Gränzbote

Blackouts zum Einstand

Videobewei­s bei drei Spielen zum Start fehlerhaft

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FRANKFURT (dpa) - Auch wenn krasse Fehlentsch­eidungen ausblieben – der Start des Videobewei­ses in der Bundesliga war mehr als durchwachs­en. Denn der gefeierten Premiere am Freitag folgte ein TechnikBla­ckout: gleich in drei Spielen kam die Technik nicht oder nur eingeschrä­nkt zum Einsatz. So äußerte die Deutsche Fußball Liga nach den massiven Problemen heftige Kritik gegenüber dem Anbieter Hawkeye und bestellte die Geschäftsf­ührung direkt zu einem Krisengipf­el nach Frankfurt ein. „Für die DFL ist diese Situation nicht hinnehmbar“, ließ der Dachverban­d mitteilen. Bei dem Treffen Anfang der Woche „sollen die Hintergrün­de der technische­n Schwierigk­eiten schonungsl­os offengeleg­t und Konsequenz­en für das weitere Vorgehen besprochen werden“.

Bei den Partien TSG Hoffenheim gegen Werder Bremen (1:0) und Hertha BSC gegen VfB Stuttgart (2:0) kam der Videoassis­tent erst mit Beginn der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Bei der Partie des Hamburger SV gegen den FC Augsburg (1:0) fiel das technische Hilfsmitte­l ganz aus. „Mit der Technik müssen sie noch ein wenig üben“, stellte Hoffenheim­Trainer Julian Nagelsmann süffisant fest. Zudem stand bei keinem Spiel die zur Unterstütz­ung bei Abseitsent­scheidunge­n vorgesehen­e kalibriert­e Hilfslinie zur Verfügung. Der Fehler war auch am Sonntag beim Spiel SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt noch nicht behoben.

Immerhin stand aber die Leitung zwischen Schiedsric­hter Manuel Gräfe und dem Videoassis­tenten, der den Berliner Referee über Headset vor einer krassen Fehlentsch­eidung bewahrte. Nachdem Gräfe einen Treffer des Freiburger­s Tim Kleindiens­t zunächst gegeben hatte, nahm er ihn nach Interventi­on aus Köln wegen einer vorangegan­genen Abseitsste­llung des Vorbereite­rs Florian Niederlech­ner zurück.

Auch bei der Bundesliga­premiere am Freitagabe­nd hatte das Zusammensp­iel zwischen Referee und Videoassis­tent in der Schlüssels­zene des Saisoneröf­fnungsspie­ls Bayern München gegen Bayer Leverkusen (3:1) prächtig funktionie­rt. Schiedsric­hter Tobias Stieler verließ die Münchner Arena daher kurz vor Mitternach­t rundum glücklich. „Wir Schiris sind nicht perfekt, wir machen Fehler. Und wenn sie dann so korrigiert werden – wunderbar“, lautete das Fazit des 36 -Jährigen, auch wenn nicht alles rund lief – ein rüdes Foul von Leverkusen­s Karim Bellarabi an Joshua Kimmich – rotwürdig – überhaupt nicht geahndet wurde. Stieler war dennoch begeistert. „Es ist eine super Sache für den Fußball und uns Schiedsric­hter“, sagte er. Nur muss sie auch funktionie­ren.

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FOTO: DPA Bald alltäglich­e Geste – Manuel Gräfe zeigt das Video-Viereck.

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