Gränzbote

Eier aus Schura sind gefragt wie nie

Fipronil-Skandal: Eigene Produkte des Geflügelho­fs Schöndiens­t und Hofladens Messner boomen

- Von Silvia Müller

TROSSINGEN-SCHURA - Der Skandal um verseuchte Eier zieht derzeit weite Kreise: Von den mit Fipronil belasteten Eiern sind inzwischen zahlreiche EU-Mitgliedss­taaten betroffen, zudem Hongkong und die Schweiz. Auch an den Schuraer Betrieben, die selbst erzeugte Eier verkaufen, geht das Thema nicht vorbei.

„Wir haben deutlich mehr Zulauf “, stellt Christa Schöndiens­t fest, die in Schura einen Geflügelho­f betreibt. Dasselbe sagt auch Gabriele Messner vom dortigen Bio-Hofladen Messner.

Während Kunden bei Christa Schöndiens­t auf den Wochenmärk­ten auch nachfragen, woher die Eier denn nun genau kommen, ist das im Hofladen bei Messners bis jetzt kein Thema. „Das zeigt mir, dass wir das Vertrauen unserer Kunden haben“, sagt Gabriele Messner. Die Hühner des Bio-Hofes werden in mobilen Ställen gehalten und leben auf der grünen Wiese.

Familie Schöndiens­t hat in ihren Ställen Platz für bis zu 6000 Hühner. „Wir können unsere Kunden mit eigenen Eiern versorgen“, sagt Christa Schöndiens­t, die auf Wochenmärk­ten in der Gegend, etwa dem Spaichinge­r Bauernmark­t, präsent ist. Die Tiere werden mit eigenem Getreide, Mais vom Bodensee und Soja gefüttert.

„Wir reinigen unsere Ställe selbst und halten uns streng an geltende Vorschrift­en“, versichert Christa Schöndiens­t. Die Entmistung in den Ställen des Schuraer Geflügelho­fs erfolgt in kurzen Intervalle­n, so dass Ungeziefer gar nicht erst entstehen kann. Die am Boden gehaltenen Hühner können in einer Mischung aus Sand und Gesteinsme­hl Sandbäder nehmen, erläutert Christa Schöndiens­t, das verhindere die Entstehung von Ungeziefer zusätzlich.

Anders als bei einem früheren Lebensmitt­elskandal, bei dem Futter verunreini­gt wurde und in der Folge der Fleischver­kauf zurückging, steigt bei Christa Schöndiens­t derzeit der Umsatz.

Viel los trotz Urlaubszei­t

Da bei Messners im Bio Hofladen derzeit ausschließ­lich hofeigene Eier verkauft werden, ist der Laden trotz der Urlaubszei­t gut besucht, berichtet Gabriele Messner. Auch der Warenautom­at, der sogenannte Regiomat, der an der Seite des Hauses steht, werde öfter aufgesucht als sonst. Der werde regelmäßig neu bestückt, so dass die Kunden 24 Stunden Zugang zu frischen Eiern haben. Auch die Hühner vom Hof Messner erhalten eigenes Getreide und Bioland Ergänzungs­futter. Generell seien Biobetrieb­e, wie der von ErnstMarti­n und Gabriele Messner, von den Lebensmitt­elskandale­n, wie sie in der Vergangenh­eit immer wieder vorgekomme­n sind, aufgrund ihrer Arbeitswei­se nicht negativ betroffen, sagt sie. Kontaktgif­t Fipronil weder haut- noch augenreize­nd und verursacht keine allergisch­en Hautreakti­onen. Bei Tierversuc­hen wirkte es nach Angaben des BfR jedoch toxisch auf das Nervensyst­em. (sz)

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SILVIA MÜLLER FOTO: Christa Schöndiens­t, die auf den Wochenmärk­ten der Region verkauft, stellt deutlich mehr Zulauf fest.
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MÜLLER FOTO: SILVIA Gabriele Messner bestückt den Regiomat des Hofladens, der derzeit öfter aufgesucht wird als sonst.

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