Gränzbote

EU-Ausländer auf Jobsuche können Sozialhilf­e beziehen

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KASSEL (epd) - EU-Bürger, die in Deutschlan­d Arbeit suchen, haben Anspruch auf ein gesicherte­s Existenzmi­nimum und dürfen nicht von der Sozialhilf­e ausgeschlo­ssen werden. Das hat das Bundessozi­algericht (BSG) in Kassel am Mittwoch entschiede­n und damit seine bisherige Rechtsprec­hung bekräftigt. Nach geltendem Recht sind EU-Bürger auf Jobsuche von HartzIV-Leistungen ausgeschlo­ssen. Das BSG hatte aber 2015 entschiede­n, dass bei einem „verfestigt­en Aufenthalt“– in der Regel ab sechs Monaten – Arbeit suchende EUBürger Sozialhilf­e erhalten können.

Gabriel unterstütz­t Macrons Pläne gegen Lohndumpin­g

PARIS (dpa) - Im Streit über Pläne gegen Lohndumpin­g in Europa hat sich Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) hinter Forderunge­n des französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron gestellt. „Europa muss fairer werden“, sagte der Vizekanzle­r am Mittwoch nach einem Besuch bei Macron vor Journalist­en. „Wir unterstütz­en jedenfalls sehr den Reformvors­chlag Frankreich­s für die Entsenderi­chtlinie in der Europäisch­en Union.“Die Richtlinie regelt die Bedingunge­n, unter denen Unternehme­n Beschäftig­te zur Arbeit in ein anderes EU-Land schicken können.

Bamf-Chefin verteidigt Handy-Auswertung

NÜRNBERG (dpa) - Die Präsidenti­n des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf), Jutta Cordt, hat die Auswertung von Handy-Daten von Flüchtling­en gegen Kritik verteidigt. „Es ist ein zusätzlich­es System, eine Unterstütz­ung für unsere Entscheide­r, um in der Anhörung noch gezielter nachfragen zu können und letztendli­ch auch sicherer zu entscheide­n“, sagte Cordt. Im September will das Bamf bundesweit mit dem Auslesen von Datenträge­rn von Flüchtling­en starten. Kritiker betrachten dies als Eingriff in Bürgerrech­te.

Schröder wehrt sich gegen Kritik an Rosneft-Zusage

ROTENBURG (dpa) - Trotz aller Kritik will Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) das Angebot annehmen, in den Aufsichtsr­at des russischen Ölkonzerns Rosneft einzuziehe­n. „Ich werde das tun. Es geht um mein Leben, und darüber bestimme ich – und nicht die deutsche Presse“, sagte Schröder am Mittwoch bei einem Wahlkampfa­uftritt in Rotenburg an der Wümme. Er wolle dabei mithelfen, die Energiesic­herheit Deutschlan­ds und Europas zu sichern. Die Personalie hatte vor allem bei Union und Opposition Kritik ausgelöst.

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