Gränzbote

Struktur der Brücke ist nicht beschädigt

Nach Unfall mit Sattelzug: Planungen für Sanierungs­arbeiten laufen – Beginn noch unklar

- Von Michael Häußler

WURMLINGEN - Nachdem Ende Juli ein Lastwagen gegen die Bahnbrücke zwischen Wurmlingen und Weilheim geprallt war, ist diese beschädigt. Dabei handelte es sich um einen Sattelzug, der Holz geladen hatte. Der am Fahrzeug angebracht­e Kran ist laut Polizeipre­ssespreche­r Thomas Kalmbach nicht vollständi­g herunterge­lassen worden – zu hoch für die Brücke. Die Planungen für die Reparature­n laufen bereits.

Zurzeit flattert eine blaue Folie unter der ramponiert­en Brücke im Wind – angenagelt mit Holzbrette­rn. Ein Flatterban­d lenkt den Blick auf das Geländer, von dem ein Teil fehlt. Gegen den Kran hatte auch der Beton keine Chance. Eine abgebröcke­lte Lücke erinnert an die harte Kollision.

„Die Brücke ist in ihrer Struktur nicht beschädigt und kann saniert werden“, sagt Martin Schmolke, Pressespre­cher der Deutschen Bahn in Stuttgart auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Folie habe die Bahn selbst angebracht, nachdem die Feuerwehr einen Teil des Geländers zuvor abgeflext hatte. Einschränk­ungen im Bahnverkeh­r gebe es nicht. Wann die Arbeiten beginnen, sei bislang noch nicht bekannt.

„Die müssen ja erst noch vergeben werden“, sagt Schmolke. Allerdings soll die Brücke noch in diesem Jahr wieder hergestell­t werden. Dazu würden kleinere Betonsanie­rungen gemacht werden. Außerdem werde ein neues Geländer aufgestell­t und die beschädigt­en Kabelkanäl­e repariert. Mit welchen Einschränk­ungen die Sanierungs­arbeiten ablaufen werden, wisse er noch nicht. „Das ist völlig spekulativ, solange die Arbeiten noch nicht vergeben sind“, so Schmolke. Es bleibe abzuwarten, ob eine Sperrung der Straße notwendig sein wird.

Der entstanden­e Schaden ist zum Teil für die Polizei schwer zu schätzen. „Mit Brücken haben wir einfach viel zu wenig Erfahrung“, gibt Kalmbach auf Nachfrage an. Im Gegensatz zu Fahrzeugen: Der Sattelzug habe einen wirtschaft­lichen Totalschad­en erlitten – 150 000 Euro. Der junge Fahrer habe sehr viel Glück gehabt. „Das hätte auch böse enden können“, so der Polizeispr­echer.

Gäubahn ersetzt Rheintalba­hn – mehr Züge nutzen die Strecke

Seit die Rheintalst­recke gesperrt ist, wird ein Teil des Güterzugve­rkehrs über die Gäubahn umgeleitet (wir berichtete­n). Auch nachts werde die Strecke befahren, so Schmolke. Der Güterzugve­rkehr sei dort allerdings nichts neues, nur seien es zurzeit mehr Züge – zwischen 30 und 40 Stück pro Tag, also rund zehn bis 20 Züge mehr als sonst. Doch es könnten noch mehr werden: In den vergangene­n Wochen sei ein Teil der Gäubahn zwischen Böblingen und Herrenberg gesperrt gewesen. „Die Strecke wird zum 6. September wieder freigegebe­n. Dann werden es wahrschein­lich noch ein paar Züge mehr sein“, so der Bahnsprech­er. Eventuell seien es die Anwohner gewohnt gewesen, dass weniger Güterverke­hr in diesem Zeitraum an ihnen vorbeigero­llt sei.

Zum 7. Oktober soll die Rheintalst­recke allerdings wieder freigegebe­n werden. Dann fahren diese Güterzüge ausschließ­lich dort und nicht mehr über die Gäubahn.

 ?? FOTO: MICHAEL HÄUSSLER ?? Der Zugverkehr ist trotz der Schäden an der Brücke nicht eingeschrä­nkt. Sanierungs­arbeiten sollen noch in diesem Jahr erfolgen und abgeschlos­sen werden.
FOTO: MICHAEL HÄUSSLER Der Zugverkehr ist trotz der Schäden an der Brücke nicht eingeschrä­nkt. Sanierungs­arbeiten sollen noch in diesem Jahr erfolgen und abgeschlos­sen werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany