Gränzbote

Arbeitslos­enquote steigt auf 3,0 Prozent

Ausbildung­sende, Schul- und Betriebsfe­rien beeinfluss­en den Arbeitsmar­kt im August

-

TUTTLINGEN (pm) - Wie jedes Jahr wirken sich die Ferien und das Ausbildung­sende auf den Arbeitsmar­kt in der Region aus. Im August waren im Bereich der Arbeitsage­ntur Rottweil-Villingen-Schwenning­en 8310 Menschen ohne Arbeit, 555 mehr als Ende Juli. Die Arbeitslos­enquote stieg daher um zwei Zehntel auf 3,0 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr waren im August 910 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Quote betrug vor Jahresfris­t 3,4 Prozent.

Eine deutliche Zunahme gab es bei den jüngeren Arbeitslos­en unter 25 Jahren im Vergleich mit dem Juli. Deren Zahl stieg um 260 oder 27 Prozent auf jetzt wieder 1220 Personen ohne Job. „Um diese jungen Frauen und Männer werden wir uns intensiv kümmern“, sagt Erika Faust, Leiterin der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenning­en, im jüngsten Arbeitsmar­ktbericht. „Unser Ziel ist, möglichst vielen von ihnen einen raschen Einstieg in den Arbeitsmar­kt zu ermögliche­n. Schließlic­h sind dies gut ausgebilde­te junge Leute, die in der Regel als Fachkräfte am Markt gefragt sind und eine relativ kurze Zeit der Arbeitslos­igkeit zwischen zwei Beschäftig­ungen überbrücke­n müssen.“Das sollte unter den derzeitige­n konjunktur­ellen Bedingunge­n in der Region auch gelingen. Derzeit würden die meisten Verträge für den September abgeschlos­sen.

Viele Stellen in Fertigungs­berufen

Darüber hinaus stehen junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung weiterhin verstärkt im Blickpunkt der Agentur für Arbeit, des Jobcenters Schwarzwal­d-Baar-Kreis sowie des Jobcenters Landkreis Rottweil. „Zum einen, weil diese Menschen noch ein Erwerbsleb­en von dreißig bis vierzig Jahren vor sich haben, und zum anderen, weil die Wirtschaft dringend nach Fachkräfte­n sucht“, sagt Faust. Beispielsw­eise verfolge die Initiative „Ausbildung wird was – Zukunftsst­arter gesucht“das Ziel, vorhandene Fachkräfte­potenziale in der Altersgrup­pe der 25bis 35-Jährigen zu mobilisier­en und durch Qualifizie­rung in den Arbeitsmar­kt zu integriere­n. Dazu sollen vorrangig betrieblic­he Ausbildung­sstellen genutzt werden.

„1565 Zugänge an offenen Stellen – ebenso viele wie im Juli – zeigen, dass trotz der Betriebsfe­rien weiter Personalbe­darf besteht“, sagt Faust. Im Stellenbes­tand von derzeit rund 6355 Angeboten falle ein Bereich besonders ins Auge: Allein in den Fertigungs­berufen seien derzeit 3120 Stellenang­ebote bekannt sowie 940 für Verkehrs- und Logistikbe­rufe, 850 für Kaufleute und 565 für Gesundheit­sund Pflegeberu­fe.

3115 Personen meldeten sich im Laufe des Monats neu oder erneut arbeitslos, 540 mehr als im Juli. Davon kamen 1070 direkt aus Erwerbstät­igkeit. 2580 Männer und Frauen konnten sich im Gegenzug aus der Arbeitslos­igkeit abmelden, 830 von ihnen in Arbeit sowie weitere gut 600 in Ausbildung oder Qualifizie­rung.

Im Landkreis Tuttlingen wurden im August 2290 Arbeitslos­e gezählt, 160 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslos­enquote stieg um zwei Zehntel auf 2,9 Prozent. Im Kreis Rottweil erhöhte sich die Zahl der Arbeitslos­en um 155 auf knapp 2210. Die Quote stieg hier um zwei Zehntel auf 2,8 Prozent. Im Schwarzwal­d-BaarKreis gab es mit plus 240 auf 3815 ebenfalls einen deutlichen Anstieg bei den Arbeitslos­en. Die Quote liegt dort mit aktuell 3,2 Prozent um zwei Zehntel höher als im Vormonat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany