Trotz Campus – Bayern will Talente auch einkaufen
MÜNCHEN (SID) - Der FC Bayern startet künftig von der Ingolstädter Straße 272 in München aus den Angriff auf Europa. „Ich bin überzeugt, dass wir damit die richtige Antwort auf die Entwicklung im internationalen Fußball geben können, auf den ganzen Transferwahnsinn und die Gehaltsexplosionen“, sagte ein „stolzer und glücklicher“Uli Hoeneß bei der Eröffnungsfeier des „FC Bayern Campus“. Die neue Heimat für die kommenden Lahms, Schweinsteigers oder Müllers hat sich der Rekordmeister 70 Millionen Euro kosten lassen – „nicht einmal ein halber Neymar“, wie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter anmerkte.
Vielleicht gelinge es dem FC Bayern mit seiner Akademie, so Präsident Hoeneß, den Vorsprung, den andere Vereine durch Investoren aus dem Nahen Osten oder Russland hätten, „durch geschicktes Taktieren“auszugleichen. Man wolle das „Mia san mia“in die Welt hinaustragen: „Der Campus soll ein Markenzeichen sein.“In der Nachwuchsarbeit besteht bei den Bayern Nachholbedarf. David Alaba hatte 2010 als letzter Jugendspieler nachhaltig den Sprung zu den Profis geschafft. Talente „selbst auszubilden“sei das Hauptziel. Man plane aber auch Transfers bei 16-, 17-Jährigen, da werde der FC Bayern „Geld in die Hand nehmen“.
Auf einer Fläche von 30 Hektar wurden auf dem Campus seit Grundsteinlegung im Oktober 2015 ein kleines Stadion für 2500 Zuschauer, sieben Fußballfelder, Fitnesshügel, Clubheim, Sporthalle, Mensa und ein Internat für 35 Talente errichtet. Künftig ist dies die Heimat der Münchner U9 bis U19. Auch die Bundesliga-Frauen ziehen in den Münchner Norden. Sportlicher Leiter des Campus wird Hermann Gerland.