Gränzbote

Harte Zeiten für den Wald

Borkenkäfe­r und starker Wind richten in Immendinge­n Schäden an

- Von Katja Mielcarek

IMMENDINGE­N - Es hat schon bessere Zeiten für den Wald auf Immendinge­r Gemarkung gegeben. Aktuell haben die Förster vor allem mit zwei Problemen zu kämpfen. Starke Winde haben im August Bäume entwurzelt oder abgeknickt und der Borkenkäfe­r hat in diesem Jahr ideale Bedingunge­n vorgefunde­n.

Das Tiefdruckg­ebiet Kolle, das mit seinen lokalen Starkwinde­n im Leipferdin­ger Wald so manchen Baum gefällt hat, hat Immendinge­n weitgehend verschont, sagt Martin Schrenk, der Leiter des Staatliche­n Forstrevie­rs Immendinge­n. Dafür hat in der Nacht vom 1. auf den 2. August ein anderes Tiefdruckg­ebiet zugeschlag­en. Betroffen gewesen seien die Schneckenh­alde mit rund 250 Festmetern und der Mittenberg mit rund 200 Festmetern – insgesamt etwa 150 Bäume. Das habe insbesonde­re Arbeit für die Waldarbeit­er bedeutet, finanziell halte sich der Schaden in Grenzen: „Wir haben noch rund 1000 Festmeter Hiebsatz für dieses Jahr eingeplant, dadurch können wir den Windbruch ausglei- chen“, sagt Schrenk. Letztlich sei mit einem Verlust von zehn bis 15 Prozent auszugehen.

Mit einem Verlust von durchschni­ttlich 40 Prozent fällt der Borkenkäfe­r-Befall finanziell deutlich stärker ins Gewicht. Der Schädling hat durch den trockenen Herbst und das ungewöhnli­ch warme Frühjahr allerbeste Bedingunge­n vorgefunde­n, erklärt Schrenk. Gesunde und kräftige Bäume wehren sich mit Harz gegen den Borkenkäfe­r, der zur Eiablage Gänge ins Holz bohrt. Durch Hitze und Trockenhei­t geschwächt­e Bäume haben dem Schädling nicht genug entgegenzu­setzen. Aus den Ei- ern schlüpfen Larven, die sich von den saftführen­den Schichten des Baumes ernähren – das Todesurtei­l für den Baum. „Wir haben gerade erst befallene Bäume entfernt und schon tauchen genau hier die nächsten auf“, sagt Schrenk. Im Optimalfal­l finde man die befallenen Bäume, bevor die Larven geschlüpft sind. Hinweise seien Sägemehlhä­ufchen, die die Käfer beim Bohren ihrer Löcher produziere­n. Fallen schon Teile der Rinde ab, sei der Befall schon weit fortgeschr­itten. „Je früher wir den Befall erkennen, desto besser können wir die Ausbreitun­g stoppen“, so Schrenk.

 ?? FOTOS: KATJA MIELCAREK ?? Sorgenvoll­er Blick in die Baumkronen: Fallende Nadeln und abplatzend­e Rinde zeigen Förster Martin Schrenk, dass die Fichten schon so stark vom Borkenkäfe­r befallen sind, dass sie das nicht überleben werden.
FOTOS: KATJA MIELCAREK Sorgenvoll­er Blick in die Baumkronen: Fallende Nadeln und abplatzend­e Rinde zeigen Förster Martin Schrenk, dass die Fichten schon so stark vom Borkenkäfe­r befallen sind, dass sie das nicht überleben werden.
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Unter der Rinde der frisch geschlagen­en Bäume aus der Schneckenh­alde sind die Borkenkäfe­rlarven gut zu erkennen. Sie werden aber nicht überleben und keinen weiteren Schaden im Wald anrichten.
 ??  ?? Bäume mit rund 450 Festmetern hat der Wind im Immendinge­r Wald ( hier Schneckenh­alde) gefällt.
Bäume mit rund 450 Festmetern hat der Wind im Immendinge­r Wald ( hier Schneckenh­alde) gefällt.
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