Gränzbote

„Mut und Weitsicht“

Zum Spatenstic­h für den Glasfasera­usbau im Landkreis kommt Minister Thomas Strobl

- Von Katja Mielcarek

IMMENDINGE­N - Im Landkreis Tuttlingen wird schon an einigen Stellen, unter anderem in Immendinge­n und Emmingen-Liptingen, Glasfaser verlegt. Den üblichen Spatenstic­h hat die Breitbandi­nitiative Landkreis Tuttlingen (BIT) am Mittwoch auf dem Witthoh nachgeholt – bei denkbar schlechtem Wetter, dafür mit hohem Besuch. Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisi­erung und Migration war eigens aus Stuttgart angereist.

Schnelles Internet sei heute genauso wichtig wie ein Strom- oder Wasseransc­hluss, sagte Strobl. Dies gelte im Technologi­eland BadenWürtt­emberg, das einen großen Teil der deutschen Weltmarktf­ührer aus vielen Branchen beherberge, ganz besonders. Und die „Hidden Champions“, die versteckte­n Sieger, säßen oft eben nicht in den Großstädte­n, sondern im ländlichen Raum. Der Landkreis Tuttlingen sei ein Paradebeis­piel dafür. Die Landesregi­erung habe sich deshalb vom ersten Tag an die Digitalisi­erung als Schwerpunk­t gesetzt, habe sie in einem Ministeriu­m gebündelt, habe ressortübe­rgreifend eine Strategie ausgearbei­tet und mittlerwei­le deutlich mehr Geld in die Hand genommen, als versproche­n. Statt der 335 Millionen Euro, von denen einst die Rede war, werde man eine Milliarde Euro in den Glasfasera­usbau investiere­n, berichtete Strobl von einem Gespräch mit Finanzmini­sterin Edith Sitzmann. Es fehle nur noch die Zustimmung des Landtages. Um das Ziel zu erreichen, alle Haushalte mit schnellem Internet zu versorgen, seien auch unkonventi­onelle Ideen erlaubt, etwa die, Glasfaser durch Abwasserka­näle zu verlegen. „Das macht dem Fernsehpro­gramm nichts, was drumherum schwimmt“, sagte er.

Mit dem kommunalen Glasfasera­usbau hätten Landkreis und Kommunen Weitsicht und Mut bewiesen, sagte Michael Guse, der Wirtschaft­sdezernent des Landkreise­s, der Landrat Stefan Bär vertrat. Man begebe sich in einen Wettbewerb mit profession­ellen Anbietern, die deutlich bessere Karten hätten.

Dass der Wettbewerb in vollem Gange ist, bestätigte Emil Buschle, Erster Bürgermeis­ter von Tuttlingen. Viele private Anbieter, die früher eine Versorgung der Region abgelehnt hätten, träten plötzlich wieder als Konkurrent­en an. Im Landkreis sei man sich aber sicher, „insgesamt das bessere Paket anzubieten“, sagte Guse. Mit der NetCom Baden-Württember­g habe man einen „leistungsf­ähigen Betreiber des Glasfasern­etzes“gefunden, der sein Geschäft verstehe. Dass der Breitbanda­usbau für die Kommunen neben einer Riesenchan­ce auch eine Riesenhera­usforderun­g sei, sagte Joachim Löffler, der Bürgermeis­ter von Emmingen-Liptingen. Etwa zehn Millionen Euro werde seine Gemeinde in den kommenden drei Jahren investiere­n.

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FOTOS: KATJA MIELCAREK Voller Elan für den Breitband-Ausbau in Baden-Württember­g: Innenminis­ter Thomas Strobl, der auch zuständig ist für die Digitalisi­erung, sieht das Land auf einem guten Weg. Emil Buschle, Erster Bürgermeis­ter der Stadt Tuttlingen, Frank Baur,...
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