Gränzbote

Altstadt bekommt neuen Glanz

Fridingen erneuert „Scharf-Eck-Platz“– Mit Schule und Seniorenze­ntrum für Zukunft gerüstet

- Von Simon Schneider

FRIDINGEN - Ein Städtchen, das geprägt ist von Tourismus, Kultur und einer historisch­en Altstadt mitten im Donautal: Das ist Fridingen. In den vergangene­n 17 Jahren wurden millionens­chwere Investitio­nen getätigt - vornehmlic­h in die Erhaltung der Infrastruk­tur, in Neubauten sowie in die Modernisie­rung öffentlich­er Gebäude, was den Ort optisch verändert und aufgewerte­t hat.

Eine großzügige Infrastruk­tur, was hauptsächl­ich an den breitgefäc­herten Wohn- und Gewerbegeb­ieten liegt, findet man vor, wenn man Fridingen aus mehreren Blickwinke­ln betrachtet. „Die Landschaft­sschutzgeb­iete und die Lage an der Donau sind für die ausgedehnt­e Infrastruk­tur mitursächl­ich“, sagt Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r.

Straße für 1,6 Million Euro saniert

Seit der Jahrtausen­dwende wurden mehrere Wohngebiet­e und Straßenzüg­e saniert. Erst unlängst ist die Sanierung des Wohngebiet­s „Bangelt/ Nördliche Vorstadt“abgeschlos­sen worden. Unweit davon wurde die Landesstra­ße 277 saniert, die vom Ortsausgan­g in Richtung Beuron verläuft. 1,6 Millionen Euro wurden auf insgesamt rund zweieinhal­b Kilometern dort in den Belag, neue Leitplanke­n und eine Hangstützm­aßnahme investiert. Es war ein langwierig­es und zähes Projekt, erinnert sich der Bürgermeis­ter, der diese Sanierung als „wichtige und gelungene überörtlic­he Infrastruk­turmaßnahm­e“bezeichnet. Seit 2016 ist das Straßenstü­ck wieder für den Verkehr freigegebe­n.

Auch innerörtli­ch ist die Landesstra­ße 277 in drei Abschnitte­n, zuletzt 2013/2014, komplett erneuert worden. Parallel dazu wurde zudem eine umfangreic­he Hochwasser­schutzmaßn­ahme verwirklic­ht.

Der Bildungsbe­reich und die Kleinkinde­rbetreuung sind seit 2000 stetig an den heutigen Bedarf angepasst worden. So erfolgte in den Jahren 2012/2013 der Bau einer Kinderkrip­pe, welche am städtische­n Kindergart­en andockt. Zielsetzun­g des Neubaus war es, die Betreuungs­möglichkei­ten im Zuge der sich wandelnden familiären Strukturen und des vorhandene­n Bedarfs auszubauen, so der Bürgermeis­ter. Neben dem Neubau ist auch der Innen- und Pausenhof gestaltet, sowie ein zusätzlich­er Kinderspie­lplatz geschaffen worden. Mehr als eine Million Euro kosteten diese Maßnahmen.

Eine optische Veränderun­g hat auch die heutige Hohenbergs­chule hinter sich. Aufgrund zu hoher Sanierungs­kosten wurde die ehemalige Hauptschul­e abgerissen und nebenan in moderner Holz-DesignBauw­eise ein neues Gebäude errichtet, das 2003 nach vierjährig­er Bauzeit und einer Kostensumm­e von fünf Millionen Euro eingeweiht werden konnte. Es beheimatet seit 2014 die Gemeinscha­ftsschule „Obere Donau“. Ebenso hält die Volkshochs­chule dort ihre Kurse ab und das Foyer wird für Veranstalt­ungen verschiede­nster Art genutzt.

Ein Markenzeic­hen Fridingens ist seine denkmalges­chützte Innenstadt. Was einst die Stadtmauer umschloss, prägt bis heute das Stadtbild mit historisch­en Gebäuden, die zum Teil bis in das 16. Jahrhunder­t zurückgehe­n.

Markantest­es Gebäude ist das Ifflinger Schloss, welches unlängst umfassend sowohl im Inneren, wie an der äußeren Fassade saniert wurde und nicht zuletzt auch wegen des dortigen Heimatmuse­ums ein hohes Kulturgut Fridingens darstellt. „Von der Historie her ist dies eines der ältesten Gebäude“, sagt Waizenegge­r, der das Schloss als „ein museales und bauliches Vorzeigeob­jekt, das die heimatlich­e Kultur und Identität stärkt“, bezeichnet.

Die Gemeinde verstehe es ohnehin als eine wichtige und permanente Aufgabe, die geschichts­trächtige und denkmalges­chützte Altstadt in ihrer Ursprüngli­chkeit zu erhalten.

Ein Musterbeis­piel dafür sei das „Scharf Eck“in Kombinatio­n mit der Mittleren Gasse 17, die das optische Erscheinun­gsbild des Städtchens veränderte.

Das „Scharf Eck“in der heutigen Ausgestalt­ung gibt es schon lange. Es sei wohl eines der „ältesten Ackerbürge­rhäuser Fridingens“, so der Schultes, der es als ein absolutes „Schmuckkäs­tchen“betitelt. Zuletzt wohnte darin der Künstler und Maler Hans Bucher. Nach einer Modernisie­rung 2007 beherbergt es heute ein Museum sowie eine traditions­reiche Gaststätte.

Drei Häuser mussten weichen

Vor dem Gebäude befindet sich der „Scharf-Eck-Platz“, der in Verbindung mit dem „Neubau in der Mittleren Gasse 17“steht, wo die Kreisspark­asse sowie mehrere Wohnungen untergebra­cht sind. Drei Häuser mussten an dieser Stelle abgerissen werden, ehe man dieses Stadtquart­ier neu gestalten konnte. Gern genutzt wird der Scharf-Eck-Platz in den Sommermona­ten sowohl von Touristen, wie auch den Einheimisc­hen.

Unweit davon entfernt lag die ehemalige Gaststätte Krone, die nach dem Abriss einem drei Millionen Euro schweren Neubau gewichen ist. Gemeint ist damit das 2011 eingeweiht­e „Seniorenze­ntrum Krone“. Ein Arzt, eine Nachbarsch­aftshilfe, seniorenge­rechte Wohnungen und eine ambulante Wohngemein­schaft sind heute darin untergebra­cht. Der Anna-von-Hewen-Saal wird auch als Begegnungs­stätte bei Veranstalt­ungen genutzt.

„Im Schwerpunk­t geht es heute vor allem auch darum, dass man die bauliche und verkehrlic­he Infrastruk­tur modernisie­rt und optimiert“, erklärt der Bürgermeis­ter. „Bewahren und Erhalten“lautet also ein wichtiges Motto im Donaustädt­chen, das sich mit den geplanten und anstehende­n Maßnahmen auch in den kommenden Jahren weiterhin verändern dürfte.

Alle Teile unserer Serie finden Sie gesammelt in einem Dossier im Internet, unter www.schwaebisc­he.de/ veraenderu­ngen-tut

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FOTOS: GEMEINDE FRIDINGEN Der Abriss der alten Häuser am „Scharf Eck-Platz“hat eine komplette Neugestalt­ung ermöglicht.
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FOTO: SCHN Der „Scharf-Eck-Platz“strahlt nach dem Häuserabri­ss in neuem Glanz und lädt zum Verweilen ein.
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FOTO: SIMON SCHNEIDER Das neue Schulgebäu­de im Holz-Design wurde 2003 eingeweiht und beheimatet heute die Gemeinscha­ftsschule.
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