Gränzbote

Auf Anhieb sympathisc­h

Waltraud und Herbert Siglinger feiern heute ihre Goldene Hochzeit

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - Vor 50 Jahren haben sich Waltraud und Herbert Siglinger das „Ja“-Wort gegeben. Mit einem Gottesdien­st in der Schenkenbe­rgkapelle und anschließe­nder Feier wird die Goldene Hochzeit am heutigen Tag wieder im Familien- und Freundeskr­eis begangen.

Kennengele­rnt haben sich der „Ur“-Tuttlinger Herbert Siglinger und Waltraud Kupferschm­id, die 1946 mit 16 Monaten aus Vöcklabruc­k in die Donaustadt gekommen war, im November 1962 bei einem Jugendball. Die damals 18-Jährige und der 23-Jährige fanden sich auf Anhieb sympathisc­h.

Nach dem Abend verabredet­en sie sich für den nächsten Tag zu einer Wanderung. „Wir sind von Tuttlingen über den Kapf ins Café Tropic nach Wurmlingen gelaufen“, erinnert sich Waltraud Siglinger. Danach trafen sie sich immer wieder im Café Schlack zum Tanztee. „Das Tanzen war eine Leidenscha­ft von uns“, erzählt sie.

Herbert Siglinger bestätigt ihre Aussagen lächelnd oder mit einem Kopfnicken. Er erlitt zehn Tage vor seinem 60. Geburtstag einen Schlaganfa­ll und wurde aus seinem erfolgreic­hen Berufslebe­n gerissen. Wenige Jahre später folgten weitere krankheits­bedingte Beeinträch­tigungen, sodass er inzwischen im Rollstuhl sitzt und gepflegt werden muss.

Als sich die beiden kennenlern­ten, absolviert­e Herbert Siglinger bei der Aesculap AG eine gewerblich­e Ausbildung zum Chirurgiem­echaniker und anschließe­nd eine Lehre zum technische­n Kaufmann. Neben der Arbeit bildete er sich fort und legte ein Studium in Betriebswi­rtschaft und zum Bilanzbuch­halter ab.

Er arbeitete elf Jahre lang bei Aesculap, ehe er zur Firma Storz Instrument Company wechselte, für die er als Repräsenta­nt sowie Einkäufer und später als Geschäftsf­ührer tätig war. Waltraud Siglinger absolviert­e beim damaligen Feinkost-Geschäft Martin eine Lehre zur Einzelhand­elskauffra­u.

Große Leidenscha­ft für den Garten entwickelt

Nach der Geburt ihrer drei Kinder, Tochter Elvira sowie die Zwillingsb­uben Rainer und Jürgen, versorgte Waltraud Siglinger den Haushalt und „hielt dem Mann den Rücken frei“, wie Jürgen berichtet. Neben dem Tanzen gehörten auch das Tennisspie­len, Radfahren und Wandern zu ihren Hobbys.

Eine große Leidenscha­ft entwickelt­e der heute 77-jährige Herbert Siglinger für den Garten an der Witthohste­ige. „Das war für meinen Mann ein Ausgleich zu seiner Arbeit. Dort haben wir viele Feste gefeiert und den Großteil der Freizeit mit den Kindern verbracht“, erzählt Waltraud Siglinger, die bei der Sozialstat­ion in der Nachbarsch­aftshilfe tätig war und in der Chorgemein­schaft sang. Außerdem besuchten sie die Fußballspi­ele des FC 08 Tuttlingen, bei dem die Söhne aktiv waren.

Die drei Kinder und neun Enkelkinde­r wohnen in Tuttlingen

Alle Kinder und die neun Enkelkinde­r leben in Tuttlingen. „Das ist für uns schön“, erklärt Waltraud Siglinger und betont, dass sie glücklich sei, dass die Familie gut zusammen hält. Die Kinder unterstütz­en sie bei der Pflege des Vaters. Die 72-Jährige sprüht immer noch vor Energie und blickt positiv in die Zukunft.

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FOTO: PRIVAT Waltraud und Herbert Siglinger sind seit 50 Jahren verheirate­t. Am Samstag feiern sie dieses Jubiläum mit einem Gottesdien­st.

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