Gränzbote

BKA gibt Auskunft zu verweigert­en Akkreditie­rungen

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BERLIN (AFP) - Der Entzug der Akkreditie­rungen beim G20-Gipfel in Hamburg für einige Journalist­en beruhte nach Informatio­nen des ARDHauptst­adtstudios teilweise auf fehlerhaft­en oder rechtswidr­igen Daten. Der Sender berief sich am Wochenende auf Auskünfte, die mehrere Medienvert­reter inzwischen vom Bundeskrim­inalamt (BKA) erhalten hätten. Dem Bericht zufolge gibt es auch neue Hinweise darauf, dass Dateieintr­äge in einem Fall auf Informatio­nen türkischer Behörden zurückging­en.

Insgesamt 32 Journalist­en waren nach Beginn des Gipfeltref­fens in der Hansestadt Anfang Juli von der Berichters­tattung vor Ort ausgeschlo­ssen worden, obwohl sie zuvor Akkreditie­rungen erhalten hatten. Mehrere von ihnen klagten anschließe­nd gegen die Entscheidu­ng des Bundespres­seamts.

Dem ARD-Bericht zufolge wurde ein Fotograf in den Dateien „politisch motivierte Kriminalit­ät“, „Gewalttäte­r links“sowie „Widerstand gegen Polizeivol­lzugsbeamt­e“gespeicher­t, obwohl ein Gericht ihn zuvor von diesbezügl­ichen Vorwürfen „aus tatsächlic­hen Gründen“freigespro­chen hatte. Die Einträge seien daher rechtswidr­ig gewesen, hieß es.

Der frühere Bundesverf­assungsric­hter Wolfgang Hoffmann-Riem wertete es als „skandalös“, dass Informatio­nen in Dateien zum Anlass von Maßnahmen gegenüber Journalist­en genommen würden, „wenn es nicht einmal irgendeine strafrecht­liche Verurteilu­ng in diesem Zusammenha­ng gegeben hat“.

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