Aus dem SKF-Areal wird ein Altenzentrum
Mühlheim erhält durch Umbaumaßnahme Pflegeplätze und barrierefreie Wohnungen
MÜHLHEIM - Mit einer Investitionssumme von mehr als 43 Millionen Euro hat die Stadt Mühlheim mit seinen heute rund 3600 Einwohnern seit der Jahrtausendwende einiges bewegt und ihr Aussehen verändert.
Den Großteil der Gelder investierte die Stadt in Sanierungen und Modernisierungen. In den vergangenen 17 Jahren standen aber auch Abrisse und Neubauten an. Eine der wohl auffälligsten Veränderungen in der Kleinstadt ist der Bau des Altenzentrums Sankt Antonius unter der Regie der Stiftung Sankt Franziskus Heiligenbronn, die in Mühlheim damit 40 Pflegeplätze geschaffen hat.
Der Grundsatzbeschluss sei bereits 2003 im Kreistag gefallen, erinnert sich Mühlheims Bürgermeister Jörg Kaltenbach, der selbst seit Ende 2005 im Amt ist. Die Stadt stellte kostenlos auf Erbbaurechtsbasis die Grundstücke zur Verfügung und baute auf eigene Kosten die Tiefgaragen, über denen die zwei Pflegeebenen entstanden sind. Eingeweiht wurde das Altenzentrum im Sommer 2006. Das Stadtquartier mit 30 barrierefreien Wohnungen, sieben Einfamilienhäusern sowie der durchgängige Fuß- und Radweg folgten im Anschluss.
Sporthalle und Hallenbad saniert
„Wir haben 2006 entschieden, dass wir der Donau die Donauebene zurückgeben und auf eine Bebauung verzichten“, erklärte Kaltenbach. Zug um Zug wurde dieses neue Stadtquartier gebaut. Vor dem Bau des Altenzentrums produzierte die schwedische Aktiengesellschaft SKF auf dem sogenannten „SKF-Areal“auf drei Ebenen, die abgerissen wurden.
Eine weitere optisch auffällige Investition waren die Sanierung und Modernisierung der Sporthalle und des Hallenbads im Jahr 2004. Beide Projekte kosteten je gut zwei Millionen Euro. Kaltenbach bezeichnet rückblickend beide Projekte als „sehr gelungen“. Hinzu kommen die Sanierung des Altbaus der Grundschule und im Zuge der Einführung einer offenen Ganztagesschule der Anbau der Realschule. Dieser wurde mit einem knappen Jahr Bauzeit im Herbst 2010 fertiggestellt. Zur gleichen Zeit ist durch umfangreiche Umbauarbeiten im Kerngebäude der Realschule eine neue Mensa entstanden. Die Kombination von Schule, Sporthalle und Schwimmbad in einer Straße sei „eine sehr gute und kompakte Struktur“, bezeichnet Kaltenbach die Lage.
Für die rund 400 auswärtigen Realschüler führt der Schulweg seit 2003 über die neue Fußgängerüberführung zum Mühlheimer Bahnhof, was ein großer Verdienst des damaligen Ringzug-Konzepts gewesen sei. Auch die Bahnsteige sind damals in Mühlheim und im Ortsteil Stetten komplett modernisiert worden.
Neuer Kreis-Wertstoffhof entsteht
Rund 200 Meter vom Bahnhof entfernt wurde 2005 an der Landesstraße 443 der Kreisverkehr fertiggestellt, nachdem ein neues Gewerbegebiet südlich des Grieswegs erschlossen wurde. Zusätzlich entstand der Kreiswertstoffhof, dessen Zufahrt an den Kreisverkehr andockt. „Man wollte den Durchgangsverkehr vom Heuberg Richtung Bodensee durch diese Umgehungsstraße führen“, die letztlich entlang des Kreisels bis zur Kreuzung der L277 geht.
Die Strecke über die Donaubrücke bis hoch ins „Städtle“war vor dem Bau des Kreisverkehrs stark befahren und wurde daraufhin verschmälert, „um die Durchfahrtsmöglichkeit unattraktiver zu gestalten“, so Kaltenbach, der diese Maßnahmen als eine „schlüssige Planung und Konzeption“bewertet.