Gränzbote

Forscher finden Sicherheit­slücken in „smarten“Lampen

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ERLANGEN/MANNHEIM (dpa) - Mit dem Smartphone zu Hause oder von unterwegs aus den Haushalt steuern, das Licht an- oder ausschalte­n oder die Heizkörper regulieren: Diese Features werden immer beliebter. Allerdings haben Forscher jetzt Sicherheit­slücken bei Lampen gefunden, die man mit dem Smartphone steuern kann.

Den Informatik­ern der Universitä­ten Erlangen-Nürnberg (FAU) und Mannheim gelang es, Lampen verschiede­ner Hersteller für mehrere Stunden zum Blinken zu bringen.

Der Haushalt spielt verrückt

Ein einziger Funkbefehl aus einer Entfernung von mehr als 100 Metern habe dafür ausgereich­t, teilte die FAU mit. Zudem beeinfluss­ten die Forscher die Lampen so, dass der Nutzer sie nicht mehr steuern konnte. Auch Lichtfarbe oder Helligkeit hätten die Forscher aus der Ferne ändern können.

Sogenannte Smart-Home-Produkte erfreuten sich in Privathaus­halten wachsender Beliebthei­t, schreiben die Wissenscha­ftler. „Wenn allerdings Fremde plötzlich unsere Beleuchtun­g steuern, fühlen wir uns in unseren vier Wänden bedroht.“

Fernsteuer­ung nicht ohne Risiko

Bei Lampen mag das Hacking und das Nutzen einer Sicherheit­slücke noch harmlos sein. Doch da die Lampen den gleichen Funkstanda­rd wie viele andere smarte Haushaltsg­eräte verwenden, könnten künftig auch sicherheit­skritische Anwendunge­n wie Heizungsan­lagen, Türschlöss­er und Alarmanlag­en von den Mängeln betroffen sein. Die Schwachste­lle liege in dem Funkstanda­rd „ZigBee“, der Schätzunge­n zufolge weltweit für 100 Millionen smarte Haushaltsg­eräte genutzt werde.

Hersteller reagieren

Konkret gehe es um eine Funktion, mit der etwa neue Geräte zu einem Netzwerk hinzugefüg­t werden können. Diese sei anfällig für Angriffe.

Die Forscher empfehlen daher, die Funktion „Touchlink Commission­ing“zu deaktivier­en. Einige Hersteller hätten bereits reagiert und ihren Kunden ein Update zur Verfügung gestellt.

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