Trossinger Notariat bleibt 2018 bestehen
Notar Christian Schmid: Leute sorgen sich aufgrund der Notariatsreform um Standort
TROSSINGEN - Bis zum Ende des Jahres findet die Notariatsreform in Baden-Württemberg ihren Abschluss, im Zuge derer die Notariate nicht weiter staatlich geführt werden. Viele Leute seien deswegen besorgt, dass es in Trossingen kein Notariat mehr geben werde, sagt der hiesige Notar Christian Schmid. Dem sei jedoch nicht so.
„Rund jeder Fünfte, der zu mir kommt, glaubt, dass es ab 2018 keinen Notar mehr vor Ort gibt“, erzählt Christian Schmid, der davon ausgeht, dass auch Kollegen in den Nachbar-Notariatsgemeinden diese Erfahrung machen. Sein Bezirk umfasst die die Gemeinden Trossingen sagt Trossingens Notar Christian Schmid. mit Schura, Talheim, Gunningen und Durchhausen. „Sicherlich gibt es auch kleinere Notariate, die im Zuge der Reform aufgelöst werden“, räumt er ein, „in Trossingen ist das aber nicht der Fall.“Die entsprechende Aufklärung sei nicht nur ihm, sondern der Landesjustizverwaltung wichtig.
Lediglich für gerichtliche Tätigkeiten, um die sich bisher die Notare gekümmert haben, sei er ab dem kommenden Jahr nicht mehr zu- dann allerdings frei- ständig. Darunter fallen beispielsweise Nachlassgericht, Betreuungsgericht und die amtliche Verwahrstelle für Testamente, die künftig die Amtsgerichte in Tuttlingen und Spaichingen übernehmen. Trotzdem könnten die Leute deshalb weiterhin zu ihm kommen, so Schmid: „Wir Notare fungieren sozusagen als Bindeglied zu den Gerichten.“
Notarielle Dienstleistungen können in Trossingen weiterhin vollumfänglich in Anspruch genommen werden – nur eben durch einen dann freiberuflich tätigen Notar. Bei diesem erfolgen weiterhin sämtliche Beglaubigungen sowie Beurkundungen von sämtlichen Immobilien-, Ehe-, Erb-, Gesellschafts- und sonstigen Verträgen, General- und Vorsorgevollmachten, Eidesstattlichen Versicherungen, Erbscheinsanträgen oder Erbschaftsausschlagungen.
Die Notariatsreform, die bereits vor rund 20 Jahren ihren Anfang nahm, sei teils mit Widerstand aufgenommen worden, sagt Schmid, der selbst ab dem 1. Januar freiberuflich weiterarbeiten wird. „Einerseits ist die Selbstständigkeit für Notare sicherlich eine berufliche Besserstellung in finanzieller Hinsicht“, erläutert er. Zwar bleibt der Notarberuf ein öffentliches Amt, der bisherige Beamtenstatus entfällt aber. Viele Notare seien der Ansicht, das System, das bisher Bestand gehabt habe, sei sehr gut gewesen. „Diese Meinung vertrete ich auch.“
Rund 200 Jahre lang habe das Staatliche Notariat in Baden-Württemberg Bestand gehabt, sagt Schmid: „Die Veränderung ist also eine große.“Der Systemwechsel wurde notwendig, um den Anforderungen des Europarechts an notarielle Leistungen zu entsprechen.
„Rund jeder Fünfte, der zu mir kommt, glaubt, dass es ab 2018 keinen Notar mehr vor Ort gibt“,