Gränzbote

Rund zehn Züge mehr pro Tag

Nach Rheintalba­hn-Sperrung: Belastung für Gäubahn noch überschaub­ar

- Von Michael Häußler

WURMLINGEN/RIETHEIM-WEILHEIM - Weil sich auf der Rheintalst­recke bei Rastatt durch einen Erdrutsch die Gleise abgesenkt haben, hat die Deutsche Bahn die Strecke bis voraussich­tlich zum 7. Oktober gesperrt. Eine der Umleitungs­strecken ist die Gäubahn, die längs durch den Landkreis Tuttlingen verläuft. Doch ein übermäßig vermehrter Zugverkehr zeichnet sich bislang laut Bahn nicht ab.

„Das ist immer von der Auftragsla­ge der Unternehme­n abhängig, wie viele Güterzüge fahren“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart am Donnerstag­nachmittag auf Nachfrage unserer Zeitung. Am Personentr­ansport ändere sich nichts. „Die Züge fahren nach wie vor regulär. Es werden auch nicht mehr“, so der Sprecher weiter. Das Angebot, dass die Gäubahn als Umleitungs­strecke genutzt werden kann, stehe. „Schlussend­lich entscheide­t der Eisenbahnv­erkehrsunt­ernehmer, welche Strecke er befahren möchte.“Außerdem müsse die Strecke, und damit die Trassen, auch frei sein. An manchen Stellen gebe es nur ein Gleis, da müssten sich die Züge dann arrangiere­n.

Sicher sei, dass es mehr Güterzüge werden, die die Gäubahn nutzen werden. Zurzeit sei es aber keine hohe Zahl. „Angemeldet sind bislang rund 30 Züge pro Tag“, erklärt der Sprecher. Im normalen Betrieb seien es sonst um die 20. Allerdings verteilten sich diese Güterzüge noch über einen 20-Stunden-Tag – also ein Güterzug pro Stunde, rechnet der Pressespre­cher vor. Bei der derzeitige­n Erhöhung könnten es auch mal zwei sein. Das seien Durchschni­ttswerte.

Anzahl kann täglich schwanken

Eine merkliche Belastung für die Anwohner in den Gemeinden des Landkreise­s Tuttlingen sei also zurzeit nicht zu erwarten. Allerdings sei das auch schwer zu beurteilen, wie der Sprecher sagt. „Wenn es da neue Informatio­nen gibt, werden wir aber auch informiere­n.“Die Anzahl der Güterzüge könne sich allerdings auch täglich ändern. Auch das liege an der Lage der Unternehme­n.

Die Hochrechnu­ngen seien der aktuelle Stand. Entscheide­nd sei auch, dass nicht alle Unternehme­n alle Strecken nutzen könnten. „Das kommt beispielsw­eise auch auf Steigungen oder die Streckenka­pazitäten an.“Also je nachdem, was und wie viel transporti­ert werde.

In Wurmlingen ist laut Hauptamtsl­eiter Rolf Liebermann noch nichts von der Sperrung der Rheintalst­recke aufgefalle­n. „Uns ist weder etwas negativ aufgefalle­n, noch gab es bei uns Beschwerde­n“, sagt er auf Nachfrage. Mehr Lärm oder Züge gebe es laut seiner Einschätzu­ng zumindest nicht.

Auch in Rietheim-Weilheim sei das Problem nur aus der Presse bekannt, gibt Bürgermeis­ter Jochen Arno Auskunft. Er habe allerdings schon viele Presseanfr­agen dazu bekommen. Auch das Rathaus habe eine Anfrage an die Deutsche Bahn herausgege­ben. Zum Zeitpunkt des Gesprächs mit unserer Zeitung lag noch kein Ergebnis vor. Von Mitarbeite­rn habe er allerdings gehört, dass der Lärm nachts etwas zugenommen hätte. Direkte Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g habe es aber keine gegeben. „Die gehen aber auch nicht zum Rathaus“, so Arno.

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FOTO: OLIVER BERG Mehr Güterzüge werden voraussich­tlich bis zum 7. Oktober häufiger über die Gäubahn rollen. Bislang ist die Zahl allerdings noch nicht merklich angestiege­n.

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