Unterhaltsame Kirchenführung
Kinder führen zum Patrozinium in St. Hippolyt und Kassian ein Stück auf
FRITTLINGEN - Die katholische Pfarrkirche St. Hippolyt und Kassian hat am 13. August, dem Gedenktag der beiden Heiligen, ihr Patrozinium gefeiert. In dieser Kombination zählt es zu den seltensten Kirchenpatrozinien in Deutschland.
Beide Heiligen starben als Märtyrer in der Zeit der Christenverfolgung im 3. Jahrhundert. Hippolyt wurde der Legende nach wegen seines Glaubens von Pferden über ein Dornenfeld geschleift, bis er starb. Deshalb hat er in Darstellungen ein Pferd als Attribut bei sich. Auch im Namen steckt das Pferd, denn übersetzt bedeutet der Name Hippolyt „Pferdelosbinder“. Kassian war Lehrer und wurde als Strafe für seinen Glauben von seinen Schülern mit eisernen Griffeln zu Tode gemartert. Er trägt als Attribut eine Schreibfeder.
Am Samstagabend, dem Vorabend des Gedenktages, feierte die Kirchengemeinde ihr Patrozinium mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden gemütlichen Beisammensein im Pfarrer-HäfnerHaus. Gleich nach dem Gottesdienst unterhielten Kinder, die zahlreichen Besucher mit einem kleinen Theaterstück auf der Kirchentreppe.
Dieses hatte Jürgen Betting geschrieben und im Rahmen des Kinderferienprogramms mit sieben Kindern einstudiert. Sehr unterhaltsam führten dabei zwei ahnungslose Fremdenführer ein amerikanisches Paar durch die Kirche und machten dabei die Figuren der „drei heiligen Madel“(die Nothelferinnen „Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl“) zu den Frauen der drei Könige und aus der Darstellung der Marienkrönung wird die Krönung von Kaiserin Sissi.
Applaus für junge Schauspieler
Weitere Missverständnisse gibt es, als drei Einheimische auftauchen, die das Rosaheim, den alten Kindergarten betrauern. Letztendlich zeigt sich, dass es sich bei den beiden Amerikanern um Nachfahren des Stifters des Rosaheims handelt. Die Jungen Schauspieler, von denen vier das erste Mal auf der Bühne standen, ernteten anhaltenden Applaus vom begeisterten Publikum.
Im Anschluss wurden die Besucher mit Wurst und Wecken oder Zopfbrot und verschiedenen Getränken bedient und im Pfarrer-Häfner-Haus herrschte enges Gedränge. Der Erlös des Abends ging an Pater Lawrence aus Indien, der gerade Urlaubsvertretung für Pater Sabu macht.