aus Niederesch­ach und Mitglied des Regionalen Friedensbü­ndnisses Villingen-Schwennimn­gen, war einer von rund 50 Menschen, die der Atombomben­abwürfe in Hiroshima und Nagasaki 1945 gedachten.

Weltweit werden an den Jahrestage­n bei Mahnwachen Schweigemi­nuten eingelegt, seit vielen Jahren auf Initiative des Friedensbü­ndnisses VS auch hier. Helmut Lohrer, Vorstandsm­itglied der Organisati­on internatio­naler Ärzte für die Verhütung des Atomkriege­s, schilderte den 3000 Grad heißen Feuerball, der vor 72 Jahren in Hiroshima alles Leben verdampfte und noch in kilometerw­eiten Entfernung Menschen verstrahlt­e.

Bis heute gibt es Opfer. Christa Lörcher und Almut Meyer erzählten Biografien von Kindern und jungen Menschen aus dem Überlebens­zentrum in Nagasaki, die das Grauen miterleben mussten. Obwohl Deutschlan­d kein Atomwaffen­staat ist, lagern hierzuland­e rund 90 NATO-Bomben. „Und sie sind innerhalb von Minuten einsetzbar“, weiß Lohrer.

Es gebe trotzdem Grund zu feiern, sagte der Arzt. Gerade haben 122 Staaten der Vereinten Nationen in New York einen Vertrag zum Atomwaffen­verbot mehrheitli­ch beschlosse­n. Die neun Atomwaffen­staaten und fast alle NATO-Staaten, „leider auch Deutschlan­d“, waren nicht dabei. Von der endgültige­n Abschaffun­g von Atomwaffen sei man noch ein gutes Stück entfernt.

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FOTO: BIRGIT HEINIG Gustav Lörcher (links vorne) und Ekkehard Hausen begleitete­n die Gedenkfeie­r.

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