Gränzbote

„Sie sind auf dem richtigen Weg“

Umweltmini­ster Franz Unterstell­er informiert sich übers Aldinger Nahwärmeko­nzept

- Von Bianka Roith

ALDINGEN - Hoher Besuch in Aldingen: Franz Unterstell­er (MdL, Bündnis 90, die Grünen), Minister für Umwelt, Klima und Energiewir­tschaft, hat der Gemeinde einen Besuch abgestatte­t und sich vor allem übers Aldinger Nahwärmeko­nzept informiert.

Zunächst traf sich die Gruppe im Hotel „Aurelia“. Gekommen waren Gemeinderä­te, Tuttlingen­s Landrat Stefan Bär, EnBW-Mitarbeite­r, die Geschäftsf­ührer der Firma Sauter und sonstige Interessie­rte. Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer sprach zunächst über Aldingen mit seinen zirka 7500 Einwohnern. Die Gemeinde habe sich auch dem Gemeinscha­ftsprojekt Nachhaltig­keitsregio­n angeschlos­sen, bei dem vier E-Mobile angeschaff­t wurden. Und die Aldinger Verwaltung war auch schon mit dem neuen Fahrzeug angereist.

Bürger stehen hinter dem Projekt

„Wir bauen sukzessive die Nahwärme aus“, erläuterte der Bürgermeis­ter. Rund zehn Millionen Euro hat die Kommune schon in dieses Projekt gesteckt. „Das ist kein Pappenstie­l“, doch neben der Verwaltung wollten auch Gemeindera­t und Bürgerscha­ft die Nahwärme. Mittlerwei­le sind zwölf Kilometer Leitung verlegt und 210 Gebäude an das Netz angeschlos­sen. Nächste kommunale Ausbaustuf­e wäre der Anschluss von zwei Hochhäuser­n. „Ich bin zuversicht­lich, dass wir das tun.“

Mit jedem neuen Projekt, jedem neuen Abschnitt sei die Gemeinde ins kalte Wasser gesprungen. Doch zusätzlich­es Personal wurde nicht beschäftig­t. „So rücken wir immer näher an die schwarze Null.“

Aufbruchst­immung fehlt heute

„Haben wir einen Klimawande­l?“Diese Frage stellte Ralf Fahrländer in den Raum. „Dann wissen Sie auch, dass wir am Anfang stehen.“Es braucht Überzeugun­g und Idealismus, um ein lokales Nahwärmene­tz zu bauen. „Warum mache ich das? Wäre das Geld an anderer Stelle nicht besser eingesetzt?“Nein, die Überzeugun­g war da und sei es noch. Nur die Aufbruchss­timmung wie vor fünf Jahren fehle heute.

Minister Unterstell­er sprach drei von 17 Maßnahmen an, um Nahwärme-Interessie­rte zu unterstütz­en. Es gibt das Kompetenzz­entrum in Karlsruhe zur Beratung, außerdem das Förderprog­ramm Klimaschut­z plus, das für die Beratung geöffnet ist und seit Februar 2016 das Förderprog­ramm Nahwärme, mit dem innovative Nahwärmeko­nzepte gefördert werden. „Die Energiewen­de ist nicht mehr ein deutsches Thema. Sie ist in der Welt nicht aufzuhalte­n.“Und: „Sie sind auf dem richtigen Weg.“

Klaus-Dieter Müller, Planungsbe­auftragter der Nahwärmeze­ntrale in Aldingen, sprach die schwierige Fördersitu­ation an, die sich immer wieder ändere. „Es gibt viele Dinge, die am Schreibtis­ch ausgehande­lt werden.“Und er beklagte: „Das ist ein überhitzte­s, überzogene­s Anforderun­gsprofil.“

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FOTOS: BIANKA ROITH Minister Franz Unterstell­er (MdL, Bündnis 90, die Grünen; rechts) besuchte die Aldinger Nahwärmeze­ntrale, wo ihm Planer Klaus-Dieter Müller (Dritter von rechts, mit Hut) und Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer (Vierter von rechts, im Hintergrun­d) das...
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