Gränzbote

110 Leser genießen Aussicht auf Bärenthal

Schöne Aussichtsp­unkte und ideales Wanderwett­er perfektion­ieren Leserwande­rung

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN/BÄRENTHAL - Die zweite Leserwande­rung in diesem Jahr ist erneut ein Anziehungs­punkt für viele Leser unserer Zeitung gewesen. An der Wallfahrts­kapelle „Maria, Mutter Europas“begrüßten Gränzbote-Redaktions­leiter Christian Gerards und der Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and GmbH und Wanderführ­er Walter Knittel etwa 110 Leser, die mit Wanderstöc­ken und passend gekleidet bestens für die über fünf Kilometer lange Wanderung vorbereite­t waren.

Bärenthals Bürgermeis­ter Tobias Keller und sein Vorgänger Roland Ströbele beschriebe­n zunächst, wie Gnadenweil­er zu seinem Namen kam und erklärten die Gegend rund um Bärenthal. Ströbele sorgte bereits für beste Unterhaltu­ng und viele Lacher, als er die Geschichte einer abgelegene­n Villa auf Gnadenweil­er mit seinem trockenen Humor erzählte. Gerade noch rechtzeiti­g hätte man dort früher die unerwünsch­te Nutzung in Form von Prostituti­on mit Edelnutten abgewendet.

Im Anschluss gab Wanderführ­er Knittel die Marschrout­e vor. Am „Café Kapellenbl­ick“vorbei durch Gnadenweil­er führte die Route bei idealen Wandertemp­eraturen bis zur Gemarkungs­grenze nach Irndorf. Dort bogen die Wanderer auf den Wiesenweg zum Paterfelse­n ein, wo Konzentrat­ion und Geschickli­chkeit gefragt waren, denn über einen steinigen Pfad gelangten sie zum Aussichtsp­unkt, der unseren Lesern einen grandiosen Ausblick auf Bärenthal schenkte.

Früher war der Landkreis ein „Flickentep­pich“

„Anhand mehrerer historisch­er Grenzstein­e wird daran erinnert, was für ein Flickentep­pich es früher hier gab und die Menschen von einer Herrschaft in die andere gehen mussten oder dies nicht durften“, sagte Knittel bei einem Stopp. „Wir sollten uns deshalb bewusst sein, dass wir in einem freien Europa leben, in dem man diese Grenzen überwunden hat und somit den Wohlstand fördern kann.“

Beim Abstieg durch das Felsental ging der Blick nach oben auf das, mit mehreren Öffnungen versehene, Felsentor. Dieses wird auch als „Näherinnen­felsen“bezeichnet, da angeblich im 30-jährigen Krieg Näherinnen in diesen kleinen Felsenhöhl­en übernachte­ten.

Die Hirschbrau­erei Wurmlingen versorgte die Wanderer am Einstieg zum Felsental mit kühlen Getränken. Alle legten ihre Wanderstöc­ke zur Seite und gönnten sich eine Verschnauf­pause. Nach dem Abstieg folgte der Aufstieg. Knittel führte alle bergauf vorbei an der „Josefs Grotte“über ein Brett auf das enge „Sauwegle“. Oben angekommen gewährte unter anderem die Plattform am Kreuzfelse­n zum Abschluss erneut einen Blick auf die kleinste Gemeinde im Landkreis Tuttlingen.

Liselotte Burth dürfte der Blick auf ihre Heimat vertraut sein. Die älteste Einwohneri­n Bärenthals und gebürtige Gnadenweil­erin schnürte mit ihren 96 Jahren ebenso die Wanderschu­he und folgte der Einladung unserer Zeitung gemeinsam mit Sohn Karl.

Von den Lesern gibt es zum Schluss viel Applaus

Knittel und Gerards verabschie­deten nach einer rund dreistündi­gen Wanderung die Teilnehmer, die sich mit einem großen Applaus bedankten. Im Anschluss erklärte die Wirtin des „Café Kappenblic­ks“, Rosemarie Dreher, Wissenswer­tes über die Wallfahrts­kapelle „Maria, Mutter Europas“.

Aus Spaichinge­n marschiert­e Hans-Peter Merkt am Samstag mit. „Die Wanderung hat mir sehr gut gefallen. Sie war lehrreich und ich habe wieder eine neue Gegend gesehen und kennengele­rnt. Die Aussichtsp­unkte waren beeindruck­end“, lobte Merkt, der im Jahr bis zu 40 Wanderunge­n unternimmt.

Ganz spontan lief die Nendingeri­n Ursula Keller mit ihrer Freundin Bärbel Scheerle aus Tuttlingen mit: „Ich kenne die Gegend aus meiner Jugendzeit. Die Wanderung hat mir richtig gut gefallen“, sagte Keller, die bereits zum dritten Mal der Einladung zur Leserwande­rung gefolgt ist und auch beim nächsten Mal wieder dabei sein will.

„Es hat alles geklappt und alle sind gut angekommen. Die Teilnehmer waren gut auf die Wanderung vorbereite­t. Die Stimmung war sehr positiv und es hat erneut wieder viel Spaß gemacht“, sagte ein zufriedene­r Wanderführ­er Knittel abschließe­nd.

Die Leser dürfen sich schon jetzt auf die nächste Wanderung freuen. Die 96-jährige Liselotte Burth wird von Sohn Karl begleitet. Weitere Bilder von der Wanderung gibt es in einer Galerie unter www.schwaebisc­he.de/tuttlingen

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FOTOS: SIMON SCHNEIDER Mit Ausblicken wie diesen werden die Wanderer für den steilen Auf- und Abstieg belohnt.
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Über das Brett geht es auf dem „Sauwegle“weiter bergauf. Oben angekommen erklärt zum Abschluss Rosemarie Dreher (rechtes Bild) Wissenswer­tes über die Wallfahrts­kapelle „Maria, Mutter Europas“.
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Die Teilnehmer sind gut gerüstet.
 ??  ?? Der Blick hoch zum „Näherinnen­felsen“lohnt sich.
Der Blick hoch zum „Näherinnen­felsen“lohnt sich.
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Redaktions­leiter Christian Gerards begrüßt die Teilnehmer.
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