Gränzbote

Glasfaser: Jeder Heimarbeit­splatz zählt

Bis zum 18. August müssen Fragebögen zum schnellem Internet zurückgege­ben werden

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Vor einigen Tagen hat jeder Haushalt Spaichinge­ns Post bekommen: Es geht um einen Fragebogen zur Bedarfserm­ittlung von Glasfasera­nschlüssen. Genauer: Wo genau Kabelansch­lüsse auch gewerblich oder beruflich genutzt werden. Denn dann gibt es Zuschüsse für den Ausbau der Kabel-Verbindung­en auch in Wohngebiet­en.

Denn für die bisher unterverso­rgten Gewerbegeb­iete habe er schon einen Zuschussbe­trag gestellt, so Bürgermeis­ter Schuhmache­r in seinem Anschreibe­n an die Haushalte. Bis zum 18. August müssen die Fragebögen abgegeben werden.

Worum geht es? Der Landkreis Tuttlingen hat – nachdem die bisherigen Netzbetrei­ber ohne hohe Subvention­en kein flächendec­kendes schnelles Internet aufbauen wollten – eine Kommunalan­stalt gegründet. Die Kommunen sind unter anderem Mitglieder. Diese „Kommunalan­stalt Breitbandi­nitiative Landkreis Tuttlingen – BIT“hat zur Aufgabe, das „Rückgrat/Backbone“eines flächendec­kenden Glasfasern­etzes zu erstellen.

Das bedeutet, dass überall in den Gemeinden Hauptleitu­ngen gelegt werden mit Anschlussp­unkten, von denen dann die Städte und Gemeinden ihr Gebiet flächendec­kend mit Glasfaser ausbauen können. Das ist teuer und dafür stehen für die gewerblich­e Nutzung Zuschüsse des Landes (noch) zur Verfügung. Im Rahmen der Kommunalan­stalt sind Zwar ist Spaichinge­n bereits ganz gut mit schnellem Internet versorgt - Glasfaser, das auch Nutzungen der weiten Zukunft abdecken könnte. diese deutlich höher, als wenn jede Gemeinde für sich allein ausbauen würde. Der Fördersatz im Landkreis betrage 110 Euro für versiegelt­e, 52 Euro für unversiege­lte Flächen, so die Auskunft des BIT-Geschäftsf­ührers Frank Baur auf Anfrage dieser Zeitung. Im Schnitt seien es zwischen 30 und 50 Prozent der Kosten.

Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r bittet in dem Begleitsch­reiben die Haushalte, den Bogen auszufülle­n. Denn in einem Wohngebiet gibt es normalerwe­ise keine Zuschüsse – es sei denn, die Bewohner nutzen ihr Internet gewerblich oder beruflich. Das ist bereits der Fall, wenn jemand eine Photovolta­ikanlage betreibt. Die Umfrage ist noch kein Bedarfsnac­hweis, wie er später vor einem Ausbau gegeben werden muss. Aber sie wird der Stadt anhand der Rücklaufqu­ote zeigen, wie hoch das Interesse an einer Verkabelun­g mit Glasfaser für berufliche/gewerblich­e Nutzung ist.

Ausbau als Zukunftsin­vestition

Ein Blick auf den Breitbanda­tlas des Bundesmini­steriums zeigt: Bis auf ausgerechn­et die Gewerbegeb­iete ist Spaichinge­n in Wohngebiet­en ganz gut mit schnellem Internet versorgt. Die BIT sieht den angestrebt­en flächendec­kenden Ausbau mit Glasfaser auch als Zukunftsin­vestition, gerade solange es noch Zuschüsse gibt. Denn mit Industrie 4.0, dem Internet der Dinge, Telemedizi­n, digital gesteuerte­r Mobilität oder Betreuung werden die Datenmenge­n explodiere­n, ist Baur überzeugt.

Durchhause­n ist die zweite Gemeinde im Kreis, die eine Umfrage gestartet hat, so Baur. Hier ging es darum, die Bereitscha­ft zum Anschluss zu erfragen. Das selbst gesetzte Quorum wurde bei weitem überschrit­ten. In Emmingen-Liptingen wird bereits gebaut, Aldingen und Frittlinge­n stehen in den Startlöche­rn.

Wenn es tatsächlic­h zum Ausbau in Spaichinge­n kommt, müssen die gewerblich/berufliche­n Anschlussn­ehmer einen Bedarfsnac­hweis ausfüllen und die Bereitscha­ft für hohe Leitungsen­tgelte zusichern. Diese Verpflicht­ung dient dem Land dazu, die Zuschusshü­rde nicht zu niedrig zu setzen – ein Vorvertrag oder ähnliches bedeutet das aber nicht

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FOTO: ULI DECK aber in vielen Bereichen eben nicht mit
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