Marius Butz: Der Torjäger mit Treffergarantie
Renquishausens Stürmer ist seit 2012 immer erfolgreichster Schütze der Kreisliga A 2 – Mehr als ein Tor pro Spiel
RENQUISHAUSEN - Auf dem Kamin wird es langsam eng. Dort präsentiert Marius Butz seine Torjägerkanonen. Sechs sind es bereits. Seit 2012 erzielte in keiner Saison der Kreisliga A 2 ein Spieler mehr Treffer als der Stürmer des SV Renquishausen.
Die Zahlen des 30-Jährigen sind beeindruckend – oder aus Sicht gegnerischer Abwehrspieler angsteinflößend. In den vergangenen sechs Spielzeiten hat Butz 172 Treffer erzielt – das entspricht einem Anteil von 44,9 Prozent aller Renquishausener Tore. Wäre der 179 Zentimeter große Stürmer in jeder Partie dabei gewesen, hätte er einen Schnitt von einem Treffer pro Begegnung. Allerdings fehlte Butz auch in einigen Spielen in der Aufstellung. Die Zahlen sind umso erstaunlicher, da der SVR in den vergangenen Spielzeiten meist eher im Tabellenkeller zu finden war und gegen den Abstieg kämpfte.
Butz für fast 45 Prozent der SVR-Tore verantwortlich
Im ersten Spiel der Renquishausener in dieser Saison schraubte der Stürmer seine Werte weiter nach oben. Gegen den VfL Nendingen (3:2) erzielte er am Sonntag gleich zwei Treffer. Eine Kampfansage in Richtung Knipser-Konkurrenz ist das aber nicht. Butz ist eher der ruhige Typ und legt sich vor der Saison auf keine Toremarke fest. „Ich will mich nicht unter Druck setzen.“
Seine Ziele sind, verletzungsfrei durch die Saison kommen und mit dem SVR möglichst einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Seine Mannschaft, die im Vorjahr überraschend den dritten Platz belegte, hält er für stark genug, um wieder vorne mitzuspielen. „Der Aufstieg ist nicht unser Ziel. Wenn alle Spieler in der Saison fit bleiben, können wir eine ähnliche Runde spielen“, sagt der Stürmer. In der Favoritenrolle sieht er hingegen andere Mannschaften, wie den SV Wurmlingen, den SV Bubsheim oder den SV SeitingenOberflacht.
Die Bezirksliga traut sich Butz als Spieler auch selbst zu, würde wahrscheinlich auch dort seine Tore erzielen. Angebote von höherklassigen Vereinen hat es gegeben. Butz hat sie abgelehnt. Der Torjäger fühlt sich in dem 740-Einwohner-Ort Renquishausen wohl. „Wir haben eine gute Kameradschaft in der Mannschaft, zwei gute Trainer und einen starken Teamgeist auf dem Platz“, lobt er die Vorzüge seines Vereins. Dass er wegen seiner vielen Tore als Retter des SVR im jahrelangen Abstiegskampf gelten könnte, weist Butz bescheiden von sich. „Das sehe ich nicht so. Ich habe gute Mitspieler und ohne Mannschaft könnte ich die Tore nicht erzielen“, meint der Offensivmann, der lieber zu zweit in vorderster Front agiert. Vor allem mit Florian Beck habe sich ein kongeniales Zusammenspiel entwickelt.
Butz: „Ohne Mannschaft könnte ich Tore nicht erzielen“
Als klassischer Mittelstürmer, wie Butz sich selbst beschreibt, ist er auf die Zuarbeit seiner Mannschaftskameraden angewiesen. Diese veredelt er reaktionsschnell im Strafraum oder mit einem Schuss jenseits der 16-Meter-Grenze. Gelernt hat er das Fußballspielen beim TSV Nusplingen. Ab der C-Jugend spielte er bis zur A-Jugend bei der TSG Balingen. „Dort habe ich meinen Schliff bekommen“, sagt Butz, der die letzten Junioren-Spielzeiten beim FC 07 Albstadt am Ball ist. Über den Landesligisten Sportfreunde Isingen führt ihn sein Weg zunächst zurück nach Nusplingen. Seit 2008 spielt er nun für den SV aus Renquishausen.
Dort ist er längst heimisch geworden. Mit seiner Frau Kerstin wohnt der Industriekaufmann, der bei der Firma Schako in Kolbingen angestellt ist, seit einem Jahr in seinem Eigenheim. Gerne geht er mit Freunden weg oder ist im Winter auf Langlaufski in der Loipe zu finden. Viel Zeit benötigt er aber auch noch für Arbeiten „rund um das Haus“.
Mitte Juni des nächsten Jahres könnte Butz seinen Kamin als Baustelle entdecken. Die nächste Torjägerkanone, die ihm der Verein bisher immer überreicht hat, möchte er gerne in seine Sammlung aufnehmen. Die siebte Auszeichnung in Folge. „Die stelle ich zu den anderen auf den Kamin. Andernfalls wird woanders Platz gemacht.“